Produktionen, Sounds und Produzenten

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Loomis » 11. August 2014, 12:52

Das Problem mit Shirley bei Maiden ist meiner Meinung nach nicht sein Können, denn das hat er sicher, sondern eher, dass er sich wohl nicht gegen Harris & Co. auch mal durchsetzen kann.

Wenn ich Stories lese, wie Birch den Bruce auch noch ein 20. Mal in die Gesangskabine geschickt hat, weil er der Meinung war, dass es immer noch besser geht, dann habe ich halt den Eindruck, dass Shirley sowas nicht macht und somit auch nicht das Optimum aus der Band herausholt.

The Final Frontier z.B. hat meiner Meinung nach tolle Parts, wenn ein Produzent wie Birch die Arrangements gestrafft hätte und die Musiker nochmal gepusht, dann wäre das sicher ein gutes Album.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon darklord » 11. August 2014, 13:55

rapanzel hat geschrieben:Ich bin generell auch kein Gegner von Drumcomputern. Es gibt einige Platten, da stört mich das überhaupt nicht. Ich bin sogar der Meinung, dass man heute einen guten Drumsound künstlich hinbekommen kann. Aber bei Sneap Produktionen klingt das alles gleich und steril. Er ist ja Bekannt dafür, die Drumtracks auszutauschen. Dann muss ich mich allerdings fragen, wozu wird dann der jeweilige Drumer überhaupt benötigt?

Ja, ein Drumcomputer kann schon cool klingen. Aber diese typischen Sneap Samples mag ich einfach vom Klang her nicht. Die gute alte Linn Drum oder generell die ersten Sample Drummachines sind dagegen toll, das sind einfach instant-klischee-80s-Drums.
Bei mathematisch-korrektem Synthie Pop ist das ja auch egal, bei Musik wie Heavy Metal find ich aber einen echten Drummer immer unschlagbar. Nicht so sehr wegen dem Sound sondern wegen dem Timing und der Dynamik. Gut, Dynamik kann man einprogrammieren. Aber ein echter Mensch hat ja immer gewisse Unzulänglichkeiten gegenüber einem Computer - und genau die Hauchen der Musik Leben ein. Und daran ändert auch keine "Humanize" Funktion in der DAW was.

Ulle hat geschrieben:Was immer hilft ist, wie schon öfter vermerkt, eine Vision seitens der Band.
Ich finde es tatsächlich merkwürdig, dass es Bands gibt, die 15 Alben aufgenommen haben und immer noch keine Ahnung davon, wie man "produziert". Zumindest einer in der Gruppe sollte sich m.E. etwas damit befassen.
Richtig.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Pure Narcotic » 11. August 2014, 21:16

Programmierte Beats haben schon ihre Berechtigung - nicht aber, wenn man, wie viele Metalbands, damit hausieren geht, wieviel echter und "handgemachter" die eigene Musik verglichen mit vielem Chartspop doch sei. Da bekomm ich echt 'n Hals. Wobei, schlimmer als Programmieren finde ich (wie erwähnt), einen echten Drummer (womöglich noch einen Crack wie die erwähnten Lombardo/Bostaph/Hoglan) auszunehmen und bis zur Unkenntlichkeit geradezurücken und zu triggern. Ich empfinde das als respektlos gegenüber den Musikern. Genauso, wie bei Sängern jede Intonationsschwäche mit Melodyne rauszubügeln. Gerade das macht doch Leben und Feeling aus und erhöht gleichzeitig die Halbwertszeit der Musik. Bei unerfahrenen Muckern sagt ja niemand was, wenn man da ab und zu per "Studiomagic" ein wenig nachhilft.

Außerdem gehören Fehler und kleinere Unperfektionen einfach zu einer guten Performance. Virtuosität kann nur deshalb gewürdigt werden, weil sie nicht selbstverständlich ist. Lombardo hört man auf seinen Aufnahmen mit Slayer ackern und kämpfen, das macht Power und Energie - bei Sneap klingt er perfekt und langweilig.

Natürlich kann Sneap was und bedient seine Klientel. Aber er ist eben auch maßgeblich an diesem "wer hat die tighteste Platte"-Wettrüsten beteiligt. Das ist sein Stil und deswegen wird er gebucht. Andere Leute werden auch gebucht und sind einfach nur gute Toningineure die der Band erstmal zuhören, ohne ein Standardprogramm abzuliefern. Sneap geht, soweit ich das beurteilen kann, in den letzten Jahren allerdings auch etwas differenzierter ran. An den Drumsamples erkenne ich ihn aber jedesmal. Den Produzenten wohlgemerkt, nicht die Drummer.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Siebi » 11. August 2014, 21:46

Pure Narcotic hat geschrieben:Programmierte Beats haben schon ihre Berechtigung - nicht aber, wenn man, wie viele Metalbands, damit hausieren geht, wieviel echter und "handgemachter" die eigene Musik verglichen mit vielem Chartspop doch sei. Da bekomm ich echt 'n Hals. Wobei, schlimmer als Programmieren finde ich (wie erwähnt), einen echten Drummer (womöglich noch einen Crack wie die erwähnten Lombardo/Bostaph/Hoglan) auszunehmen und bis zur Unkenntlichkeit geradezurücken und zu triggern.
...

Danke für diese Worte!

Zu Sneap und ähnlichen Neuzeitproduktionen. Sneap lernte bei Colin Richardson, der Carcass, Dearly Beheaded, Fear Factory, Machine Head und einigen anderen seinen Stempel aufdrückte. Extremere Musik wurde schmutzbefreit hörbar, zugänglicher für die Ohren. Kein Saitenziehen und -rutschen, jeder Drumschlag auf der eins, alles sauber und porentief rein, dazu richtig schön angefettet. Fredrik Nordström ist das schwedische Äquivalent im Euro Power Metal.

So eine Produktion war ab Mitte der 90er plötzlich gern genommener Standard. Heute ist es State-of-the-Art, so zu klingen. Aber warum? Fragt man oft in die Runde auf Festivals oder im Bekanntenkreis, keiner, der so richtig eine DragonForce- oder Machine Head-Produktion abfeiert oder die Vorteile benennt. Von Exodus, der letzten Heathen oder neueren Testament ganz zu schweigen.

Warum also dieser immens gute Ruf bei Bands und Labels? Wegen Vermarktung und Massenkompatibilität? Würde so ein Sound zu Atlantean Kodex passen oder gar den Blues Pills? Doch eher nicht. Ein guter Soundmann ist der, der Band und Musik versteht, sich reinfräßt, die Vision bestmöglich umsetzt, der das Optimale und auch Individuelle des Musikers rausholt, auf die nächste Stufe stellt und neuen Raum gibt. Am Anschlag, den Saiten, Pickups und seinem Amp-Sound sollst du den Gitarristen erkennen, nicht den Produzenten.

Natürlich hat jeder Produzent seinen Sound, seine Presets, sein Aufnahmevorgehen. Ob Swanö, Tägtgren, Rubin, Fairbairn, Allom, Ezrin, Birch, Claasen etcpp., irgendwie erkennt man sie meist wieder. Eigentlich ein Qualitätsmerkmal, oder?
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Pavlos » 11. August 2014, 21:52

Jhonny D. hat geschrieben:Sounds sind mir relativ egal. Kaum eine Scheibe fällt bei mir wegen eines zu klinischen Sounds, einer zu schlechten Produktion oder ähnlichem durch.
Egal ob total unterproduzierte 80er Rümpeleien oder Hochglanz-Einheits-Sounds der Neuzeit... wenn die Songs, der Gesang, die Arrangements gefallen, zündet die Scheibe meist bei mir.


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Danke für dieses Posting!!

Es bedarf schon eines richtig miesen Sounds um mir den Genuss von gutem Stahl zu vermasseln...
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Ulle » 11. August 2014, 22:40

Ich erlebe es tatsächlich nur selten, dass mir Alben mit Plastikproduktionen, grad im traditionellen Bereich, dann musikalisch gut gefallen. Da geht für meinen Geschmack das Verständnis für Songwriting und Produktion meist Hand in Hand.
Im Thrashbereich ist das anders. Eine neue Exodus oder Overkill würde mir mit dreckiger Produktion viel besser gefallen, dennoch mag ich die Platten teilweise schon. Ich lehne kaum ein Albun aufgrund der Produktion rundweg ab, aber der Hörgenuss wird schon geschmälert.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Pure Narcotic » 12. August 2014, 09:46

Siebi hat geschrieben:
Pure Narcotic hat geschrieben:Programmierte Beats haben schon ihre Berechtigung - nicht aber, wenn man, wie viele Metalbands, damit hausieren geht, wieviel echter und "handgemachter" die eigene Musik verglichen mit vielem Chartspop doch sei. Da bekomm ich echt 'n Hals. Wobei, schlimmer als Programmieren finde ich (wie erwähnt), einen echten Drummer (womöglich noch einen Crack wie die erwähnten Lombardo/Bostaph/Hoglan) auszunehmen und bis zur Unkenntlichkeit geradezurücken und zu triggern.
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Zu Sneap und ähnlichen Neuzeitproduktionen. Sneap lernte bei Colin Richardson, der Carcass, Dearly Beheaded, Fear Factory, Machine Head und einigen anderen seinen Stempel aufdrückte. Extremere Musik wurde schmutzbefreit hörbar, zugänglicher für die Ohren. Kein Saitenziehen und -rutschen, jeder Drumschlag auf der eins, alles sauber und porentief rein, dazu richtig schön angefettet. Fredrik Nordström ist das schwedische Äquivalent im Euro Power Metal.

So eine Produktion war ab Mitte der 90er plötzlich gern genommener Standard. Heute ist es State-of-the-Art, so zu klingen. Aber warum? Fragt man oft in die Runde auf Festivals oder im Bekanntenkreis, keiner, der so richtig eine DragonForce- oder Machine Head-Produktion abfeiert oder die Vorteile benennt. Von Exodus, der letzten Heathen oder neueren Testament ganz zu schweigen.

Warum also dieser immens gute Ruf bei Bands und Labels? Wegen Vermarktung und Massenkompatibilität? Würde so ein Sound zu Atlantean Kodex passen oder gar den Blues Pills? Doch eher nicht. Ein guter Soundmann ist der, der Band und Musik versteht, sich reinfräßt, die Vision bestmöglich umsetzt, der das Optimale und auch Individuelle des Musikers rausholt, auf die nächste Stufe stellt und neuen Raum gibt. Am Anschlag, den Saiten, Pickups und seinem Amp-Sound sollst du den Gitarristen erkennen, nicht den Produzenten.

Natürlich hat jeder Produzent seinen Sound, seine Presets, sein Aufnahmevorgehen. Ob Swanö, Tägtgren, Rubin, Fairbairn, Allom, Ezrin, Birch, Claasen etcpp., irgendwie erkennt man sie meist wieder. Eigentlich ein Qualitätsmerkmal, oder?


Mit Richardson hast du völlig recht! Er hat ja auch den meisten Bands seinen Lieblingsamp (Peayey 5150) diktiert. Klar dass ein Produzent gerne mit dem Equipment arbeitet von dem er weiß, dass es auch funktioniert. Aber wenn die Individualität einer Band darunter leidet, geht's zuweit.

Zum Thema Tägtgren: Verständiger Musiker und Produzent, zumindest für seine eigenen Sachen. Diese Mischung aus Death Metal, Gothic, Industrial und EBM die er so macht finde ich zumindest interessant. Als Produzent anderer Bands hat er mich überhaupt nicht überzeugt. Overkill klingen exakt wie Immortal. Und auch wieder dieser klinische Sound (der zu seiner eigenen Mucke ja durchaus passt, aber, wie ich finde, eben nicht zu dem Power/Thrash-Mix von Overkill.

apropos Overkill/Tägtgren: Wenn ich solche Drums höre wie hier ab Sekunde 8 weiß ich nicht ob ich hysterisch lachen soll oder anfangen zu weinen. Wer ist denn ernsthaft der Meinung, ein Schlagzeug klänge so? Und ein Drummer könnte jeden Tomanschlag exakt gleich spielen bei dem Tempo? Nichts für ungut, aber dann kann ich auch Scooter hören.

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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Ulle » 12. August 2014, 11:16

Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Jhonny D. » 12. August 2014, 11:32

Pavlos hat geschrieben:
Jhonny D. hat geschrieben:Sounds sind mir relativ egal. Kaum eine Scheibe fällt bei mir wegen eines zu klinischen Sounds, einer zu schlechten Produktion oder ähnlichem durch.
Egal ob total unterproduzierte 80er Rümpeleien oder Hochglanz-Einheits-Sounds der Neuzeit... wenn die Songs, der Gesang, die Arrangements gefallen, zündet die Scheibe meist bei mir.


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man muss sich ja nicht immer gleich den Spaß an guten Alben verderben lassen...
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Acrylator » 12. August 2014, 12:16

Ulle hat geschrieben:Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.

Ich denke, das liegt schlicht daran, dass die meisten Leute sowas nicht einmal merken - die haben sich einfach an den Sound gewöhnt, bzw. die Jüngeren sind schon damit aufgewachsen.
Ich find's auch schlimm, wobei ich "Ironbound" irgendwie noch tausendmal mehr genießen kann als die letzte HEATHEN - und letztere finde ich eigentlich von den Songs her sogar NOCH besser...
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon rapanzel » 12. August 2014, 12:25

Acrylator hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.

Ich denke, das liegt schlicht daran, dass die meisten Leute sowas nicht einmal merken - die haben sich einfach an den Sound gewöhnt, bzw. die Jüngeren sind schon damit aufgewachsen.
Ich find's auch schlimm, wobei ich "Ironbound" irgendwie noch tausendmal mehr genießen kann als die letzte HEATHEN - und letztere finde ich eigentlich von den Songs her sogar NOCH besser...
Die letzten EXODUS empfinde ich soundtechnisch auch als noch schlimmer als die OVERKILL.


Ich glaub, die meisten merken das schon aber dem Großteil ist das einfach egal! Die wollen halt Geballer und das bekommen sie mit den klinischen Produktionen. Ich muss mal schauen welche Platte das war, aber ich hab mal eine gehört, auf der ein Drumcomputer genommen wurde, die Band gleichzeitig aber gesagt hat, man habe leichte Fehler/Unregelmässigkeiten reingebaut, damit es sich natürlicher anhört. Und in der Tat hatte ich erst nach Jahren durch ein Interview erfahren, dass dort kein Drummer zu hören ist. Weiss halt nicht mehr welche Band das war.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Max Savage » 12. August 2014, 12:27

rapanzel hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.

Ich denke, das liegt schlicht daran, dass die meisten Leute sowas nicht einmal merken - die haben sich einfach an den Sound gewöhnt, bzw. die Jüngeren sind schon damit aufgewachsen.
Ich find's auch schlimm, wobei ich "Ironbound" irgendwie noch tausendmal mehr genießen kann als die letzte HEATHEN - und letztere finde ich eigentlich von den Songs her sogar NOCH besser...
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Ich glaub, die meisten merken das schon aber dem Großteil ist das einfach egal! Die wollen halt Geballer und das bekommen sie mit den klinischen Produktionen. Ich muss mal schauen welche Platte das war, aber ich hab mal eine gehört, auf der ein Drumcomputer genommen wurde, die Band gleichzeitig aber gesagt hat, man habe leichte Fehler/Unregelmässigkeiten reingebaut, damit es sich natürlicher anhört. Und in der Tat hatte ich erst nach Jahren durch ein Interview erfahren, dass dort kein Drummer zu hören ist. Weiss halt nicht mehr welche Band das war.


Habe das ja schonmal erwähnt, kenne das durch einige Kumpels, gerade in der recht ekelhaften Welt des Deathcore/Metalcore/Neo-Thrash herrscht die Meinung, dass Drums so zu klingen haben. Wenn ich dann sowas sage wie "Ihr wisst aber schon, dass das technischer Betrug ist, ne?" ernte ich immer verständnislose Blicke...
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Acrylator » 12. August 2014, 12:45

Max Savage hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.

Ich denke, das liegt schlicht daran, dass die meisten Leute sowas nicht einmal merken - die haben sich einfach an den Sound gewöhnt, bzw. die Jüngeren sind schon damit aufgewachsen.
Ich find's auch schlimm, wobei ich "Ironbound" irgendwie noch tausendmal mehr genießen kann als die letzte HEATHEN - und letztere finde ich eigentlich von den Songs her sogar NOCH besser...
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Ich glaub, die meisten merken das schon aber dem Großteil ist das einfach egal! Die wollen halt Geballer und das bekommen sie mit den klinischen Produktionen. Ich muss mal schauen welche Platte das war, aber ich hab mal eine gehört, auf der ein Drumcomputer genommen wurde, die Band gleichzeitig aber gesagt hat, man habe leichte Fehler/Unregelmässigkeiten reingebaut, damit es sich natürlicher anhört. Und in der Tat hatte ich erst nach Jahren durch ein Interview erfahren, dass dort kein Drummer zu hören ist. Weiss halt nicht mehr welche Band das war.


Habe das ja schonmal erwähnt, kenne das durch einige Kumpels, gerade in der recht ekelhaften Welt des Deathcore/Metalcore/Neo-Thrash herrscht die Meinung, dass Drums so zu klingen haben. Wenn ich dann sowas sage wie "Ihr wisst aber schon, dass das technischer Betrug ist, ne?" ernte ich immer verständnislose Blicke...

Vielleicht wird das ja überwiegend von den Leuten gehört, die mit Eurodance oder Techno aufgewachsen sind - dann sind solche Sounds ja passender zu den Hörgewohnheiten als echtes Schlaugzeug...
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Max Savage » 12. August 2014, 13:23

Acrylator hat geschrieben:
Max Savage hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ist echt schlimm und eigentlich unverfroren, die Fans als dumm zu verkaufen.
In diesem Fall hat man sich ja mit der Programmierung und Soundfindung noch nicht einmal im Ansatz Mühe gegeben.
Wundert mich auch, dass da in Interviews nicht einfach mal kritische Fragen gestellt werden.

Ich denke, das liegt schlicht daran, dass die meisten Leute sowas nicht einmal merken - die haben sich einfach an den Sound gewöhnt, bzw. die Jüngeren sind schon damit aufgewachsen.
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Ich glaub, die meisten merken das schon aber dem Großteil ist das einfach egal! Die wollen halt Geballer und das bekommen sie mit den klinischen Produktionen. Ich muss mal schauen welche Platte das war, aber ich hab mal eine gehört, auf der ein Drumcomputer genommen wurde, die Band gleichzeitig aber gesagt hat, man habe leichte Fehler/Unregelmässigkeiten reingebaut, damit es sich natürlicher anhört. Und in der Tat hatte ich erst nach Jahren durch ein Interview erfahren, dass dort kein Drummer zu hören ist. Weiss halt nicht mehr welche Band das war.


Habe das ja schonmal erwähnt, kenne das durch einige Kumpels, gerade in der recht ekelhaften Welt des Deathcore/Metalcore/Neo-Thrash herrscht die Meinung, dass Drums so zu klingen haben. Wenn ich dann sowas sage wie "Ihr wisst aber schon, dass das technischer Betrug ist, ne?" ernte ich immer verständnislose Blicke...

Vielleicht wird das ja überwiegend von den Leuten gehört, die mit Eurodance oder Techno aufgewachsen sind - dann sind solche Sounds ja passender zu den Hörgewohnheiten als echtes Schlaugzeug...

Nein, es geht da ganz einfach um "Höher, schneller, weiter". Drums müssen so viel ballern wie möglich, schnelle Doublebass, Blastbeats Pamm Pamm Pamm Pamm Pamm, schnelle Fills, wenn dann jeder Schlag auch noch identisch und gleich laut klingt, perfekt!

So denken die.
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Re: Produktionen, Sounds und Produzenten

Beitragvon Pure Narcotic » 12. August 2014, 15:05

Jo und das ist ja eben leider nicht nur im Deathcore-Bereih so. Bei so "modernerer" (hihi) Musik mag das ja passen (bei Fear Factory hat sich ja auch niemand bechwert), aber bei eher Old School-veranlagten Bands wie Exodus, Overkill, Testament oder Accept finde ich das nicht nur unpassend, da fühle ich mich richtiggehend verarscht. So, als ob man seinen eigenen (zweifellos vorhandenen) Fähigkeiten nicht vertraut.
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