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Jester's March: Beyond

Zusammen mit dem Debüt "Heading For Tomorrow" von Gamma Ray zählt dieses Album wohl zu den besten, die jemals in Deutschland das Licht der Welt erblickten. Neun Songs und 43 Minuten zelebrieren die Mannen um Wunderstimme Olaf Bilic einen Power-Progressive-Melodic-Hammer, der es wirklich mit jeder Konkurrenz aufnehmen kann.

Bereits der Opener "Middle Of Madness" zeigt es deutlich: wundervollste Gitarrenklänge, Zaubersoli en masse, Rhythmuswechsel, die nicht aufgesetzt wirken und die wahrhaft göttliche Stimme von Herrn Bilic. Hört Euch nur mal den ruhigen Teil des oben erwähnten Songs an. Wahnsinn, davon träumen Queensryche vielleicht nicht mal, weil es außer ihren Möglichkeiten liegt, solch Material zu erschaffen. Aber auch das famose "Believe", das fast achtminütige, äußerst vertrackte "Jester's Rise", das fast kommerziell nutzbare (Fuck the industry!!) "Rain Falls" oder das ebenso gute "Rhapsody In Lies" sind Metalsongs made in Germany, wie es sie in der Form niemals mehr danach gab.

Jester's March veröffentlichten nach diesem Meisterwerk noch das ebenfalls exzellente "Acts", bevor sie den Gang gehen mussten, den alle von Gott mit außergewöhnlichen Fähigkeiten bestraften gehen müssen (wie beispielsweise die ebenso genialen Secrecy): sie lösten sich auf. Olaf Bilic einige Zeit später noch mit House Of Spirits auf der Bildfläche, bevor sich auch dieses zerschlug. Wenn Ihr dieses Album irgendwo sehen solltet, bitte habt Mitleid und nehmt es mit. Es wird sich eine langjährige Liebe entwickeln, vertraut mir...

(c)1998, Michael Kohsiek