MissHeadcrusher hat geschrieben:Raf Blutaxt hat geschrieben:Azrael hat geschrieben:das ist wie in jedem Handwerk, für den der es beherrscht, erscheint es, weil gelernt ist gelernt, wie Malen nach Zahlen.
Das ist bei Musikern ganz sicher nicht anders. (das bewiesen doch Legionen von Cover Bands , die manchmal besser klingen als einst die Originale.)
Aber, und da trennt sich die Spreu vom Weizen, gibt es manchmal welche, bei gleichen Voraussetzungen dann aber den Hörer eben doch ins Herz treffen, a.k.a. bei den Eiern kriegen, a.k.a. in den Arsch treten.
will uns Ulle nun damit sagen?
a) er ist ein ziemlich guter Musiker,
b) Das 50% der User dieses Forum, die Songs wie diesen auf Alben unter Namen wie Steelwing (oder 300 andere) abgefeiert haben, eher schlichten Gemüts sind, (Cheesy Megakacke, das können doch nur Idioten können gut finden? )
a) wäre legitim
b) etwas unsympatisch.
Naja, das ganze war doch eine Reaktion auf Prowler88, der Ulle Arroganz vorwarf, als er das Songwriting auf der neuen GAMMA RAY kritisierte und meinte, dass müsse er erst mal beweisen, dass man so einen Song in ein paar Stunden schreiben kann. Der Beweis ist gelungen und Ulle hat sicher mit seiner Aussage, dass es bei GR Baukasten-Songwriting gibt, Recht. Nicht mal den Eindruck, dass es von Musikern mit dem Können eines Kai Hansen etwas arrogant ist, ein Album nach diesem Prinzip zu schreiben, kann ich von der Hand weisen. Das ändert für mich als Nicht-Musiker halt nichts daran, dass mir manche dieser Baukastenlieder gefallen. Ist ja auch gerade die Tatsache, dass ich gleich mitsingen kann, die mir bei dieser Art Musik Spaß macht.

Ich oute mich auch mal als einfach gestricktes Gemüt, das Teil klingt ganz gut (was ich von Steelwing und von Blind Guardian nach 1989 auch mal behaupte). Wobei es bei Eurospeed meist nicht das Songwriting an sich ist, welches für das Tralala sorgt, sondern eher das "bombastische" Beiwerk und die glattgebügelte Produktion.
Aber als ob Euro-Power Metal das einzige Genre ist, welches von dem Baukasten-Syndrom betroffen ist, ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es in jedem Genre Bands gibt, die die Standard-Riffs verwenden, die für Außenstehende langweilig wirken, aber bei Liebhabern dieser Musikrichtung trotzdem viel Anklang finden.
Sicher kann man das fast mit jedem Musikstil machen. Genau so hätte ich einen 0815-Thrash oder Hard Rock-Song aufnehmen können. Mir geht es halt nur so, dass gerade diese (nennen wir es) Happy Power Metal-Schiene mich am ehesten nervt, vor allem wenn man weiß, dass viele Bands es evtl. besser könnten, aber eben einfach nur stupide ein Publikum bedienen.
Ob einem das nun gefällt oder nicht, ist doch völlig egal und sagt doch rein nichts über die Person oder deren "Gemüt" aus. Ich fand gestern morgen einfach den Gedanken lustig, so schnell wie möglich was zusammenzuschustern und habe eben vorausgesetzt, dass jeder das hier auch mit Humor nimmt, was ja eigentlich auch fast ausschließlich der Fall war
Das war kein Komponieren, sondern nur billiges Stückwerk, selbst die "Riffs" waren spontan improvisiert und der jeweils erste Einfall wurde aufgenommen - geht in der Zeit ja gar nicht anders. Dass einige Leute das dennoch ganz gut finden ist doch okay, dass niemand davon "berührt" wird sollte aber auch klar sein. Ich wollte nur aufzeigen, mit wie wenig Aufwand man das machen kann, vielleicht um manchen Leuten auch etwas den Respekt vor vielen Schnellschüssen zu nehmen. Für mich war es ein Experiment, nichts weiter. Kein einziger Part wäre für mich gut genug, um ihn auch nur ansatzweise für einen meiner
richtigen Songs zu verwenden, alle Soundfiles habe ich gleich gestern gelöscht.
Und zwecks Equipment? Sicherlich hab ich mittlerweile ein ganz gutes Homestudio, aber das wäre dafür gar nicht notwendig gewesen. Kostenlose Cubase-Version (oder ähnliches Programm), kostenlose Drum-Plugins, eine Gitarre (evtl. ein Bass) und ne Billigsoftware oder nen gebrauchten POD. Mit € 50,- kriegt das jeder hin.
Gemischt ist das Teil ja auch nicht, keine EQs, keine Lautstärkeanpassungen, gar nix. Mit zwei Stunden zus. Aufwand und weniger schlampigem Spiel hätte das wie eine professionelle Produktion geklungen.