Für ein Album wie „Destruction Time Again!“ bzw. eine Band wie
Loch Vostok, sollte man eine Lanze brechen. Warum? Ganz einfach: Eine
Band, die sich den quasi ungeschriebenen Metal-Gesetzen nicht
unterordnet und einfach macht was sie will, muss man eben unterstützen.
Die „großen“ Magazine scheinen das natürlich mal wieder nicht so zu sehen, als
ich jedenfalls die 5-Punkte-Kritik im Rock Hard lesen musste, bin
ich vor Ärger fast von der Kloschüssel gefallen.
Loch Vostok machen
Musik, die für manche wohl etwas unbequem ist, keine Ahnung warum.
Obwohl, ich kann es mir denken...das Stichwort heißt Tellerrand!
Die Musik auf „Destruction Time Again!“ wird als Mischung aus King
Diamond, Soilwork, Emperor und Fates Warning bezeichnet und obwohl
IMO kaum eine der Bands wirklich mit den Schweden vergleichbar ist,
liegt genau da der Hund begraben. Loch Vostok sollten genau den
Leuten gefallen, die auf alle der o.e. Bands stehen – und genau von
diesen Leuten wird es nicht viele geben, leider!
Mal ist der Gesang relativ heftig, dann
melodisch, mal klingt die Musik sehr modern und fast schon klinisch,
dann wieder „normal verproggt“ oder fast poppig. Manche Redakteure
finden das dann verwirrend und unausgegoren, darunter wohl auch
viele, die sich sonst immer über fehlende Innovation aufregen. Ist
das paradox? Ja, ist es!
Im Gegensatz zu den drei Millionen sonstigen
Melo-Death oder neuerdings Metalcore-Kapellen verfolgen Loch Vostok andere
Schemata und verwenden nicht immer nur das gleiche „derbe Strophe, cleaner Chorus“-Klischee, genau das macht sie für mich interessant
und hebt sie von anderen Bands ab. Trotzdem sind alle Songs absolut
eingängig und gehen bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr -
ausschließlich
0815-Ohren werden hier überfordert, aber 0815-Augen werden dieses Review
wohl sowieso nicht lesen, gell?
Wenn Ihr also sowohl auf Traditionelles als
auch auf die zeitgemäßere (nicht trendige) Schiene steht, macht Ihr
mit „Destruction Time Again!“ keinesfalls einen Fehlkauf. Die Songs
sind alle auf einem sehr hohen Niveau, einzig der etwas zu sehr im
Hintergrund stehende Klampfensound stört das Hörerlebnis ein wenig.
Sollte man haben!