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Fall Of The Idols: The Womb Of The Earth

Im Nachfolgerkrieg um den demnächst vakanten finnischen Doomthron walzen sich dieser Tage FALL OF THE IDOLS mit einem pechschwarzen Koloss in die zuvorderste Reihe der Anwärter. „The womb of the Earth“ ist erdrückend, zäh, kohlrabenschwarz und erhaben. Wahrer Doom der Sabbath / Vitus-Schule in seiner beklemmendsten Form. Der direkte, unüberhörbare Bezugspunkt für die sechs Burschen aus dem nordfinnischen Tornio (Heimat der Lapin Kulta Brauerei!) sind dabei die aktuellen Könige Reverend Bizarre höchstselbst. Der starke, von einem packenden Midtempo-Riff getragene Opener „Sown are the seeds of doom“ könnte ohne weiteres neben einem Hit wie „Cromwell“ stehen und bestehen. Eine überwältigende Hymne, wie „Keep on wandering the night“ mit seinen packenden mehrstimmigen Gitarren kann durchaus gegen Epen wie „Cirith Ungol“ anstinken.

FALL OF THE IDOLS agieren keineswegs als bloße Epigonen. Wo Reverend Bizarre ins Hysterische abdriften, schleicht sich bei FALL OF THE IDOLS Lethargie ein. Wo man hier immer noch eine Schippe Pathos draufsetzt, geriert man sich dort lakonisch. Wo Albert Witchfinder mit seiner manischen Intonation die Dramatik von Reverend Bizarre ins nahezu Unerträgliche steigert, ziehen sich die meist mehrstimmig vorgetragenen Melodien von FALL OF THE IDOLS von hochemotionalen Parts übergangslos ins Gleichgültige, ja fast Zynische, zurück.

Dies hat auch zur Folge, dass neben unglaublich intensiven Momenten, wie dem vernichtenden „Agonies be thy children“ oder dem hypnotischen „Pathway“  andere Stücke, etwa „Atonement for the One“, durchaus ihre Längen haben. Doch schaffen es FALL OF THE IDOLS mit dem Einsatz dreistimmiger Gesänge, harmonischer Gitarrenleads oder dem vollständig von Akustikgitarren getragenen „The Walk“ jederzeit souverän, Anflügen von Gleichförmigkeit bereits im Ansatz zu begegnen.

Das coole Artwork aus der Hand von Albert Witchfinder rundet eine der bislang stärksten Doomscheiben des Jahres stimmungsvoll ab. Sofern die Band nicht den Löffel abgibt (bei Nordfinnen sollte man in dieser Beziehung wohl auf einiges vorbereitet sein), steht uns hier in den nächsten Jahren Großes ins Haus. Uneingeschränkter Kaufbefehl für die Doomgemeinde

I Hate Records 2006 - Spielzeit: 65:05

1. Sown Are The Seeds Of Doom 8:03
2. Atonement For The One 7:37
3. The Grand Act 5:12
4. Agonies Be Thy Children 7:55
5. Keep Wandering The Night 7:16
6. Ungodly Thirteen 8:08
7. The Walk 5:03
8. The Pathway 15:51

Adressen:

http://www.falloftheidols.com/
http://www.myspace.com/falloftheidols

http://www.ihate.se/
 

(c)2006, Manuel Trummer