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Dismember : Where Ironcrosses Grow

Wow, hier stirbt der Elch mal wieder mit Überzeugung! Auf "Hate Campaign" war ja schon wieder ein deutlicher Aufwärtstrend gegenüber der eher langweiligen "Death Metal" zu verzeichnen gewesen, aber hier haben die schwedischen DM-Urgesteine ein paar ihrer tödlichsten Geschosse ever eingeknüppelt! Sei es nun in halsbrecherischem D-Zug-Tempo wie im Opener und Titelsong oder dem direkt folgenden Killer "Forged With Hate" oder aber schleppend und mega-heavy ("Me-God") - hier ist jeder Schuß ein Treffer und mit einer unglaublich kompromißlosen Brutalität eingeprügelt, als sei das hier ein Debütalbum. Auf der anderen Seite hört man der Band die jahrelange Erfahrung songwritingtechnisch deutlich an, und die Produktion ist fetter denn je, also nicht mal mehr im Ansatz mit dem Großbaustellen-Lärm der frühen Jahre zu vergleichen. Best of both worlds nennt man sowas wohl.

Und wenn man dann noch, wie etwa im Albumhighlight "Tragedy Of The Faithful", mit traumwandlerischer Sicherheit wirklich abartig geile Maiden-style Leads und melodische Gitarrenduelle einbaut, die Bands wie In Flames dastehen lassen wie die letzten Wimps, dann weiß man ganz sicher, daß man hier einer der ganz großen Bands ihres Fachs zuhört. Auf die Samples aus dem 2. Weltkrieg hingegen hätte ich verzichten können. Dann doch lieber Horror und Gore (nicht Al!), das zeugt wenigstens nicht ganz so von schlechtem Geschmack.

Trotzdem ist die neue Dismember im Moment wohl - trotz zahlreicher Konkurrenz - das Referenzalbum für die ganz deftige Fraktion und in Sachen Schwedentod das Maß aller Dinge.

(c)2004, Ernst Zeisberger