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Solitude Aeturnus : Alone

Hach ja, Doom Metal ist doch was Feines. Da gibt es keine Schnellschüsse, da wartet die Gemeinde auch schon mal geduldig acht Jahre auf neues Futter. Und schon nach den ersten Minuten des eröffnenden Überlänge-Giganten "Scent Of Death" fühlt man sich wieder zuhause, als wäre das letzte Riff erst gestern verklungen.

Denn Solitude Aeturnus aus Texas geben sich auch auf Album Nr. 6 keine Blöße und zählen nach wie vor zu den Meistern des Genres. Wer sonst hat schon derartig beschwörende Vocals auf der Pfanne wie ein Robert Lowe, der Nummern wie "Upon Within" oder "Tomorrow's Dead" (Chorus des Jahres?) beinahe im Alleingang in die erste Liga der Gänsehautklassiker aufsteigen läßt? Wo sonst gibt es eine derart ausgefeilte Gitarrenarbeit wie die der Herren Perez und Moseley, die mal auf das Wichtigste beschränkt stoisch vor sich hinrifft (der erwähnte Opener, "Essence Of Black"), dann aber wieder - typisch vom Power Metal beeinflußt - solistische Meilensteine setzt, die im Genre ihresgleichen suchen (wenn "Blessed Be The Dead" nicht der reine Wahnwitz in Tüten ist, weiß ich auch nicht mehr weiter!)? Eben, nirgendwo.

Bei einem derartigen Überschuß an Klasse verwundert es kaum noch, daß die Band einen weiteren zehnminütigen Überhammer ("Embrace") letztendlich als Bonustrack (!) verheizen konnten. Dieser bringt das stärkste Solitude Aeturnus-Album seit "Through The Darkest Hour" auf eine Spielzeit von stolzen siebzig Minuten, die sich kein Doomkopf dieser Welt entgehen lassen sollte. Und wenn es bis zum nächsten Male wieder acht Jahre dauern sollte - we will wait.

(c)2006, Ernst Zeisberger