MX: Same
Auf der gleichen CDR wie Outbreak sind auch MX enthalten. Zum Glück sind diese netten Herren völlig auf dem Boden geblieben und spielen nicht mit irgendwelchen politisch extremen Images, von deren Hintergründen sie keine Ahnung haben! Welch Freude!
MX machen treibenden, erdigen Heavy Metal, nicht hochkompliziert, sondern immer nach vorne rockend. Die Melodieführung ist mitreißend und vermittelt ein positives Gefühl, obgleich darauf geachtet wird, nicht zu banale Tonfolgen in die Songs einzubauen. Keine Langeweile weit und breit. Gitarrentechnisch wird hier "gesmoked". Auch der Gesang ist nicht zu abgehoben, fast schon europäisch gefärbt. Rauh und in mittleren Höhen angesiedelt.
Heavy Metal, wie man ihn einst geliebt hat, spielen heute nur noch wenige Bands mit derartiger Hingabe. Die meisten springen auf irgendwelche Züge auf, die längst führerlos auf einen Abgrund zurasen. Ich bevorzuge den alten Kram eindeutig! Headbangerstoff mit Melodien, für deren Entschlüsselung man nicht zuerst Mathematik studiert haben muß, kommt bei mir am besten an!
Höre ich MX und fühle ihre positive Wut, sehe ich vor mir langhaarige, in Jeans und Leder gschürzte Recken, die Fäuste kampfeslustig gen Himmel emporgestreckt, zu den Metalgöttern Stoßgebete schicken! Dies ist nicht die Musik von Mamas Lieblingschwiegersöhnen! MX sind vulgär und ungeschliffen, wie Metal sein soll!
Und dennoch sagen sie "JA" zum Leben und zur Lebensfreude! Hell, yeah!
(c)2001, Sascha Maurer