Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Raf Blutaxt » 22. Oktober 2015, 12:19

Also da kommen doch bei uns allen verschiedene Dinge zusammen.
Der Musikgeschmack ändert sich immer wieder leicht, mit größerer Sammlung und längerem Musikhören wird es für neue Bands immer schwerer, einen zu überzeugen, wil man einfach wirklich vieles schon gehört hat. Dazu kommen all die Dinge, die man grob unter Alltag zusammenfassen kann, also Beruf, Familie, andere Hobbies, die auch ihre Zeit und Aufmerksamkeit verlangen. Wenn dann noch einige Vielposter in ein anderes Forum abwandern, passiert es einfach schnell, dass auf eine Bandvorstellung nur ein, zwei oder gar keine Reaktionen kommen. Das frustriert dann natürlich auch und, siehe oben, man investiert die Zeit lieber in Beruf, Familie oder andere Hobbies und schwups postet man selbst auch weniger. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis und letztendlich gibt es nur eine Lösung: Mehr posten und weniger vorher zensieren. Also auch mal ne Band vorstellen, von der man nicht glaubt, dass sie hier ankommt. Kann man ja immer noch im Prog-Forum machen, wenn man keine Extrempuristen (von denen es hier ja auch keine mehr gibt) auf den Plan rufen will. Dann stellt der Ulle halt kranken Modernprog vor und der FDU Grunzkreischunfälle aus der Irrenanstalt, irgendwem wird schon was dazu einfallen und sei es auch nur ein "Geil" oder "Rotz". Denn ganz ehrlich, das ist immer noch weniger frustrierend als gar keine Reaktion. So einfach ist das letztendlich und ich geh jetzt weiter Machiavelli lesen und mittelschlechten Symphonic Kitsch aus Griechenland hören. :smile2:
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Darth Bane » 22. Oktober 2015, 13:00

Raf Blutaxt hat geschrieben:Also da kommen doch bei uns allen verschiedene Dinge zusammen.
Der Musikgeschmack ändert sich immer wieder leicht, mit größerer Sammlung und längerem Musikhören wird es für neue Bands immer schwerer, einen zu überzeugen, wil man einfach wirklich vieles schon gehört hat. Dazu kommen all die Dinge, die man grob unter Alltag zusammenfassen kann, also Beruf, Familie, andere Hobbies, die auch ihre Zeit und Aufmerksamkeit verlangen. Wenn dann noch einige Vielposter in ein anderes Forum abwandern, passiert es einfach schnell, dass auf eine Bandvorstellung nur ein, zwei oder gar keine Reaktionen kommen. Das frustriert dann natürlich auch und, siehe oben, man investiert die Zeit lieber in Beruf, Familie oder andere Hobbies und schwups postet man selbst auch weniger. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis und letztendlich gibt es nur eine Lösung: Mehr posten und weniger vorher zensieren. Also auch mal ne Band vorstellen, von der man nicht glaubt, dass sie hier ankommt. Kann man ja immer noch im Prog-Forum machen, wenn man keine Extrempuristen (von denen es hier ja auch keine mehr gibt) auf den Plan rufen will. Dann stellt der Ulle halt kranken Modernprog vor und der FDU Grunzkreischunfälle aus der Irrenanstalt, irgendwem wird schon was dazu einfallen und sei es auch nur ein "Geil" oder "Rotz". Denn ganz ehrlich, das ist immer noch weniger frustrierend als gar keine Reaktion. So einfach ist das letztendlich und ich geh jetzt weiter Machiavelli lesen und mittelschlechten Symphonic Kitsch aus Griechenland hören. :smile2:


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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Raf Blutaxt » 22. Oktober 2015, 13:05

Darth Bane hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Also da kommen doch bei uns allen verschiedene Dinge zusammen.
Der Musikgeschmack ändert sich immer wieder leicht, mit größerer Sammlung und längerem Musikhören wird es für neue Bands immer schwerer, einen zu überzeugen, wil man einfach wirklich vieles schon gehört hat. Dazu kommen all die Dinge, die man grob unter Alltag zusammenfassen kann, also Beruf, Familie, andere Hobbies, die auch ihre Zeit und Aufmerksamkeit verlangen. Wenn dann noch einige Vielposter in ein anderes Forum abwandern, passiert es einfach schnell, dass auf eine Bandvorstellung nur ein, zwei oder gar keine Reaktionen kommen. Das frustriert dann natürlich auch und, siehe oben, man investiert die Zeit lieber in Beruf, Familie oder andere Hobbies und schwups postet man selbst auch weniger. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis und letztendlich gibt es nur eine Lösung: Mehr posten und weniger vorher zensieren. Also auch mal ne Band vorstellen, von der man nicht glaubt, dass sie hier ankommt. Kann man ja immer noch im Prog-Forum machen, wenn man keine Extrempuristen (von denen es hier ja auch keine mehr gibt) auf den Plan rufen will. Dann stellt der Ulle halt kranken Modernprog vor und der FDU Grunzkreischunfälle aus der Irrenanstalt, irgendwem wird schon was dazu einfallen und sei es auch nur ein "Geil" oder "Rotz". Denn ganz ehrlich, das ist immer noch weniger frustrierend als gar keine Reaktion. So einfach ist das letztendlich und ich geh jetzt weiter Machiavelli lesen und mittelschlechten Symphonic Kitsch aus Griechenland hören. :smile2:


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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Acurus-Heiko » 22. Oktober 2015, 15:42

rapanzel hat geschrieben:
MOR hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:Bei mir hat sich eine gewisse Müdigkeit im Heavy-Bereich breitgemacht. Es gibt halt sogar für verbohrte alte Schule-Männer so Phasen in denen kaum etwas zündet. In meinem Fall hat es aber auch mit Kulturpessimismus generell zu tun.
Früher haben mich der Hardrock und Metal immer gut vom Alltag und Weltgeschehen abgelenkt. Jetzt aber ist der Wahnsinn - nennen wir es doch ruhig eine Massenpsychose - im alten Europa dermassen allgegenwärtig und die Politik so blind, naiv und destruktiv, dass momentan nichtmal WatchTower es schaffen, mir ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

...same here

Bei mir ist das so, dass mich momentan mehr Rereleases als Neuerscheinungen interessieren.
Ich kann mit vielen Bands, die in den Bekannten Zines abgefeiert werden einfach Null anfangen und gönne mir daher lieber rereleases von Bands wie INTRINSIC oder OBSCENE JESTER.

Ansonsten bin ich beim Siebi; der US-Metal liegt momentan am Boden, das Gleiche gilt für viele Sachen die aktuell im Underground veröffentlicht warden und sich irgendwie gleich anhören. Da ist echt nix bei, was mich auch nur annähernd fasziniert. Auch beim Thema Stormspell verstehe ich die momentane Vö nicht so ganz. Die ganzen Ced Scheiben sind einfach nur noch affig und purer Durchnschitt. Was soll sowas? Muss ich nicht verstehen!


@ Prof: Ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen. Wer ein politischer Mensch ist, muss sich schon gewaltig zusammenreißen, sich den Spaß am Metal (oder eben anderen Dingen) durch die politischen Umstände nicht versauen zu lassen. Ich bin jemand, der seit etwa 25 Jahren mit dem Deutschlandfunk aufsteht. Der läuft morgens immer knapp 2 Stunden bei mir. Früher genoß ich das. Seit etwa 10 Jahren versaut es mir oft den halben Tag. Zum einen wegen der zunehmend tendenziösen Art und Weise, wie dort Nachrichten präsentiert werden. Zum anderen wegen der Ereignisse selbst. Trotzdem mache ich das Radio an jedem Morgen wieder an. Ich kann nicht anders. Trotzdem lasse ich mir die Vorfreude auf neue Scheiben von Jacobs Dream, Psyco Drama und Steel Angel (wann kommt die endlich?) davon nicht vermiesen. Noch nicht.

@ Rapanzel: Mit Stromspell hast Du vollkommen Recht. Da wird zum Teil völlig überflüssiges Zeugs publiziert - zunehmend. Solange das Label damit und davon aber leben kann, ist es gut. Man kann sich schließlich die Rosinen rauspicken. Die gibt es ja nach wie vor.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Chris75 » 22. Oktober 2015, 22:15

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Darth Bane hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Also da kommen doch bei uns allen verschiedene Dinge zusammen.
Der Musikgeschmack ändert sich immer wieder leicht, mit größerer Sammlung und längerem Musikhören wird es für neue Bands immer schwerer, einen zu überzeugen, wil man einfach wirklich vieles schon gehört hat. Dazu kommen all die Dinge, die man grob unter Alltag zusammenfassen kann, also Beruf, Familie, andere Hobbies, die auch ihre Zeit und Aufmerksamkeit verlangen. Wenn dann noch einige Vielposter in ein anderes Forum abwandern, passiert es einfach schnell, dass auf eine Bandvorstellung nur ein, zwei oder gar keine Reaktionen kommen. Das frustriert dann natürlich auch und, siehe oben, man investiert die Zeit lieber in Beruf, Familie oder andere Hobbies und schwups postet man selbst auch weniger. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis und letztendlich gibt es nur eine Lösung: Mehr posten und weniger vorher zensieren. Also auch mal ne Band vorstellen, von der man nicht glaubt, dass sie hier ankommt. Kann man ja immer noch im Prog-Forum machen, wenn man keine Extrempuristen (von denen es hier ja auch keine mehr gibt) auf den Plan rufen will. Dann stellt der Ulle halt kranken Modernprog vor und der FDU Grunzkreischunfälle aus der Irrenanstalt, irgendwem wird schon was dazu einfallen und sei es auch nur ein "Geil" oder "Rotz". Denn ganz ehrlich, das ist immer noch weniger frustrierend als gar keine Reaktion. So einfach ist das letztendlich und ich geh jetzt weiter Machiavelli lesen und mittelschlechten Symphonic Kitsch aus Griechenland hören. :smile2:


Machiavelli macht ja noch depressiver bei der derzeitigen weltpolitischen Lage.

Machiavelli gehört wohl, mit Nietzsche zusammen, zu den am häufigsten falsch zitierten und wiedergegebenen Autoren der Neuzeit. Mit der aktuellen Weltlage wäre er wohl auch nicht gerade zufrieden gewesen, vermute ich.


Das ist richtig, da Machiavelli leider fast immer nur auf den Principe reduziert wird...

Gibt es eigentlich Konzeptalben zu Machiavelli?
Würde sich gerade im Metal anbieten, da er ja besonders im angelsächsischen Raum lange Zeit als Verkörperung des Teufels ("Old Nick") galt.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Hugin » 23. Oktober 2015, 02:07

Irgendwie haben viele Messageboards eine zunehmende Flaute. Als ich mit dem Internet anfing, hatten noch viele Bands eigene Boards, in denen echt viel los war. Die meisten davon sind heute ganz abgeschaltet. Das SMB hatte eine Hochphase, auch unser PM.de-Board hatte (davor) eine Hochphase. Derzeit sind hier und bei uns nur noch wenige Stammuser ernsthaft aktiv, viele mehr aus alter Gewohnheit und um ab und an noch von inzwischen oft persönlichen Bekannten ein paar Zeilen zu lesen, denn aus wirklichem Enthusiasmus. Letzteres gibt's beim DFF aktuell noch, aber auch da empfinde ich bereits ein Nachlassen.

Schade finde ich das auch, aber wenn die Leute halt immer berufstätiger, verheirateter, elternverpflichteter, ehrenamtlicher usw... werden, zudem immer mehr schon x-mal gesagt wurde, dann lassen solche Dinge halt irgendwann nach. Schade drum, aber es wird sich fast jeder an den selbigen eigenen Zinken fassen müssen, ohne dass das als Vorwurf gemeint wäre.

Was das Wohlfühlklima angeht, war's mir immer bei uns zu Hause im PM-Forum am liebsten, weil ich das am familiärsten und am wenigsten ideologisch fand, aber natürlich halt auch zuletzt sehr überschaubar und in Sachen Geheimtipps natürlich mit magerer Ausbeute.

Im SMB gab's immer viele tolle Tipps, aber das hat auch nachgelassen. Auf Prog kann ich kaum mal, und in den traditionellen Sektoren habe ich halt das Problem, dass ich fast ausnahmslos die alten Helden besser finde als die jungen Wilden und die speziellen Underground-Geheimtipps. Ja, auch mit deren neuerem Schaffen. Das war nun auch wiederholt mal ein Grund, warum ich phasenweise wenig hier gepostet habe. Manchmal fühlte man sich als bekennender Noch-Fan von Manowar, Judas Priest, Grave Digger, Helloween usw... nicht mehr recht ernst genommen, wobei das an sich nicht so schlimm war; schlimmer fand ich dann oft, dass ich an den tollen neuen Bands einfach nicht nachvollziehen konnte, was die besser macht als die Veteranen oder gar besser als die Klassikeralben. Da muss ich - nicht ohne Bedauern - zugeben, dass ich nurmehr wenige junge Bands mit neuen Alben finde, die mich richtig packen könnten, und damit verfolgte ich dann halt auch die entsprechenden Threads hier kaum mehr.

Das DFF ist kein Grund, warum ich seltener hier bin, auch wenn ich dort recht viel unterwegs bin, einfach weil da halt auch über die großen und alten Bands noch viel geredet wird, und auch von Leuten, deren Meinungen ich noch nicht kenne. Aber das DFF ist für mich mehr so eine Hassliebe. Rein musikalisch komme ich weitgehend klar, da mich sehr viele Bands ansprechen, die dort Thema sind. Aber auf der ideologischen Ebene nervt mich dort extrem vieles, was auch immer mal wieder dazu führt, dass ich mich kurz- oder mittelfristig dort ausklinke. Das Schlagwort dafür ist kurz und knapp: Ideologie. Und das betrifft sowohl die metallische Ideologie (dass man gewisse Hype-Bands einfach gut finden muss und die Begeisterung auch nicht relativieren sollte), als auch doch sehr weite Kreise (User und Team), die sehr ausgiebig politisch-ideologisch agitieren, und das halt nicht nur im Off Topic, sondern auch in Musikthemen, und das stört mich doch massiv, weil - in Anbetracht des ex-RH-Nexus wenig überraschend - die politische Richtung nun zumeist die ist, die ich am allerwenigsten abkann. Ein Problem, das wir hier im SMB oder auch bei uns eben kaum mal hatten/haben.

Egal, zurück zum SMB: Ich denke, dass ich mal versuchen werde, hier wieder etwas aktiver mitzulesen und auch zu schreiben, aber versprechen kann ich nichts. Dazu ist die Zeit halt auch zu knapp geworden, inzwischen. Wenn ich mal daheim bin, dann schlafe ich einfach viel zu oft erschöpft ein.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Flossensauger » 23. Oktober 2015, 03:05

Bei PM.de denke ich immer: Ach, Peter Moosleiters interessantes Magazin, das gibt's noch? Und das ist so aktiv im Internet unterwegs?

->kommt hier in's SMB denn jemand freiwillig unter 25 Jahren hin? Und wenn ja, wie? Gibt's ein Android Lollipop -App im I-Tunes Store dafür?
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon thorondor » 23. Oktober 2015, 07:51

Ich hab nur
Hugin hat geschrieben:bekennender Noch-Fan von Manowar

gelesen. Den Rest schenk ich mir. Kann man nicht ernst nehmen ;-)

Aber im Ernst: Ideologie ist ein gutes Thema. Zuviel davon ist einer der gründe, warum ich das DF manchmal ein wenig albern finde. Ddas Forum kenne ich so gut wie nicht, obwohl ich registriert bin. Aber ich denke, das bildet sich dort gut ab. Hier hab ich nicht den Eindruck, vor allem auch, weil eine gesunde Portion Selbstironie vertreten ist. >gefält mir< bzw :yeah:
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon holg » 25. Oktober 2015, 13:06

Da schaue ich hier mehr oder weniger zufällig nach wochenlanger Abstinenz wieder rein und lese eine der besten Diskussionen der letzten Monate. Sehr fein.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Siebi » 25. Oktober 2015, 14:23

Dann bleib da und diskutier mit.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Evilmastant » 25. Oktober 2015, 15:37

MOR hat geschrieben:da helfen auch keine alten Bad Religion mein Freund, die ich alle im Plattenregal stehen habe.
Das liegt auch nicht unbedingt am Pessimismus im Alter.
Von der aktuellen weltpolitischen brandgefährlichen Entwicklung kann mich so leicht nichts ablenken.
Ich hatte als 15 jähriger auf jedenfall eine unbeschwertere Zukunft vor Augen als mein Sohn
oder meine 12 jährige Tochter. Mehr will ich dazu nicht sagen, außer dass ich den Kopf sehr schwer frei
bekommen kann um mich für Sachen zu begeistern, welche noch vor wenigen Jahren den Lebensmittelpunkt
bzgl. Freizeit und Hobby ausmachten. Was nicht heißt, dass mich das nicht mehr interessiert.
Die Schwerpunkte verschieben sich nur grad etwas.


Ich weiß nicht, ob ich deine Einschätzung bezüglich der aktuellen politischen Lage vs. der damaligen Weltlage teilen kann/mag.
Wenn ich das richtig einschätze bist du in etwa mein Jahrgang (1972) oder gar ein wenig älter. Ich jedenfalls bin mit dem Wissen "groß" geworden, dass nur eine der damaligen Kontrahenten im kalten Krieg die Nerven verlieren musste und die Erde wäre weitestgehend vernichtet, die Menschheit ausgerottet bzw. die Überlebenden wären zu bedauern gewesen.
Ich will gar nicht behaupten, dass die heutige Lage nicht brisant ist (das Gegenteil ist natürlich der Fall), aber ich halte es für eine Verklärung der Vergangenheit, Mitte der 80er Jahre eine unbeschwerte Zukunft vor sich haben gehabt zu wollen. Das mag aus deiner heutigen Sicht so sein. Auch aus deiner damaligen Sicht als Jugendlicher (wo man sich tendenziell eh eher für unsterblich hält) ist das plausibel. Möglicherweise hast du dich damals auch noch übelhaupt nicht über Zukunft gesorgt, da diese noch unendlich weit weg war (war zumindest bei mir so). Mit Kindern und als Erwachsener ändern sich diese Sichtweisen naturgemäß. Daher hinkt dein Vergleich in der gegebenen Verallgemeinerung doch sehr, meine ich zumindest.

Was den Metal und das Board angeht schlagen tatsächlich zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass ich nie wieder diese kindliche Freude (jugendliche Naivität) empfinden werde, wenn ich neue Bands oder neue Alben von alten Bands für mich entdecken/anhören werde. Ich bin einfach keine 16 Jahre alt mehr und dementsprechend schnell zu begeistern und kann mit Alben gefühlte Ewigkeiten verbringen.
Wie hier schon von anderen geschrieben wurde verursachen auch Job, Familie, Verpflichtungen jeglicher Art, denen man als Erwachsener ausgesetzt ist, einen anderen Zugang zur Musik im speziellen und der damit verbundenen Subkultur im Allgemeinen.
Zum anderen hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich 2015 so viele "Gleichgesinnte" auf einem Board "treffen" und mich mit diesen über mein Lieblingsthema austauschen kann. Darüber hinaus hätte früher niemand ernsthaft gehofft, dass man Bands wie Fifth Angel, Omen, Fates Warning spielen "Awaken The Guradian" oder gar Manilla Road jemals in Europa oder gar in Deutschland live bewundern würde können. Dazu bringen viele Bands aus den unterschiedlichsten Ausprägungen unserer Lieblingsmusik starke bis hervorragende Alben heraus (auch wenn ich emotional nicht mehr so mitgenommen werde wie früher s.o.).
Zusätzlich zum Internet gibt es mit dem Deaf Forever ein aus meiner Sicht herausragendes Print-Zine und mit dem Rock Hard ein ebenfalls noch sehr gutes Magazine.
Das ich nicht mehr im Forum poste ist hauptsächlich meinen sehr begrenzten zeitlichen Kontingenten geschuldet, aber auch der Tatsache, dass ich es nicht immer für nötig halte alles kommentieren zu müssen. Dafür gibt es hier im Board nun wirklich bessere Kandidaten, die dieses auch in sehr lesenswerter und unterhaltsamer Art und Weise tun.

Ich wünsche uns, dem Board und dem Heavy Metal in all seinen Facetten noch viele tolle Alben, lesenswerte Artikel und unvergessliche Live Momente. Ich kann sagen, dass ich mich glücklich schätzen kann von allem schon viel bekommen zu haben. Dennoch wünsche ich mir noch mehr....
Metalhead halt.... :harrr:
If The Gods OF Hell Sentenced You To Die, Remember Well My Friend A Warlord Never Cries (Mark W. Shelton 1983)

Meine CDs: http://cloud.collectorz.com/200912/music
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon holg » 25. Oktober 2015, 16:06

Siebi hat geschrieben:Dann bleib da und diskutier mit.

Hm, ich bin seit über einem Jahr kaum noch aktiv hier und habe auch nicht viel mitgelesen. Das war bereits vor dem DFF, wo ich allerdings ziemlich oft unterwegs bin. Natürlich gibt es dort Informations-Überfluss, aber ich kann ja selektiv lesen. Natürlich sind/waren hier im SMB oftmals sehr detailverliebte Beschreibungen und sehr angeregte Diskussionen am Start, die mir sehr viel Freude bereitet haben. Im DFF gibt es dies aber auch.

Ich habe in diesem Board hier etliche sehr sympathische Vögel kennen und schätzen gelernt. Menschen, die ich sehr gern auf Konzerten, Festivals etc treffe. So bleibt immer eine gewisse Verbundenheit zum SMB.

Das auch in diesem Thread bereits angesprochene Thema "Elitärdenken" wird hier gern mal komplett missverstanden. Ich habe überhaupt nichts gegen extrem gehaltvolle Beiträge. In diesem Punkt befürworte ich jegliches Elitär-Gehabe. Wo ich allerdings raus bin, ist das Zwischenmenschlich-Überhebliche, frei nach dem Motto: Ichweißmehralsdu, also halt mal die Klappe.

Dass man es als Neuling in den meisten Foren, die auf eine jahrelange Historie zurück blicken können, erstmal etwas schwer hat, in den "Inner Circle" zu gelenagen bzw. von eben jenem für "voll" genommen zu werden, ist sicherlch normal, in diesem Board aber manchmal schon echt krass.

Das sind eventuell veraltete Ansichten, da ich nicht auf dem Laufenden bin, was dieses Board angeht. Ich suche nur nach Gründen, weshalb es kaum Nachwuchs gibt. Hier kennt halt fast jeder jeden und somit weiß man, wie man tickt. Wehe aber, ein Jüngling äußert Kritik an einer heiligen Kuh, dann läuft man hier gegen eine Wand. Und wenn dann Administratoren dieses auch noch lautstark vorleben, ist man eben irritiert. Oder raus, so wie ich.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon thorondor » 25. Oktober 2015, 16:23

Evilmastant hat geschrieben:
MOR hat geschrieben:da helfen auch keine alten Bad Religion mein Freund, die ich alle im Plattenregal stehen habe.
Das liegt auch nicht unbedingt am Pessimismus im Alter.
Von der aktuellen weltpolitischen brandgefährlichen Entwicklung kann mich so leicht nichts ablenken.
Ich hatte als 15 jähriger auf jedenfall eine unbeschwertere Zukunft vor Augen als mein Sohn
oder meine 12 jährige Tochter. Mehr will ich dazu nicht sagen, außer dass ich den Kopf sehr schwer frei
bekommen kann um mich für Sachen zu begeistern, welche noch vor wenigen Jahren den Lebensmittelpunkt
bzgl. Freizeit und Hobby ausmachten. Was nicht heißt, dass mich das nicht mehr interessiert.
Die Schwerpunkte verschieben sich nur grad etwas.


Ich weiß nicht, ob ich deine Einschätzung bezüglich der aktuellen politischen Lage vs. der damaligen Weltlage teilen kann/mag.
Wenn ich das richtig einschätze bist du in etwa mein Jahrgang (1972) oder gar ein wenig älter. Ich jedenfalls bin mit dem Wissen "groß" geworden, dass nur eine der damaligen Kontrahenten im kalten Krieg die Nerven verlieren musste und die Erde wäre weitestgehend vernichtet, die Menschheit ausgerottet bzw. die Überlebenden wären zu bedauern gewesen.
Ich will gar nicht behaupten, dass die heutige Lage nicht brisant ist (das Gegenteil ist natürlich der Fall), aber ich halte es für eine Verklärung der Vergangenheit, Mitte der 80er Jahre eine unbeschwerte Zukunft vor sich haben gehabt zu wollen. Das mag aus deiner heutigen Sicht so sein. Auch aus deiner damaligen Sicht als Jugendlicher (wo man sich tendenziell eh eher für unsterblich hält) ist das plausibel. Möglicherweise hast du dich damals auch noch übelhaupt nicht über Zukunft gesorgt, da diese noch unendlich weit weg war (war zumindest bei mir so). Mit Kindern und als Erwachsener ändern sich diese Sichtweisen naturgemäß. Daher hinkt dein Vergleich in der gegebenen Verallgemeinerung doch sehr, meine ich zumindest.


Was noch wesentlich dazu kommt: Medien. Dadurch dass man heuzutage das ganze Weltgeschehen detailgetreu mitverfolgen kann (zumindest wird es einem vorgegaukelt), wirkt alles viel unmittelbarer, und dadurch bedrohlicher. Und die schiere Masse an (fast immer Bad) News in den Medien kommt noch dazu. Damals wussten wir (ich bin auch 72er Jahrgang) einfach nicht so viel Bescheid, was in der Welt so abging.
Daher bin ich schon vor Jahren dazu übergangen, mich dem Media Overkill (die Scorpions wussten das schon damlas!) gegenüber zu verweigern. Lieber auf die unmittelbare Umgebung achten, bzw auf das, was ich greifen und beeinflussen kann. Bei ner Anti-TTIP Demo wäre ich ganz sicher dabei!
Ich schaffe mir Nischen, wo ich mich engagieren kann. Aber ganz bewusst schaffe ich mir auch Nischen, wo ich mich noch wohlfühlen kann. Musik ist eine solche. Und ich habe gelernt, mich darin ohne schlechtem Gewissen zu bewegen.
Gäbs sowas nicht mehr, wozu dann noch leben?
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Prof » 25. Oktober 2015, 19:38

Acurus-Heiko hat geschrieben:
MOR hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:Bei mir hat sich eine gewisse Müdigkeit im Heavy-Bereich breitgemacht. Es gibt halt sogar für verbohrte alte Schule-Männer so Phasen in denen kaum etwas zündet. In meinem Fall hat es aber auch mit Kulturpessimismus generell zu tun.
Früher haben mich der Hardrock und Metal immer gut vom Alltag und Weltgeschehen abgelenkt. Jetzt aber ist der Wahnsinn - nennen wir es doch ruhig eine Massenpsychose - im alten Europa dermassen allgegenwärtig und die Politik so blind, naiv und destruktiv, dass momentan nichtmal WatchTower es schaffen, mir ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

Von der aktuellen weltpolitischen brandgefährlichen Entwicklung kann mich so leicht nichts ablenken.
Ich hatte als 15 jähriger auf jedenfall eine unbeschwertere Zukunft vor Augen als mein Sohn
oder meine 12 jährige Tochter. Mehr will ich dazu nicht sagen, außer dass ich den Kopf sehr schwer frei
bekommen kann um mich für Sachen zu begeistern, welche noch vor wenigen Jahren den Lebensmittelpunkt
bzgl. Freizeit und Hobby ausmachten. Was nicht heißt, dass mich das nicht mehr interessiert.


@ Prof: Ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen. Wer ein politischer Mensch ist, muss sich schon gewaltig zusammenreißen, sich den Spaß am Metal (oder eben anderen Dingen) durch die politischen Umstände nicht versauen zu lassen.


Eben. Übrigens ist Die Welt die für mich einzig verbliebene lesenswerte deutsche Zeitung. Quasi das Pendant zu Le Figaro, welche mich über das Geschehen in Frankreich informiert wenn mir danach ist (seit der Katastrophensozialistenregierung Hollande/Valls ist mir selten danach).
In NL (und Flandern/Belgien) gibt es keine ernstzunehmenden Gazetten mehr. Alle Zeitungen (sowie das öffentlich-rechtliche Fernsehen/Radio) gleichen sich in dem Sinne, dass jegliche Diskussion vom politisch korrekten Diktat des Gutmenschentums erwürgt wird. Daher muss ich auf unabhängige Alternativmedien wie die Internetseite The Post Online zurückgreifen.

@ Hugin: bezüglich Ideologie im DFF - das unterschreibe ich.

@ MOR: die 'aktuelle weltpolitische brandgefährliche Entwicklung', wie du es zusammenfasst, trifft's genau.

@ Holg: schade dass, letztendlich, die Haltung eines Administrators deinen Ausstieg aus dem SMB bewirkt hat.

Bezüglich Board: besonders die Tipps/Vorstellungen vom Raf, Pavlos, Rauberer und F. Kommandöh lese ich nach wie vor gerne, auch wenn die Einkaufsliste mittlerweile endlos ist. Dank an euch für eure Zeit und Mühe.
Im Moment ist mir aber kaum nach Metal oder gar nach heavy Musik im allgemeinen. Ich schätze die Stille und lese hoch-elitäre Literatur aus anderen Zeiten. Gottlob ist der Vorrat guter Klassiker und vergessener Obskurperlen quasi unerschöpflich.
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Re: Quo Vadis SMB? Das Board und der Zeitgeist.

Beitragvon Michael@SacredMetal » 25. Oktober 2015, 23:34

Flossensauger hat geschrieben:Ah, nicht vergessen: Er hat halt noch per PM und E-Mail ganz andere, wesentlich üblere Sachen abgelassen, ob hier im Forum evtl. was von ihm gelöscht wurde weiss ich nicht. Ich habe ihn lange für einen Zweit-nick vom SMM gehalten... .



Wie bitte?!
Das war jetzt aber ein Witz, oder?

Übrigens machen mich die letzten beiden Seiten hier ein kleines bisschen traurig... :(
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