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Witchfinder General: Resurrected

Hui. Als ich die erste Witchfinder General-Scheibe nach sage und schreibe 25 (!) Jahren in den CD-Schacht schob dachte ich tatsächlich, mir hätte jemand eine Vorab-Kopie mit "pilot vocals" untergejubelt. Doch, das ist tatsächlich der neue Sänger, der auf den schmucken Namen Gaz Martin und aussieht wie der Punker von nebenan und, das verrate ich gleich mal direkt, nicht mit seinem Vorgänger Zeeb Parkes mithalten kann. Hat man sich von dem Gedanken erst einmal erholt beziehungsweise sich die ersten paar Mal überwunden, die Scheibe auch wirklich durchzuhören, so wächst sie doch ganz gehörig. Plötzlich macht auch Martins Stimme Sinn, denn sie passt hervorragend zum ruppigen, kaum produzierten Songmaterial der UK-Legende. Es ist eine Wonne, solch ein Album im Jahre 2008 zu hören, welches durchsetzt ist von Bands und Alben, die austauschbar as hell klingen. 

Zum Songmaterial: Das Ding klingt wirklich wie der ultimative Nachfolger von "Friends Of Hell". Schon witzig, wie man es geschafft hat, die Atmosphäre rüber ins Jahr 2008 zu retten. Tracks wie das mit coolen Akustikpassagen durchsetzte "Euthanasia" (texlich nicht mal halb so dämlich wie das Pro-Todesstrafe Statement "Death Penalty" von 1982), der lange Opener "The Living Hell" oder der Ohrwurm "Final Justice" sind kauziger, doomig durchsetzter, herrlich unperfekter und schön abgehangener NWoBHM, wie man ihn entweder liebt (wie alle Witchfinder General-Fans out there - wisst ihr eigentlich, dass es inzwischen Internet gibt? *g*) oder mit dem man immer noch nichts anfangen kann. "A Night To Remember" tönt fast wie live nach dem Genuss von ein paar Galonen Bier eingespielt und der brachiale Doom-Hammer "The Funeral / Beyond The Grave" beweist am Ende eines mehr als deutlich: They are back to kick arse!

(c)2008, Michael Kohsiek