tobi flintstone hat geschrieben:Acurus-Heiko hat geschrieben:tobi flintstone hat geschrieben:Das macht die Sache auf jeden Fall sinnvoller und auch spannender als wenn Außenstehende über Metal reden oder schreiben.
Das sehe ich aber ganz anders. Wenn man Deinen Maßstab an die Wissenschaft anlegen würde, dann gebe es keine Wissenschaft mehr.
Ich finde es kommt auf den Standpunkt an, für mich persönlich (als Metalfan) macht so ein Gespräch mehr Sinn,
wenn sich die Beteiligten damit auskennen.
Ich hatte z.B. mal ein Seminar zur Verbrechensgeschichte und der Dozent der dieses Seminar hielt, kannte den Unterschied zwischen Massenmördern und Serienmördern nicht und war auch nach genauer Begriffsklärung nicht in der Lage oder gewillt die Begriffe korrekt zu verwenden. Was soll ich denn von so jemandem lernen.
Nur weil du da eine doofen Dozenten hattest, liege ich noch lange nicht falsch. Wenn Metal wissenschaftlich durchleutet wird, dann hast du mehrere Dimensionen:
- er ist schichten- und generationenübergreifend > Um dieses Phänomen mit den klassichen soziologischen Instrumenten zu analysieren, brauchst Du kein Szene-Anhänger zu sein;
- er hat eine ökonomische Dimension > um die zu analysieren, wird ökonomischer Sachverstand benötigt, auch dafür mußt Du kein Metal-Freak sein;
- er hat eine musikalische Dimension > da ist weit über den Metal hinausgreifender, musiktheoretischer Sachverstand gefordert;
- er hat eine kulturelle Dimension > da ist dann wieder beispielsweise die Soziologie gefordert.
Um sich solchen Dingen mit wissenschaftlichen Methoden zu nähern, muss man nicht selbst einer Metal-Szene entstammen.
Um Dein Beispiel noch mal zugespitzt aufzugreifen: Das würde bedeuten, nur Massenmörder wären in der Lage, über Massenmörder zu forschen.