"Theli" war ein Meilenstein, "Vovin" setzt diesem Album noch einmal die Krone auf. Eigentlich sollte dies als Bewertung reichen, doch möchte ich hier doch keinen enttäuschen und etwas näher auf "Vovin" (heißt übrigens - ebenso wie "Theli" - "Drache") eingehen. Also: der größte Fehler des Vorgängers wurde ausgemerzt, denn zum Glück belästigt mich Mastermind Christofer Johnsson auf seinem neuesten Streich nicht mehr mit seinem widerwärtigen Gesang. Nein, auf "Vovin" finden sich ausschließlich Gastmusiker und Mr. Johnsson's Rhythmusgitarre. Machtvolle Chöre stehen im Vordergrund, der Anteil der klassischen Elemente wurde noch einmal nach oben geschraubt und so der Metal/Klassik-Mix perfektioniert. Der einzige "echte Sänger", der sich auf "Vovin" findet heißt Ralf Scheepers (dürfte altbekannt sein) und veredelt "The Wild Hunt" (GENIAL!!) mit seinem Organ. Ansonsten wie gesagt: Bombast, Klassik, Metal und Theatralik pur, komponiert und arrangiert von Johnsson, eingespielt von etlichen Gastmusikern und echten klassischen Instrumenten. Überraschungen gibt's zwar nicht so viele wie damals auf "Theli" (der Sprung ist schließlich nicht so groß), vereinzelt treten sie aber doch auf: da wird man beispielsweise am Ende des Songs "Wine Of Aluoh" mit einem Gamma Ray-mäßigen Double-Bass-Speed-Part überrascht, über dem ein wundervoller Frauenchor schwebt. Der Anfang der "Draconian Trilogy" erinnert mich desweiteren fatal an irgendein Klassikwerk, mir fällt aber partout nicht ein, an welches. Naja, ist ja auch egal. Es gibt hier nicht einmal den Hauch eines Ausfalles, dafür elf wundervolle Songs zum Zuhören und Wundern. Von daher kann mein Urteil nur lauten: KAUFEN!!
(c)1998, Michael Kohsiek