von Fire Down Under » 6. April 2015, 21:43
Braucht noch jemand 'ne Bettlektüre? Ich hätte hier noch einen Bericht des gestrigen DARK EASTER METAL MEETING in petto:
Hier mal kurz und knapp mein Senf zu den gesehenen Bands:
ABANDONED DREAMS (Club): Keine Ahnung, was das sein sollte. Wurde als "Blackened Doom" angekündigt, war dann aber nur langweilig und mir größtenteils viel zu emo.
SELBSTENTLEIBUNG (Halle): Zum 2. mal gesehen, haben mir dieses Mal besser gefallen. Trotz des leicht albernen Namens teilweise wirklich guter, klassischer Black Metal.
GLORIOR BELLI (Werk): Streckenweise feines Gebolze, streckenweise eher 08/15. Dazu kreuzdämliche Ansagen Marke "Are you ready motherfuckers?" "Do you want more?". Geh fort! Zudem die einzige Band, die im Werk einen einigermaßen passablen Sound hatte. Danach wurd's grützig.
KETZER (Halle): Den Set mit einem neuen Song, der zudem noch gänzlich anders klang als das bisherige Material, zeugt von Mut. Ansonsten gab es abgesehen von einem weitern neuen, ebenfalls recht "anderen" Song klassisches KETZER-Geholze. Wunderbar, auch wenn "A Requiem for Beauty" tempomäßig etwas gedrosselt gespielt wurde. Hat die Band etwa die Langsamkeit für sich entdeckt? Der finale Doppelschlag "Endzeit Metropolis"/"The Fire to Conquer the World" schoss mir dann aber endgültig die Licher aus. Grandios.
ENDSTILLE (Werk): Nicht gesehen, da ich den kompletten Auftritt lang (50 Minuten) an der einzigen Fressbude des Geländes anstehen musste. Schlecht. Null Punkte dafür.
NOCTE OBDUCTA (Halle): Ebenfalls zum 2. mal gesehen und wieder grandios gewesen. Letztes Jahr hat es mir zwar noch etwas besser gefallen, weil es da in etwas kleinerem, gemütlicheren Rahmen war, die Band als Headliner mehr Spielzeit hatte und auch Zeit war für die humorigen Ansagen. Gestern musste die Band komprimiert auf 50 Minuten sehr viel ihres vielfältigen Oeuvres reinpacken und schlug sich dabei jedoch gar nicht schlecht! Gespielt wurden: der Instrumentalpart von "Leere" plus "Der Durst in meinen Augen" als Opener (Wahnsinn!), "Niemals gelebt", "Es fließe Blut", der 2. Part von "Und Pan spielt die Flöte" (der ganze Song wäre 16 Minuten lang und somit nicht machbar gewesen), "Fick die Muse", zwei neue Stücke und ein weiteres mir nicht bekanntes. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
URFAUST (Werk): Da hatte ich mich eigentlich sehr drauf gefreut. Die Studioaufnahmen dieses 2-Mann-Projekts kann ich mir schon gut geben, aber live war das überhaupt nix. 50 Minuten lang Gitarrenrauschen, der übliche "schalala" und "ahaha"-Gesang und ein bisschen Schlagzeuggeklopfe. Zwar ist eine gewisse Monotonie durchaus Stilmittel dieses Projekts, war mir aber live dann doch zu viel Eintönigkeit und zu wenig Atmosphäre.
AHAB (Halle): Hier dann andersrum. Nix erwartet, aber recht angenehm anzuhörender Death-DOOM mit Atmosphäre. Nach der URFAUST-Katastrophe eben war das das reinste Hitfeuerwerk. Sehr gut, habe bisher ja einen Bogen um die Band gemacht, weil ich dachte, das wäre eine dieser "ein Riff dauert 10 Minuten"-Bands...
DESASTER (Werk): Sehr tight und agil, leider vermieste der Sound ein wenig den Hörspass. Und "Tyrants of the Netherworld" hat gefehlt. Das geht gar nicht! Ansonsten: wunderbare Abrissbirne.
D.N.SLAUGHTERCULT (Halle): Bin nach einem halben Song abgehauen, weil die Halle so dermaßen überfüllt war und erst zum letzten Song wieder rein. Keine Wertung.
ARS IRAE (Club): Habe mir stattdessen in einem halbleeren Club diese Musikanten angeschaut. Sympathische Band mit durchaus unterhaltsamem Death/Black.
PRIMORDIAL (Werk): Hier muss ich blank ziehen und gestehen, dass ich mich bisher nie mit der Band beschäftigt habe, weil ich befürchtete, dann ganz dringend Geld ausgeben zu müssen. Nach dem Konzert kann ich festhalten: ich muss Geld ausgeben. Sound war wieder etwas besser als bei den vorherigen Bands, musikalisch sehr fein. Mal folkig, mal episch, dann wieder die grobe Black Metal-Keule. Zudem hat die Band auch ordentlich überzogen (100 statt 70 Minuten gespielt), gut so!
Zum Drumherum:
- Ich habe bisher noch kein!! Festival erlebt, bei dem ausnahmslos alle Bands zu der Uhrzeit die Bühne betraten, die auf der Running Order angegeben wurde. Daumen hoch für diese akribische Organisation!
- Daumen runter dagegen für: den Sound bei fast allen Werk-Bands. Schrecklich! Und für die grenzdebile "Organisation" mit einer einzigen (!!!) Fressbude, die dann auch ungefähr 4 Gerichte anbot und auch die Wartezeiten nach der Bestellung unnötig lang waren.