Richtiger hätten diese Brasilianer es gar nicht ausdrücken können. Nur der Tod ist real, ist sicher. Auf dem Cover dieser Band prangt ein Foto eines düsteren schottischen Friedhofes mit allerlei alten Grabkreuzen etcetera! Cool! Absolut dem entsprechend, was einen in den darauffolgenden 40 Minuten erwartet. Extremster Metal der oberkultigsten Art wird hier geboten. Primitiv, dieser Begriff muss wohl wirklich neu definiert werden. Nun ja, nicht ganz. Natürlich, unübersehbar, ist diese Band ein Haufen von Verehrern der ultimativen Deathnoize / Deathdoom - Kombo aller Zeiten, ich spreche hier von dem altehrwürdigen Celtic Frost - Vorläufer Hellhammer (wobei ich Celtic Frost auch liebe, Gruß an Warhammer - Frank, Geschmäcker sind halt verschieden). Wo Hellhammer aufgehört und Warhammer ein wenig verkrampft, aber dennoch betörend krank angefangen haben, wollen Apocalyptic Raids ein Fanal setzen. Einigen Unkenrufen zum Trotz finde ich nicht, dass sie lieber "Morbid Tales" geheißen hätten. Ihre Riffs und Rhythmen sind völliger Irrsinn, splitternackte Akkorde, die eine unheimlich infernalische Stimmung heraufbeschwören, dazu kommt ein dermaßen kaputter Gesang, daß selbst old Tom Warrior zu Hellhammer - Zeiten ein leicht mulmiges Gefühl hätte haben müssen. Nur leicht mulmig, weil jenen Höllenhämmern ohnehin niemand etwas vormacht. Apocalyptic Raids haben an dieser Stelle den typischen Brasilienblackthrashbackground (welch ein Wortmonster!!!), will meinen schreiben eigenständige, interessante Songs, die dann Aufgrund der kaum vorhandenen technischen Fähigkeiten, dafür umso wilder und unbekümmerter heruntergerotzt werden. Sepultura haben es 1985 / 86 so in etwa gemacht. Gerade dies ist der im wahrsten Sinne höllischen Atmosphäre nur zuträglich. Liebhaber von Pussyblackmetal mit Keyboards und schönen Melodien sollten lieber niemals dieser CD lauschen, ihre Gehirne würden augenblicklich von einer Vision der Apocalypse heimgesucht und von beißender Angst zerfressen. Apocalyptic Raids sind im Gegensatz zu vielen Nordmännern wahrhaft böse und sehen alles doch mit einem Augenzwinkern. Siehe Venom, Bathory und eben Hellhammer! Metal ist alles!
(c)2001, Sascha Maurer