Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Black / Death Metal > Mourning Beloveth : The Sullen Sulcus

Mourning Beloveth : The Sullen Sulcus

Da fällt einem doch glatt das Hirn aus dem Schädel. Die irischen Slowmetalgötter Mourning Beloveth melden sich zwei Jahre nach ihrem brillanten Debüt "Dust" (und in der Tat hat es ob seiner überwältigenden Heaviness alles zu Staub zermahlen) mit "The Sullen Sulcus" eindrucksvoll zurück. Fast scheint es so, als seien sie poppig geworden, denn mehr als nur ein Song befindet sich auf dieser Scheibe, doch eine Entwarnung gehe hiermit an die Doomfraktion, die Stücke an sich mögen kompakter sein, ihre eigentliche Ausrichtung haben die Iren nicht geändert. Schleppende, majestätische Riffs walzen sich wieder und wieder über Deine Seele. Die in ihnen ruhende Melancholie ist von ergreifender Tiefsinnigkeit. Mourning Beloveth haben ihren emotionalen Ausdruck nochmals steigern können. Die Gitarrenarbeit lebt von zutiefst dunklen, wunderschönen Harmonien. Natürlich ist die dargebotene Musik nicht besonders kompliziert, doch dafür umso inspirierender. Man versinkt in den packenden Melodiebögen der Axtfraktion. Die Rhythmen sind zumeist sehr schleppend, hypnotisierend. Ihre einfache Machart unterstützt hier die Songstrukturen an sich. Gesanglich geht man natürlich in die Vollen. Deathige Grunts, Flüstern, dazu melodisch klare Vocals bestimmen die Szenerie. Die Deathgrunts sind recht harmonisch arrangiert, auch wenn sie sehr bösartig wirken, sie fließen in den Melodienlauf mit ein, als wäre es das einfachste Ding der Welt. Der Fluß der Stücke ist generell sehr geschmeidig, er fängt Dich ein, zieht Dich mit sich und läßt Dich in den üppigen Arrangements ertrinken. Ein schöner Tod, fürwahr. Mourning Beloveth sind eine Katharsis, sie befreien Deinen Geist von all den schmerzenden Wunden, sie legen sich wie ein Balsam auf Dein von der Oberflächlichkeit dieser Welt geschundenes Gemüt. Hier wird Doom nicht nur gespielt, er wird einem allerheiligen Ritual gleich zelebriert. Mainstreamer sollten sich nicht mit Mourning Beloveth einlassen, Kiffer schon gar nicht. Die allmächtige Wucht der Kompositionen zermalmt all jene unter sich, die sich nicht in die Musik der Iren hineinfühlen können. Diese Platte ist nicht von dieser Welt...


Kontakt: adrian@mourningbeloveth.com

(c)2003, Sascha Maurer