Naglfar: Pariah
Das Black Metal Album des Jahres stammt von Naglfar und nennt
sich "Pariah"! Mag sein, dass sich sich aufgrund so einer Aussage
jetzt einige wahre Black Metal Fans auf den Schlips getreten
fühlen werden, zumal Band Unleserlich-xy ja irgendwann in
diesem Jahr noch ins Studio gehen und einen weiteren Klassiker auf
4-Spuren einsäbeln werden, ist mir aber egal.
"Pariah" ist pure Macht und die Klasse, die Naglfar - sowohl
vom Songwriting als was das spielerische betrifft - vorweisen, kann
in diesem Genre momentan wohl nur noch von Necrophobic
erreicht werden. Dass Dissection auf Ihrem lang erwarteten
neuen Album ein ähnliches Niveau erreichen, kann ich mir nach dem
schwachen Single-Release ehrlich gesagt nicht vorstellen, ich lasse
mich aber gerne überraschen...
Apropos Dissection: Nach dem Intro "Proclamation", knallen
uns Naglfar mit "A Swarm Of Plagues" einen Klassiker um die
Ohren, der tatsächlich an die Glanzzeiten der besagten Schweden
erinnert. Mächtige Riffs, verwobene, sirrende Leadklampfen und ein
alles zermalmender Chorus - alles eingebettet in eine mächtig fette
Produktion, fertig ist der Bilderbuch BM-Hit!
Damit nicht genug werden uns mit "Revelations Carved In Flesh", "The
Murder Manifesto" und "The Perpetual Horrors" (um nur drei zu
nennen) weitere Granaten dieser Qualität um die Ohren geblasen,
immer wieder unterbrochen durch geniale Spoken-Words Einschübe,
interessante Harmony-Breaks und dezente, im Hintergrund ablaufende
Akkustik-Passagen. Naglfar schaffen es zu jeder Sekunde, den
Hörer bei der Stange zu halten und können durch die mitreißenden
Refrains und die genialen Strukturen fernab von jeglichem
Geprügel evtl. sogar den einen oder anderen Fan einfangen, der
normalerweise weniger mit dieser Musikrichtung anfangen kann.
Zu erwähnen wäre noch, dass der limitierte Digipack mit "The Calling
Blaze" einen Bonustrack enthält, der zwar schwächer wie die anderen
Tracks ist, aber trotzdem für einen interessanten Ausklang sorgt,
ansonsten ist alles gesagt!
(c) 2005, Markus Ullrich
|