Der A Sound of Thunder-Thread

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Prof » 3. September 2016, 18:01

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:Das war schon beeindrückend, gestern im Live-Ticker zu verfolgen wie fix das Geld reinkommt. :oh2:
Ein weiteres ASoT-Coverdingens hätte ich nach Pleasure slave aber jetzt nicht unbedingt gebraucht...

Nein, unbedingt gebraucht hätte ich das auch nicht, zumal ja das nächste reguläre Album schon im Winter aufgenommen werden soll.

Aber es ist schon erstaunlich, wie viel Geld da zusammenkommt, ASOT hat es als eine vn ganz wenigen Bands wirklich geschafft, unabhängig von Label, Promo-Agentur, Booker und so weiter eine große Fanschar zu erreichen, die bereit ist, für die Band auch finanziell in die Bresche zu springen. Von nem Budget von 18.000$ nach nicht mal 24 Stunden können deutlich größere Bands wohl nur träumen, egal ob nun über Kickstarter oder von ihrer Plattenfirma.


Genau. Das sagt einiges aus über diese Band, ihre harte Arbeit und die treue ASoT-Fanschar.

Vor allem scheinen sie es durch ihr offenes und natürliches Auftreten in sozialen Netzwerken auch geschafft zu haben einen beträchtlichen Teil der eher jüngeren Internetnutzer für sich zu gewinnen, woran viele Bands scheitern. Bei ASOT lassen sich FB-Likes und Youtube-Klicks offenbar in Geld umwandeln, woran viele scheitern.

Außerdem hat sich da mit ASOT, Mind Maze, Seven Kingdoms und noch einigen anderen ein ganzes Netzwerk junger Bands in den USA gebildet, die sich gegenseitig unterstützen, aushelfen, zusammen touren und die Projekte der anderen bewerben. Auch wenn die Musik hier im Board nicht unbedingt gut ankommt, würde ich diese Entwicklung als einen Beweis dafür sehen, dass klassischer Metal noch sehr lebendig ist und die Szene sich in eine positive Richtung weiterentwickelt.


Da steht's geschrieben. :smile2:

Es gibt viele junge US-Bands die fast keiner kennt. Klassischer Metal ist seit einigen Jahren in den Vereinigten Staaten schwerstens im Aufschwung. Die jüngeren Bands haben eine andere Herangehensweise was Kommunikation/PR betrifft und erreichen so die Metalfans ihrer eigenen Generation. So soll das sein, und nicht anders (auch wenn z.B. meinereiner nicht bei FB oder TW angemeldet ist).
Es wundert mich dass diese Bands hier bisher kaum Beachtung gefunden haben. Aber auch wieder nicht, denn wenn es nicht nach Epic-Kauz klingt und von hiesigen Undergroundpäpsten abgesegnet wird, kann das ja gar nicht gut sein, ne?

Das ist eine ganz verzwickte Sache, die ganzen jungen US-Bands stehen auf eher europäischen Power Metal mit viel Melodie und leichtem Prog-Einschlag, während hier klassischer Kauz und US Metal angesagt ist. Die freuen sich über jede europäische Band, die bei ihnen spielt, während hier jede US-Rumpelkombo gefeiert wird, die den Flug zahlen kann. Ein klassischer Fall von "Was ich nicht kriegen kann, will ich haben", würde ich sagen.

Zusätzlich kommt wohl auch noch hinzu, dass die Kommunikation über soziale Netzwerke in den USA noch deutlich ausgeprägter ist und weniger abschätzig betrachtet wird, weshalb solche Bands hierzulande vielleicht auch weniger Leute erreichen. Und natürlich zuguterletzt das Problem, dass das finanzielle Risiko einer Europatour für junge Bands kaum zu stemmen ist, von der Zeit, die man erst mal haben muss, ganz zu schweigen. Gerade MindMaze leiden darunter, da es Jeff und Sarah finanziell und arbeitstechnisch nicht gerade leicht haben. Was hier helfen würde, wäre wohl, wenn sich mal ein oder zwei Festivals dieser Bands annehmen würden und mit einer Gage, die über dem liegt, was der Einzelveranstalter realistisch zahlen kann einen Teil der Flugkosten übernehmen würden, dann könnte man außenrum eine Tour buchen und den Bands so die Chance geben, auch hier durch ihre Auftritte neue Fans zu überzeugen. Leider scheint auch der Austausch der europäischen Melodic Power Metal Bands im Untergrund eher zögerlich zu sein, von Kontakten mit den US Bands mal ganz zu schweigen.


Die Faible junger US-Bands für Euro-Power Metal ist eine Wandlung im Underground welche (vor allem die älteren) Metaller in Europa nicht wahrhaben wollen. Wenn man z.B. die US- und EU-ProgPower-Festivals mit einander vergleicht, sieht man schon deutlich den Unterschied. Power Metal (von 'Prog' will ich jetzt nicht reden) ist drüben mittlerweile etwas anderes als hier in der alten Welt.

Es gibt aber auch in den US of A völlig gegensätzliche Formen des 'Euro'-Stils. Soll heissen: auf 200 Bands die Happy Drachenmetal spielen und ein Album mit farbenfrohem Cover auf den Markt werfen, gibt's einen Principium oder Thunderforge. Da wir hier aber eben 200 solcher Tralala-Bands haben, interessieren die hiesigen Metaller sich fast logischerweise nicht für diese Ausnahmen.

Die Festival-Idee ist interessant. Aber wer soll diese Bands ohne Label letztendlich nach Europa holen?
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Raf Blutaxt » 3. September 2016, 18:10

Prof hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
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Raf Blutaxt hat geschrieben:
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Raf Blutaxt hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:Das war schon beeindrückend, gestern im Live-Ticker zu verfolgen wie fix das Geld reinkommt. :oh2:
Ein weiteres ASoT-Coverdingens hätte ich nach Pleasure slave aber jetzt nicht unbedingt gebraucht...

Nein, unbedingt gebraucht hätte ich das auch nicht, zumal ja das nächste reguläre Album schon im Winter aufgenommen werden soll.

Aber es ist schon erstaunlich, wie viel Geld da zusammenkommt, ASOT hat es als eine vn ganz wenigen Bands wirklich geschafft, unabhängig von Label, Promo-Agentur, Booker und so weiter eine große Fanschar zu erreichen, die bereit ist, für die Band auch finanziell in die Bresche zu springen. Von nem Budget von 18.000$ nach nicht mal 24 Stunden können deutlich größere Bands wohl nur träumen, egal ob nun über Kickstarter oder von ihrer Plattenfirma.


Genau. Das sagt einiges aus über diese Band, ihre harte Arbeit und die treue ASoT-Fanschar.

Vor allem scheinen sie es durch ihr offenes und natürliches Auftreten in sozialen Netzwerken auch geschafft zu haben einen beträchtlichen Teil der eher jüngeren Internetnutzer für sich zu gewinnen, woran viele Bands scheitern. Bei ASOT lassen sich FB-Likes und Youtube-Klicks offenbar in Geld umwandeln, woran viele scheitern.

Außerdem hat sich da mit ASOT, Mind Maze, Seven Kingdoms und noch einigen anderen ein ganzes Netzwerk junger Bands in den USA gebildet, die sich gegenseitig unterstützen, aushelfen, zusammen touren und die Projekte der anderen bewerben. Auch wenn die Musik hier im Board nicht unbedingt gut ankommt, würde ich diese Entwicklung als einen Beweis dafür sehen, dass klassischer Metal noch sehr lebendig ist und die Szene sich in eine positive Richtung weiterentwickelt.


Da steht's geschrieben. :smile2:

Es gibt viele junge US-Bands die fast keiner kennt. Klassischer Metal ist seit einigen Jahren in den Vereinigten Staaten schwerstens im Aufschwung. Die jüngeren Bands haben eine andere Herangehensweise was Kommunikation/PR betrifft und erreichen so die Metalfans ihrer eigenen Generation. So soll das sein, und nicht anders (auch wenn z.B. meinereiner nicht bei FB oder TW angemeldet ist).
Es wundert mich dass diese Bands hier bisher kaum Beachtung gefunden haben. Aber auch wieder nicht, denn wenn es nicht nach Epic-Kauz klingt und von hiesigen Undergroundpäpsten abgesegnet wird, kann das ja gar nicht gut sein, ne?

Das ist eine ganz verzwickte Sache, die ganzen jungen US-Bands stehen auf eher europäischen Power Metal mit viel Melodie und leichtem Prog-Einschlag, während hier klassischer Kauz und US Metal angesagt ist. Die freuen sich über jede europäische Band, die bei ihnen spielt, während hier jede US-Rumpelkombo gefeiert wird, die den Flug zahlen kann. Ein klassischer Fall von "Was ich nicht kriegen kann, will ich haben", würde ich sagen.

Zusätzlich kommt wohl auch noch hinzu, dass die Kommunikation über soziale Netzwerke in den USA noch deutlich ausgeprägter ist und weniger abschätzig betrachtet wird, weshalb solche Bands hierzulande vielleicht auch weniger Leute erreichen. Und natürlich zuguterletzt das Problem, dass das finanzielle Risiko einer Europatour für junge Bands kaum zu stemmen ist, von der Zeit, die man erst mal haben muss, ganz zu schweigen. Gerade MindMaze leiden darunter, da es Jeff und Sarah finanziell und arbeitstechnisch nicht gerade leicht haben. Was hier helfen würde, wäre wohl, wenn sich mal ein oder zwei Festivals dieser Bands annehmen würden und mit einer Gage, die über dem liegt, was der Einzelveranstalter realistisch zahlen kann einen Teil der Flugkosten übernehmen würden, dann könnte man außenrum eine Tour buchen und den Bands so die Chance geben, auch hier durch ihre Auftritte neue Fans zu überzeugen. Leider scheint auch der Austausch der europäischen Melodic Power Metal Bands im Untergrund eher zögerlich zu sein, von Kontakten mit den US Bands mal ganz zu schweigen.


Die Faible junger US-Bands für Euro-Power Metal ist eine Wandlung im Underground welche (vor allem die älteren) Metaller in Europa nicht wahrhaben wollen. Wenn man z.B. die US- und EU-ProgPower-Festivals mit einander vergleicht, sieht man schon deutlich den Unterschied. Power Metal (von 'Prog' will ich jetzt nicht reden) ist drüben mittlerweile etwas anderes als hier in der alten Welt.

Es gibt aber auch in den US of A völlig gegensätzliche Formen des 'Euro'-Stils. Soll heissen: auf 200 Bands die Happy Drachenmetal spielen und ein Album mit farbenfrohem Cover auf den Markt werfen, gibt's einen Principium oder Thunderforge. Da wir hier aber eben 200 solcher Tralala-Bands haben, interessieren die hiesigen Metaller sich fast logischerweise nicht für diese Ausnahmen.

Die Festival-Idee ist interessant. Aber wer soll diese Bands ohne Label letztendlich nach Europa holen?

Das Euro Prog Power oder eines der auf Frauengesang spezialisierten Festivals in Belgien oder den Niederlanden würden da wohl noch am ehesten in Frage kommen, letztere wenigstens für ASOT oder Mind Maze. Seven Kingdoms waren schon mal hier, als Vorband von irgendwem, fällt mir gerade nicht mehr ein.


Eine andere Beobachtung, die ich gemacht habe ist ja auch, dass Fans des eher europäischen Melodic Metals weniger auf Festivals und Konzerte zu gehen scheinen und wenn dann zu den großen Namen des Genres, während man da im traditionalistisch-rumpeligen Underground deutlich aktiver ist.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Ulle » 3. September 2016, 18:23

Ich denke es gibt hier schlicht so gut wie keinen Markt für diese Art Musik. Die Amis denken nicht in solchen Sparten wie wir. Metalfans sind offener und aufgrund dessen, dass es keine flächendeckende Szene gibt schlicht nicht so auf einzelne Subgenres fixiert wie das hier der Fall ist. Es ist Metal, also ist es prinzipiell schon mal cool. Ob das Doom, Death, Happy Power Metal oder sonst was ist, ist den meisten schnuppe. Den totalen Underground (was ist das überhaupt?) kennen die nicht, sie mögen oft auch wesentlich oberflächlicher lauschen, aber sind bei weitem nicht so engstirnig wie das Publikum hier. Wer mal das ProgPower in Atlanta besucht, wird feststellen, dass das eine komplett andere Welt ist.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Prof » 3. September 2016, 18:25

Raf Blutaxt hat geschrieben:
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Ein weiteres ASoT-Coverdingens hätte ich nach Pleasure slave aber jetzt nicht unbedingt gebraucht...

Nein, unbedingt gebraucht hätte ich das auch nicht, zumal ja das nächste reguläre Album schon im Winter aufgenommen werden soll.

Aber es ist schon erstaunlich, wie viel Geld da zusammenkommt, ASOT hat es als eine vn ganz wenigen Bands wirklich geschafft, unabhängig von Label, Promo-Agentur, Booker und so weiter eine große Fanschar zu erreichen, die bereit ist, für die Band auch finanziell in die Bresche zu springen. Von nem Budget von 18.000$ nach nicht mal 24 Stunden können deutlich größere Bands wohl nur träumen, egal ob nun über Kickstarter oder von ihrer Plattenfirma.


Genau. Das sagt einiges aus über diese Band, ihre harte Arbeit und die treue ASoT-Fanschar.

Vor allem scheinen sie es durch ihr offenes und natürliches Auftreten in sozialen Netzwerken auch geschafft zu haben einen beträchtlichen Teil der eher jüngeren Internetnutzer für sich zu gewinnen, woran viele Bands scheitern. Bei ASOT lassen sich FB-Likes und Youtube-Klicks offenbar in Geld umwandeln, woran viele scheitern.

Außerdem hat sich da mit ASOT, Mind Maze, Seven Kingdoms und noch einigen anderen ein ganzes Netzwerk junger Bands in den USA gebildet, die sich gegenseitig unterstützen, aushelfen, zusammen touren und die Projekte der anderen bewerben. Auch wenn die Musik hier im Board nicht unbedingt gut ankommt, würde ich diese Entwicklung als einen Beweis dafür sehen, dass klassischer Metal noch sehr lebendig ist und die Szene sich in eine positive Richtung weiterentwickelt.


Da steht's geschrieben. :smile2:

Es gibt viele junge US-Bands die fast keiner kennt. Klassischer Metal ist seit einigen Jahren in den Vereinigten Staaten schwerstens im Aufschwung. Die jüngeren Bands haben eine andere Herangehensweise was Kommunikation/PR betrifft und erreichen so die Metalfans ihrer eigenen Generation. So soll das sein, und nicht anders (auch wenn z.B. meinereiner nicht bei FB oder TW angemeldet ist).
Es wundert mich dass diese Bands hier bisher kaum Beachtung gefunden haben. Aber auch wieder nicht, denn wenn es nicht nach Epic-Kauz klingt und von hiesigen Undergroundpäpsten abgesegnet wird, kann das ja gar nicht gut sein, ne?

Das ist eine ganz verzwickte Sache, die ganzen jungen US-Bands stehen auf eher europäischen Power Metal mit viel Melodie und leichtem Prog-Einschlag, während hier klassischer Kauz und US Metal angesagt ist. Die freuen sich über jede europäische Band, die bei ihnen spielt, während hier jede US-Rumpelkombo gefeiert wird, die den Flug zahlen kann. Ein klassischer Fall von "Was ich nicht kriegen kann, will ich haben", würde ich sagen.

Zusätzlich kommt wohl auch noch hinzu, dass die Kommunikation über soziale Netzwerke in den USA noch deutlich ausgeprägter ist und weniger abschätzig betrachtet wird, weshalb solche Bands hierzulande vielleicht auch weniger Leute erreichen. Und natürlich zuguterletzt das Problem, dass das finanzielle Risiko einer Europatour für junge Bands kaum zu stemmen ist, von der Zeit, die man erst mal haben muss, ganz zu schweigen. Gerade MindMaze leiden darunter, da es Jeff und Sarah finanziell und arbeitstechnisch nicht gerade leicht haben. Was hier helfen würde, wäre wohl, wenn sich mal ein oder zwei Festivals dieser Bands annehmen würden und mit einer Gage, die über dem liegt, was der Einzelveranstalter realistisch zahlen kann einen Teil der Flugkosten übernehmen würden, dann könnte man außenrum eine Tour buchen und den Bands so die Chance geben, auch hier durch ihre Auftritte neue Fans zu überzeugen. Leider scheint auch der Austausch der europäischen Melodic Power Metal Bands im Untergrund eher zögerlich zu sein, von Kontakten mit den US Bands mal ganz zu schweigen.


Die Faible junger US-Bands für Euro-Power Metal ist eine Wandlung im Underground welche (vor allem die älteren) Metaller in Europa nicht wahrhaben wollen. Wenn man z.B. die US- und EU-ProgPower-Festivals mit einander vergleicht, sieht man schon deutlich den Unterschied. Power Metal (von 'Prog' will ich jetzt nicht reden) ist drüben mittlerweile etwas anderes als hier in der alten Welt.

Es gibt aber auch in den US of A völlig gegensätzliche Formen des 'Euro'-Stils. Soll heissen: auf 200 Bands die Happy Drachenmetal spielen und ein Album mit farbenfrohem Cover auf den Markt werfen, gibt's einen Principium oder Thunderforge. Da wir hier aber eben 200 solcher Tralala-Bands haben, interessieren die hiesigen Metaller sich fast logischerweise nicht für diese Ausnahmen.

Die Festival-Idee ist interessant. Aber wer soll diese Bands ohne Label letztendlich nach Europa holen?

Das Euro Prog Power oder eines der auf Frauengesang spezialisierten Festivals in Belgien oder den Niederlanden würden da wohl noch am ehesten in Frage kommen, letztere wenigstens für ASOT oder Mind Maze. Seven Kingdoms waren schon mal hier, als Vorband von irgendwem, fällt mir gerade nicht mehr ein.


Eine andere Beobachtung, die ich gemacht habe ist ja auch, dass Fans des eher europäischen Melodic Metals weniger auf Festivals und Konzerte zu gehen scheinen und wenn dann zu den großen Namen des Genres, während man da im traditionalistisch-rumpeligen Underground deutlich aktiver ist.


Es gibt das Femme-Festival, nur so als Beispiel. Aber mal ehrlich: ein Festival wo nur Bands mit 'ner Sängerin auftreten ist doch genauso monoton wie ein Festival mit lediglich Bands aus dem Rülpssektor?

Zu deiner Beobachtung: leider muss ich dir Recht geben. Auch diese Entwicklung ist generations- und subkulturbedingt.
Die alten Undergroundstrukturen taugen für viele jüngeren Musikfans nichts, da sie anders aufgewachsen sind. Es bilden sich neue Strukturen, aber diese bedeuten leider nicht unbedingt mehr Konzertbesuche. Sowie es auch nicht bedeutet, sich physische Tonträger zu kaufen.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Raf Blutaxt » 3. September 2016, 18:34

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Raf Blutaxt hat geschrieben:
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Ein weiteres ASoT-Coverdingens hätte ich nach Pleasure slave aber jetzt nicht unbedingt gebraucht...

Nein, unbedingt gebraucht hätte ich das auch nicht, zumal ja das nächste reguläre Album schon im Winter aufgenommen werden soll.

Aber es ist schon erstaunlich, wie viel Geld da zusammenkommt, ASOT hat es als eine vn ganz wenigen Bands wirklich geschafft, unabhängig von Label, Promo-Agentur, Booker und so weiter eine große Fanschar zu erreichen, die bereit ist, für die Band auch finanziell in die Bresche zu springen. Von nem Budget von 18.000$ nach nicht mal 24 Stunden können deutlich größere Bands wohl nur träumen, egal ob nun über Kickstarter oder von ihrer Plattenfirma.


Genau. Das sagt einiges aus über diese Band, ihre harte Arbeit und die treue ASoT-Fanschar.

Vor allem scheinen sie es durch ihr offenes und natürliches Auftreten in sozialen Netzwerken auch geschafft zu haben einen beträchtlichen Teil der eher jüngeren Internetnutzer für sich zu gewinnen, woran viele Bands scheitern. Bei ASOT lassen sich FB-Likes und Youtube-Klicks offenbar in Geld umwandeln, woran viele scheitern.

Außerdem hat sich da mit ASOT, Mind Maze, Seven Kingdoms und noch einigen anderen ein ganzes Netzwerk junger Bands in den USA gebildet, die sich gegenseitig unterstützen, aushelfen, zusammen touren und die Projekte der anderen bewerben. Auch wenn die Musik hier im Board nicht unbedingt gut ankommt, würde ich diese Entwicklung als einen Beweis dafür sehen, dass klassischer Metal noch sehr lebendig ist und die Szene sich in eine positive Richtung weiterentwickelt.


Da steht's geschrieben. :smile2:

Es gibt viele junge US-Bands die fast keiner kennt. Klassischer Metal ist seit einigen Jahren in den Vereinigten Staaten schwerstens im Aufschwung. Die jüngeren Bands haben eine andere Herangehensweise was Kommunikation/PR betrifft und erreichen so die Metalfans ihrer eigenen Generation. So soll das sein, und nicht anders (auch wenn z.B. meinereiner nicht bei FB oder TW angemeldet ist).
Es wundert mich dass diese Bands hier bisher kaum Beachtung gefunden haben. Aber auch wieder nicht, denn wenn es nicht nach Epic-Kauz klingt und von hiesigen Undergroundpäpsten abgesegnet wird, kann das ja gar nicht gut sein, ne?

Das ist eine ganz verzwickte Sache, die ganzen jungen US-Bands stehen auf eher europäischen Power Metal mit viel Melodie und leichtem Prog-Einschlag, während hier klassischer Kauz und US Metal angesagt ist. Die freuen sich über jede europäische Band, die bei ihnen spielt, während hier jede US-Rumpelkombo gefeiert wird, die den Flug zahlen kann. Ein klassischer Fall von "Was ich nicht kriegen kann, will ich haben", würde ich sagen.

Zusätzlich kommt wohl auch noch hinzu, dass die Kommunikation über soziale Netzwerke in den USA noch deutlich ausgeprägter ist und weniger abschätzig betrachtet wird, weshalb solche Bands hierzulande vielleicht auch weniger Leute erreichen. Und natürlich zuguterletzt das Problem, dass das finanzielle Risiko einer Europatour für junge Bands kaum zu stemmen ist, von der Zeit, die man erst mal haben muss, ganz zu schweigen. Gerade MindMaze leiden darunter, da es Jeff und Sarah finanziell und arbeitstechnisch nicht gerade leicht haben. Was hier helfen würde, wäre wohl, wenn sich mal ein oder zwei Festivals dieser Bands annehmen würden und mit einer Gage, die über dem liegt, was der Einzelveranstalter realistisch zahlen kann einen Teil der Flugkosten übernehmen würden, dann könnte man außenrum eine Tour buchen und den Bands so die Chance geben, auch hier durch ihre Auftritte neue Fans zu überzeugen. Leider scheint auch der Austausch der europäischen Melodic Power Metal Bands im Untergrund eher zögerlich zu sein, von Kontakten mit den US Bands mal ganz zu schweigen.


Die Faible junger US-Bands für Euro-Power Metal ist eine Wandlung im Underground welche (vor allem die älteren) Metaller in Europa nicht wahrhaben wollen. Wenn man z.B. die US- und EU-ProgPower-Festivals mit einander vergleicht, sieht man schon deutlich den Unterschied. Power Metal (von 'Prog' will ich jetzt nicht reden) ist drüben mittlerweile etwas anderes als hier in der alten Welt.

Es gibt aber auch in den US of A völlig gegensätzliche Formen des 'Euro'-Stils. Soll heissen: auf 200 Bands die Happy Drachenmetal spielen und ein Album mit farbenfrohem Cover auf den Markt werfen, gibt's einen Principium oder Thunderforge. Da wir hier aber eben 200 solcher Tralala-Bands haben, interessieren die hiesigen Metaller sich fast logischerweise nicht für diese Ausnahmen.

Die Festival-Idee ist interessant. Aber wer soll diese Bands ohne Label letztendlich nach Europa holen?

Das Euro Prog Power oder eines der auf Frauengesang spezialisierten Festivals in Belgien oder den Niederlanden würden da wohl noch am ehesten in Frage kommen, letztere wenigstens für ASOT oder Mind Maze. Seven Kingdoms waren schon mal hier, als Vorband von irgendwem, fällt mir gerade nicht mehr ein.


Eine andere Beobachtung, die ich gemacht habe ist ja auch, dass Fans des eher europäischen Melodic Metals weniger auf Festivals und Konzerte zu gehen scheinen und wenn dann zu den großen Namen des Genres, während man da im traditionalistisch-rumpeligen Underground deutlich aktiver ist.


Es gibt das Femme-Festival, nur so als Beispiel. Aber mal ehrlich: ein Festival wo nur Bands mit 'ner Sängerin auftreten ist doch genauso monoton wie ein Festival mit lediglich Bands aus dem Rülpssektor?

Zu deiner Beobachtung: leider muss ich dir Recht geben. Auch diese Entwicklung ist generations- und subkulturbedingt.
Die alten Undergroundstrukturen taugen für viele jüngeren Musikfans nichts, da sie anders aufgewachsen sind. Es bilden sich neue Strukturen, aber diese bedeuten leider nicht unbedingt mehr Konzertbesuche. Sowie es auch nicht bedeutet, sich physische Tonträger zu kaufen.

So eintönig sind die Festivals gar nicht, die decken ja von Black Metal mit Sängerin bis Opernkitsch Metal mit Sängerin alles ab, bei dem eine Sängerin agiert, wenigstens das Metal Female Voices Festival scheint das zu tun. Letztendlich wär mir das aber egal, so lange die mehr als 200€ an die Band zahlen und die so eher eine Möglichkeit bekommt, nach Europa zu fliegen.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Raf Blutaxt » 3. September 2016, 18:39

Ulle hat geschrieben:Ich denke es gibt hier schlicht so gut wie keinen Markt für diese Art Musik. Die Amis denken nicht in solchen Sparten wie wir. Metalfans sind offener und aufgrund dessen, dass es keine flächendeckende Szene gibt schlicht nicht so auf einzelne Subgenres fixiert wie das hier der Fall ist. Es ist Metal, also ist es prinzipiell schon mal cool. Ob das Doom, Death, Happy Power Metal oder sonst was ist, ist den meisten schnuppe. Den totalen Underground (was ist das überhaupt?) kennen die nicht, sie mögen oft auch wesentlich oberflächlicher lauschen, aber sind bei weitem nicht so engstirnig wie das Publikum hier. Wer mal das ProgPower in Atlanta besucht, wird feststellen, dass das eine komplett andere Welt ist.

Ja, das Spartendenken ist hierzulande sicher ein Problem. Vor allem, weil jüngere Fans direkt damit in die Szene kommen. Wenn jemand nach 20 Jahren für sich feststellt, dass ihm halt Doom und rumpeliger US Metal am liebsten sind, ist das völlig ok, wenn jemand mit 16 beschließt, gar nicht erst in was anderes reinzuhören, macht das die Sache auf Dauer schwer.

Das mit dem oberflächlicheren Hören kann sein, aber gleichzeitig scheinen sich viele Amerikaner viel mehr für Metal zu begeistern, auf Konzerte zu gehen und die Musik zu feiern. Dass sie das dann bei den lokalen Bands und den drei bis fünf großen Namen aus Europa tun ist völlig ok, da so immerhin die lokalen Bands etwas Unterstützung kriegen. Hierzulande tun es eben viele nur für ausgewählte Bands, die entweder schon lang aufgelöst sind oder weit weg wohnen, gerade lokale Nachwuchsbands haben es oft extrem schwer, auch nur einen Gig außerhalb des Heimatorts zu finden.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Ulle » 3. September 2016, 18:52

Sehe ich 100%ig genauso. Ich finde es absolut lächerlich, wenn 20-jährige Fans fast ausschließlich Kram hören, der entweder 35 Jahre alt ist, oder so klingt, als wenn er so alt wäre. Das mögen die ein paar Jahre bis auf ihr trues Blut verteidigen, letzten Endes ist das aber für mein Empfinden oft nur eine Modeerscheinung. Es ist m.E. völlig irrational, wenn jemand quasi die Musik seiner (in dem Fall jetzigen) Jugend komplett verleugnet, bloß weil die grad nicht cool ist. Dann sehen die auch noch alle total gleich aus, da kann ich nur mit den Schultern zucken. Ein 20-jähriger Haken-, Periphery- oder Tesseract-Fan kommt für mich einfach wesentlich glaubwürdiger rüber, als einer der Cirith Ungol und Ashbury-Patches mit sich rumträgt. Nicht, dass die das nicht gut finden können/sollten, aber viele finden ja anscheinend nur solchen Kram toll. Das fühlt sich für mich nicht anders an als ein Motörhead-Shirt bei H&M.
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Prof » 3. September 2016, 18:56

Voilà. Ich habe da ja keine Berührungsängste. Die Energie bei den Konzerten ist sowieso ansteckend. Metal, you know. :smile2:
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Re: Der A Sound of Thunder-Thread

Beitragvon Raf Blutaxt » 26. September 2016, 13:07

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