Acurus-Heiko hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:Bei Kubis Hauspostille wurde die Scheibe SC-Dritter, Kubi und Hugin jeweils mit 9,0, huia, da wäre ich meilenweit weg von. Eine bescheinigte Neusausrichtung oder Abkehr vom unmittelbaren Quark vor "Dedicated To Chaos" erkenne ich nicht. Zwotens frage ich mich, wo der große Unterschied zu Tates Scheibe ist, die nahezu alle rundmachen.
(...)
Die Scheibe will ein Metalpublikum mit einer Schwäche für großartige Sänger ansprechen, genau zu der Zielgruppe gehöre ich, und der Versuch ist gelungen. Ob es der Band ohne den genialen Liveauftritt gelungen wäre, weiß ich nicht. Vermutlich wäre es schwerer geworden, aber es ist, wie es ist, und Konzerte sind ja dazu da, den Boden für die Alben zu bereiten.
Hm, offenbar fehlt mir das möglicherweise tonal überzeugende Live-Erlebnis, um über den totalen Schrott-Sound des Albums wohlwollend hinweghören zu können. Mit halbwegs brauchbarem Gehör samt ebenfalls halbwegs brauchbaren Boxen ist diese Scheibe eigentlich nicht zu ertragen. Vielleicht hilft es, die Loundness-Taste zu drücken und zusätzlich die Bässe bis zum Anschlag aufzureißen. Das kann es aber nicht sein. Es ist und bleibt purer Sound-Schrott, wie ich ihn von so einer Band bei einem nicht unwesentlichen Comebackversuch so schlicht nicht erwarte. Davon abgesehen sind die Songs pillepalle. Ich will nicht anmaßend sein, aber die "9" ist objektiv zu hoch, viel zu hoch.
Wenn ich den "objektiv"-Schmarrn schon wieder lesen muss, und dann auch noch mit "brauchbaren" Ohren und Anlagen, und natürlich völlig ohne Anmaßung... scho geil, gell?
Es hat ja auch kein toter Hahn etwas von Objektivität gekräht. Das ist keine objektive Wertung, und sie will und soll das auch nicht einmal im Ansatz sein. Es ist eine rein subjektive Befindlichkeit, und die ist nicht zu hoch, sondern die entspricht schlicht und ergreifend meinem Spaß an der Scheibe im Zeitpunkt der Wertung. Nicht mehr, nicht weniger. Und damit ist sie objektiv richtig, weil sie nichts über die Qualität der Musik aussagt, sondern etwas über die Kongruenz von Musik und Geschmack. Wie halt die Noten aller anderen Rezensenten dieser Welt auch, die es in der Regel aber nicht zugeben.
Und was den Sound angeht, gibt es keinen Tag, an dem ich nicht dankbar dafür bin, eine nahezu völlige Resistenz gegenüber demjenigen zu haben, was mal der eine, mal der andere als schlechten Sound bezeichnet. Entweder ich höre es gar nicht erst (wie hier), oder ich höre es (wie z.B. bei Manilla Road), gewöhne mich aber so schnell daran, dass es beim zweiten Song schon vergessen ist. Das ist auch verdammt gut so. Es wäre ja tragisch, wenn ich wegen zerbrechlicher Schöngeist-Löffel wahlweise "Transilvanian Hunger", "Pink Bubbles Go Ape", "Frost & Fire", "Into Glory Ride", die neue Sabbath oder jedes beliebige Album von Manilla Road nicht mögen könnte. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich grundsätzlich
nie laut Musik höre (Standard ist 10% der Skala der Stereoanlage), und dass damit wohl auch gewisse Schmerzpunkte gar nicht erreicht werden können. Könnte mir beim nochmaligen Hören der QR nämlich vorstellen, dass manche Höhen, gerade bei den Cymbals und der Snare schon problematisch werden können. Wäre mir aber in 1000 kalten Wintern nicht aufgefallen, wenn es keiner gesagt hätte.
Das werte ich mal ganz ohne Anmaßung als Vorzug meines Gehörs, denn "objektiv" ist ja offenbar dein Gehör weniger "brauchbar" für den Genuss der neuen Queensryche, als das meine.
