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Candlemass : Candlemass

Endlich! Jetzt hat es nach allerlei überstandenem Hickhack im Bandlager also doch noch geklappt: die Besetzung, die uns in den 80ern drei der größten Epic-Doom-Klassiker aller Zeiten kredenzte, ist zurück! Es ist an der Zeit für das erste "echte" Candlemass-Album seit "Tales Of Creation"!

Und jegliche Zweifel, die so mancher zynisch gewordene Rezensent ob all des Zoffs innerhalb der Band noch in sich getragen haben mag, werden sogleich mit den ersten Tönen des Weltklasse-Openers "Black Dwarf" mit einer tonnenschweren Urgewalt, wie sie die Schwedengötter bisher eigentlich nur auf ihrem "Doomed For Live"-Bühnendokument erreicht hatten, hinfortgeblasen. Das ist ein Brecher von einem Metalsong und für die gewöhnliche Feld-, Wald- und Wiesen-Doomcombo eigentlich viiiiel zu flott - nicht jedoch für Candlemass, die Derartiges schon in der Vergangenheit erfolgreich praktizierten. Lediglich der Sound tönt etwas moderner - und nochmals: mächtig HEAVY! - als ehedem, wodurch, was auch meinen einzigen Kritikpunkt an der selbstbetitelten Kerzenmesse darstellt, hie und da die Vocals ein bißchen untergehen. Messiah Marcolin scheint sich eh etwas zurückgehalten zu haben - das exzessive opernlastige Knödeln der Vergangenheit gehört jedenfalls letztgenannter an.

Was natürlich nicht heißen soll, daß der Mann seine Kunst inzwischen verlernt hätte! Das Gegenteil ist der Fall, und wer sich einmal von völlig oldschooligen Epic-Meisterwerken wie "Seven Silver Keys", "Assassin Of The Light" (G-O-T-T!) oder "Spellbreaker" hat umhauen lassen, kommt eh nicht mehr darum, mal wieder des Messias' Preis zu singen. Ein bißchen vertrackter ist das ebenfalls überragende "Copernicus" (shades of Memento Mori?), wohingegern Tracks wie "Witches" oder das völlig deftige "Born In A Tank" ähnlich wie der Opener keine Gefangenen machen. Womit das eher verzichtbare Instrumental "The Man Who Fell From The Sky" der einzige Ausfall eines ansonsten rundum überzeugenden Comebacks bleibt. Welcome back, Candlemass!

(c)2005, Ernst Zeisberger