Endzeit EuropaAuf ihrer Mission, Europa in Schutt und Asche zu legen, verschlug es dieses tödliche Quartett am 30.03.2013 in den Club Schwarzer Adler in Tannheim-Egelsee (bei Memmingen), ungefĂ€hr 10 Meter hinter der bairischen Grenze. Nachdem wir (d.h. Southern Man, ein Nicht-Boardler und ich) uns ein Visum besorgt und uns bei leckerer Pizza gestĂ€rkt haben, fanden wir uns gegen 19 Uhr in besagtem Club ein um der VerwĂŒstung Europas Zeuge zu werden.
Als Opener durften erstmal die "Local Heroes" DEATHVASTATION aus Illertissen (bei Ulm) ran, die einen halbstĂŒndigen Death-Metal-Set runterknĂŒppelten. War a ganz nettes Gepolter, aber so richtig zwingend eben auch nicht. Klang alles irgendwie ziemlich gleich. Durchschnitt eben.
ALCHEMYST waren... nunja, nennen wir es mal... eigenstÀndig.

Die wussten anfangs wohl erst nicht, wann sie anfangen sollten, denn erst nach einem ewig langen Intro ging es los... mit dem Soundcheck!

Danach nochmal 3 Stunden Intro und dann kam endlich mal der erste Song. Der krude Death/Black/Doom-Mix der ThĂŒringer hat durchaus irgendwas, der Funke wollte aber irgendwie nicht so recht ĂŒberspringen. Besonders lĂ€stig war, dass nach jedem Song erstmal 5 Minuten Outro und 324 Minuten Intro fĂŒr den nĂ€chsten Song kam... dafĂŒr glĂ€nzte mit einem massiven Raucheinsatz, auf der BĂŒhne hat man so gut wie NICHTS gesehen... Toll!
Ich muss mir glaub ich mal die Platte zu Hause in Ruhe anhören, denn die Musik hat schon irgendwie eine kranke AtmosphĂ€re, aber auf der BĂŒhne wurde das dann doch irgendwann nervig.
Eine Umbaupause und 13 Stunden Soundcheck spÀter (was war nur los an dem Abend??) waren dann VENENUM an der Reihe. Die ersten 2 Songs war der Sound ziemlich bescheiden, danach schon wesentlich besser und ab da hat es dann auch richtig Spass gemacht. SÀmtliche Kracher der EP kamen zum Zug, plus ein oder zwei neue (?) Songs... Sehr fein, wenn auch gesanglich nicht so intensiv wie auf Platte.
Danach dann die groĂartigen KETZER, die nach einem "Freude schöner Götterfunken"-Intro mĂ€chtig mit "Endzeit Metropolis" einstiegen und den Club sofort im Griff hatten. Sound war zwar auch hier ziemlich breiig (wenn auch besser auf dem Death Doomed The Age - was nicht schwer war), was dem SpaĂ aber keinen Abbruch tat. Mir gefiel es auf dem DDTA zwar dennoch besser, da war die Band unglaublich tight drauf und es war einfach irgendwie magisch - das konnte gestern fĂŒr mich nicht reproduziert werden, trotzdem war es unglaublich genial. Der Abschluss "He, Who Stands Behind The Rows" war nochmal völlig gigantisch.
TRIBULATION waren fĂŒr mich die Gewinner des Abends, das war gröĂtenteils einfach nur grandios!! Energie ohne Ende vor allem in der erste HĂ€lfte des Sets, und mit Abstand der beste Sound des Abends. In der zweiten HĂ€lfte schlich sich dann doch etwas viel Gedudel ein, was den Gesamteindruck aber nicht im Geringsten zu trĂŒben vermochte. Da muss wohl auch noch Musikmaterial ran.
Weniger schön war dann die greislig verschneite Heimfahrt.

Gelohnt hat es sich aber alleweil.