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Sacrificium : Cold Black Piece of Flesh

Krass, Christendeathmetal...mal wieder, nach den australischen Mortification und stilistisch gar nicht so weit davon entfernt. Nun, Cannibal Corpse, Suffocation, Sinister und solche Ultradeather haben alle ihre Spuren hinterlassen, bzw. das ganze Genre ist ja stilistisch so eingegrenzt, daß es fast an ein Wunder grenzte, als Newcomer wirklich herausragende Songs mit starkem Charakter zu schreiben. Einige nette Riffs und Gitarrenmelodien finden sich allerdings schon in den bollerigen Stücken. Die Vocals sind mal wieder grausam, herrlich grausam, aber leider auch nicht so aussagestark, es ist ein beliebiger Deathmetalgrunzer, der uns da von allerhand dunklen, aber auch hoffnungsvollen Geschichten zu erzählen weiß. Spielerisch gibt man sich keine Blöße, auch kompositorisch kann sich das Material hören lassen, selbst wenn es etwas chaotisch wirkt, was auch durch den rohen und rumpeligen Sound bedingt sein kann. Die Süddeutschen haben schon ein Händchen für nette Songs, denen aber die ganz große Magie noch abgeht, wenngleich sie schon in manchen Momenten wirklich mitzureißen verstehen. Vor dreizehn Jahren schon wäre dieses hier sicher nur eine Band der zweiten Reihe geworden, die aber trotzdem mit Steherqualitäten behaftet ist. Mit der Zeit wird die Scheibe sogar recht hymnisch, unglaublich aber wahr. Sacrificium verstecken so manch eindringlichen Melodiebogen und können so die reinen Bolzfans und die gemässigteren Deather gleichfalls begeistern. Vielleicht hab ich ihnen mit dem Ultradeath Siegel auch Unrecht getan. Gorguts, Immolation, war das damals Ultradeath? Irgendwo in der Schnittmenge aus DeathMETAL und dem Suffocationgeballere, sicherlich, sicherlich. Sacrificium ballern aber nicht so recht, sie bewegen sich oft in mittleren und sogar doomigen Gefilden, tosen dann speedig und doch kontrolliert drauflos, ja, das geht ganz gut rein. Sicher revolutionieren sie das Genre nicht, gefallen mir aber allemal besser als viele der Metal Blade Deather da draußen. Ein schönes Vinyl von dieser Scheibe mit herrlichem Klischeecover, dann wäre die Band absolut KULT. Guckt mal nach, wo Ihr das Ding bekommt, da steckt doch einiges an Potential dahinter. Kontakt: markus@blackend.de

(c)2004, Sascha Maurer