Das Original und die Kopie

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Ulle » 10. Februar 2007, 22:25

Das versteh ich nicht ;) ;) ;)
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Beitragvon Hugin » 10. Februar 2007, 22:31

Jau, Ulles Beschreibung trifft auch das, was ich meine, ziemlich genau. Es ist definitiv nicht so, dass ich Bands ablehne, weil sie nicht total originell sind. Mann, ich hab drölfzig Komplettsammlungen von norwegischen Black-Metal-Acts und ebenso viele aus der Doom-Ecke, weil ich die Stilrichtungen einfach total genial finde, aber ich find halt nach wie vor, dass der Reiz eine Band kennen zu lernen ungleich größer ist, wenn sie eben nicht wie XY klingt, sondern irgendwie originell. Und sei es nur, weil der Sänger eine total eigenständige Stimme hat. Ich find das einfach spannender, als die Band, welche die Songs 11-15 von "Reign In Blood" eingetrümmert hat. Die mag auch genial sein, aber den Aha-Effekt wie etwa System Of A Down oder Yat-Kha wird sie sicher nicht haben.
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Beitragvon Powerprillipator » 10. Februar 2007, 22:47

Hui. :)

1. 'Ne gute Band is 'ne gute Band. Egal, ob sie jetzt den Innovationspreis gewinnt, oder sich ganz offensichtlich an Ihren Vorbildern orientiert.
2. Lieber eine gute Kopie, als ein schlechtes Original.
3. Lieber ein gutes Original, als eine schlechte Kopie.

Ende der Durchsage.

:)

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Beitragvon NegatroN » 10. Februar 2007, 22:58

<!--QuoteBegin-Ice-B+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Ice-B)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->Das alles liest sich sehr seltsam, IMO.

Die Einstellung, "eine Band die wie 'ne andere klingt interessiert mich 0", finde ich genauso engstirnig, wie sich auf einen bestimmten Stil festzulegen, und nichts anderes gelten zu lassen.[/quote]

Das ist weder eine bewusste Entscheidung noch eine eiserne Regel. Ich empfinde es halt in den allermeisten Fällen so. Bands, die mich zu sehr an andere erinnern und die sich zu wenig abheben, finde ich einfach meist nicht interessant.

Ich sage aber auch nicht, dass andere das so handhaben sollen oder gar mĂĽssen. Das ist halt bei mir so. Die Ansicht, alles aus einer bestimmten Richtung geil zu finden und drauf zu scheiĂźen, ob das innovativ ist, ist genauso gut und legitim. Ist halt einfach nicht meine.


<!--QuoteBegin-KuttenBjuf+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (KuttenBjuf)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->hmm, ich finde diese "Ich brauch nur das Original" Einstellung hingegen etwas komisch und ich glaube auch nciht, dass ihr die so rigoros vertretet, wie ihr euch einbildet wink.gif Denn dann wĂĽrden ja 200 Metal Alben im Regal reichen um euch zufriedenzustellen wink.gif[/quote]

In gewisser Weise stimmt das sogar. Ich bin kein Sammler, ich brauche nichts komplett, sondern kaufe sehr selektiv. Ich hab ca. 700 Tonträger (allerdings sehr viel mehr Stilrichtungen als Metal). Und ich habe immer weniger Kaufreiz, weil ich mir immer öfter denke "kenn ich schon, hab ich schon". Vor ein paar Jahren hätte ich keine Probleme gehabt, in einem Plattenladen stapelweise CDs mitzunehmen (wenn ich die Kohle gehabt hätte). Inzwischen beschränkt es sich auf eine Handvoll CDs im Monat, wobei vieles davon alte Sachen sind, die ich schon lange Mal auf CD nachkaufen wollte. Aber die Neuerscheinungen, die ich wirklich haben muss, werden immer weniger.
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Beitragvon Prof » 11. Februar 2007, 10:55

Powerprillipator hat geschrieben: Hui. :)

1. 'Ne gute Band is 'ne gute Band. Egal, ob sie jetzt den Innovationspreis gewinnt, oder sich ganz offensichtlich an Ihren Vorbildern orientiert.
2. Lieber eine gute Kopie, als ein schlechtes Original.
3. Lieber ein gutes Original, als eine schlechte Kopie.

Ende der Durchsage.

:)

PPP

So kompakt formuliert wie ein kopiertes Ram- oder Powervice-Riff. ;)

Vielleicht sollte man erwähnen dass zum Beispiel Queensryche mit ihrem Stil der EP/'The warning' schon damals eine Heerschar an Bands beeinflussten. In den 'Zines wurde dann fast immer etwas von 'Kopie' gelabert, obwohl Screamer, Recon oder Sacred Warrior geniales Zeug herausbrachten. Sie alle haben einen Stil gespielt der damals neu und noch undefiniert war.
Die Entwicklung dieses Stils konnte man als Metalplattenkäufer auch klar nachvollziehen, es musste halt eines Tages eine solche Band wie QR die erste sein die sie eben auf Platte verewigte, genau wie Metallica die erste Band war, die genaugenommen das erste Thrash-Album aufgenommen hat. Das muss aber nicht heissen, dass andere Bands nicht ähnliche Ideen hatten; alle Musiker hörten derselben Generation an und folgten was in der Metalszene brodelte. Nur dauerte es bei mancher Truppe etwas länger bevor sie eine Platte draussen hatte.

Um ein aktuelles Vorbild zu geben: mich begeistert eine neue Band wie TimeLord genauso wie damals Toxik. Der Unterschied im Gefühl das ich bekomme wenn ich mir 'World circus' anhöre, liegt eigentlich nur bei der Nostalgiefaktor.

Anderes Vorbild: Portrait. Bei dem Demo - und ich meine jetzt das ganze Package, von Musik, Vokalen bis zum Sound - kommen Erinnerungen auf an uralte Mercyful Fate. Die Energie ist da, die Einstellung auch, gefällt mir weitaus besser als '9' von MF. Kopie? Ja. Brauche ich mehr davon? Klar!

Ausserdem gibt es vor allem in der Rockmusik auch so etwas wie das Nachlassen der Inspiration bei Musikern. Wenn man wie Priest 'zig Jahre auf dem Buckel hat, darf man davon ausgehen dass die Herren für neue Songs erst eine gewisse Atmosphäre, quasi die Umstände fürs schreiben und aufnehmen kreieren müssen, wo eben aus einer jungen Bande wie Ram einfach die Riffs und Melodien heraussprudeln. Die würden sogar in Omas Dachbodenstudio mit drittklassigem Leih-Equipment noch ihre Energie und Hunger auf Platte bannen.

Und wenn der kreative Zenit einer grossen Band überschritten ist (die Realität ist bekanntlich oft hart), kann man den Stil den sie entwickelt haben doch nicht weniger mögen, nur weil jüngere Bands sie aus Leidenschaft fortführen? Das macht eben auch die Tradition im Metal aus und das finde ich gut so.
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Beitragvon Michael@SacredMetal » 11. Februar 2007, 13:12

Prof - bestes Posting bisher. Danke!
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Beitragvon Storming the Gates » 11. Februar 2007, 13:17

Eine Kopie wäre für mich zB. eine sehr gute Judas Priest Coverband, die ist für mich aber völlig überflüssig. Eine Band wie Saint, die klingen wie Priest, sind mir sehr willkommen, und würde ich nie als Kopie bezeichnen.
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Beitragvon Ice-B » 11. Februar 2007, 16:14

Schön, daß sich der Prof immer so viel Zeit für fein formulierte Postings nimmt, denen man sich dann einfach anzuschließen kann (wenn man will).

Ich tu's :)
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Beitragvon Metallah » 11. Februar 2007, 16:49

Der Prof hat es auf den Punkt gebracht. Viel mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.

MfG
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Beitragvon ravaging » 11. Februar 2007, 16:55

NegatroN hat geschrieben: Kann ich sehr gut nachvollziehen und auch quasi zu 100% unterschreiben. Mich interessieren Kopien unabhängig von ihrer musikalischen Qualität im Normalfall auch genau 0.

Ich habe einen recht breiten Musikgeschmack (da sind wir uns gar nicht so un-ähnlich), aber im Gegensatz zu dir reichen mir generell die Besten aus jeder Ecke. Ich brauch eigentlich die zweitbesten schon oft nicht mehr, die drittbesten sicher nicht. Damit eine Band mich aber wirklich fesselt, muss sie im Normalfall etwas haben, was sie vom Rest abhebt. Das hat eine Kopie per se schon mal nicht und damit ist sie für mich im Normalfall sehr uninteressant. Auch wenn es das Original schon lange nicht mehr gibt.

Unterschreib ich komplett. Mir fällt auch keine Kopie ein, die ich lieber höre/besser finde als das Original, weil das ja meistens einfach nur supergut is (logisch, weil wer kopiert schon beschissene Bands?!).
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Beitragvon Prof » 11. Februar 2007, 17:30

Ice-B hat geschrieben: Schön, daß sich der Prof immer so viel Zeit für fein formulierte Postings nimmt, denen man sich dann einfach anzuschließen kann (wenn man will).

Ich tu's :)

:)
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Beitragvon Thundersteel » 11. Februar 2007, 18:30

Schwierige Fragestellung. Ich versuch´s mal mit einer einfachen Antwort: So lange es kickt, hat die Band gewonnen, unabhängig von Stil, Originalität und Einfallsreichtum. Mit bösem Willen könnte man Lethal als Queensryche-Kopie abtun oder einer Band wie Fatal Embrace vorhalten, daß sie viel zu Achtziger-lastig klingt und nichts Innovatives bietet. Das mag zwar stimmen, dennoch finde ich beide Bands fantastisch. Ich kann aber nachvollziehen, was Du (Hugin) mit Deinem Ansatz aussagen willst. Wenn ich rumpeligen Black Metal hören möchte, gibt´s das Triumvirat Darkthrone/Bathory/Venom (die ich übrigens in ihrer gesamten Schaffensperiode ziemlich klasse finde); da muss ich mir nicht unbedingt die Heerscharen an Kopisten antun.
Andererseits ist es so, daß, wenn mich eine Band mit einem Album beeindruckt, ich mich meistens auch mir ihrer gesamten Diskographie und auch den schwächeren Scheiben anfreunden kann - aus "Solidarität" oder was auch immer. Da wären Exciter ein Beispiel.

EDIT: Und auf Warhammer laĂź ich nichts kommen. ;)
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Beitragvon Ice-B » 11. Februar 2007, 20:57

Thundersteel hat geschrieben: EDIT: Und auf Warhammer laĂź ich nichts kommen. ;)

Darf ich hier nochmal einhaken und eine Frage an den Thread-Starter stellen?

Soweit ich mich entsinne, hattest Du Dich nach dem letzten KIT relativ begeistert über den Auftritt von Warhammer geäußert, wohingegen Du Wolf "nur" gut fandest (so ähnlich jedenfalls). So far so good. Aber sind Warhammer (natürlich gewollt) nicht die viel konsequentere Kopie einer Band als Wolf, und damit jetzt eigentlich nicht soooo dein Ding? Eigentlich müsste man jetzt erwarten, daß Dir WH von allen Bands des KIT am wenigsten hätten zusagen dürfen...hängt es also nicht doch alles eher vom Stil der jeweils zu beurteilenden Band ab, der dir halt bei WH mehr zusagt als bei Wolf? Oder sind WH die Ausnahme der Regel?
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Beitragvon Cthulhu » 11. Februar 2007, 21:07

Ich find' den Thread doof...

Ich hör jetzt Death Mask. :)
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Beitragvon Metalpriest » 11. Februar 2007, 21:16

Ich habs schon oft erwähnt:

Ich hab lieber eine gute und hungrige vom Original beeinflusste junge Band als ein schlechtes, lahmes und ideenloses Original.
(Giga-Status hin oder her!!)
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