Leviathan: Deepest Secret Beneath
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mich geärgert habe, als dieses Meisterwerk im Rock Hard mit einer indiskutablen Kritik abgespeist wurde. Keine Ahnung, wie oft der Rezensent sich die CD angehört hat, aber auf jeden Fall zuwenig und mit nur einem Ohr.
Wie sonst ist es zu erklären, dass ihm Songmaterial wie "Sanctuary", das UNGLAUBLICHE, nur mit gesprochenen Worten untermalte "Painful Pursuit Of Passion And Purpose", das nahtlos in den noch genialeren Song "Not Always Lost" übergeht oder "Run Forever" entgangen ist? Oder die perfekt gesetzten Breaks, die knalligen Riffs, der tolle Gesang und die perfekte Melodieführung? Da kann man mal wieder sehen, wie eine hoffnungsvolle Newcomerband durch eine scheinheilige Kritik all ihrer Hoffnungen (und all ihrer potentiellen Fans) beraubt wird. Leider ist der Opener "Confidence Not Arrogance" nicht repräsentativ für die Scheibe und geht ohne Zweifel als letzter der neun sich am Start befindlichen Songs ins Ziel.
Liebe Leser, hört Euch um Gottes willen nur einmal den mächtigen Refrain von "Sanctuary" an (oder jeden anderen Song, bis auf den Opener), und es wird um Euch geschehen sein. So erging es mir auf jeden Fall und noch heute lege ich die Scheibe gerne auf. Leviathan veröffentlichten im übrigen zwei Jahre vorher eine ebenso geniale EP, der dieses hier besprochene Album folgte. 1996 erschien dann "Riddles, Questions, Poetry & Outrage", das mit ruhigeren Klängen ebenfalls überzeugen konnte, aber nicht an "Deepest Secret Beneath" herankam. Eine klasse Band!
(c)1997, Michael Kohsiek