7th Reign: 7th Reign
Aus Kanada kommt immer wieder
überraschendes, wie zu letzt die überragende CD-Veröffentlichung des
verschollenen Zions Abyss-Klassikers Tales belegte und das Powertrio
Cauldron mit ihrer Debüt-EP und dem restlos überzeugenden KIT VIII-Auftritt
bewiesen.
Nach einer längeren Abwesenheit
meldet sich jetzt ex-Eidolon-Sänger Brian Soulard zurück. Sein neues
Betätigungsfeld heisst 7th Reign, ein Quartett das sich dem
traditionellen Powermetal widmet. Der selbsbetitelte
Erstling enthält acht vom Gitarristen Marios Panayiotis komponierten Songs
die genau auf Brians klare Sirenenstimme zugeschnitten sind. Soulard, der
selbst für die Texte und Gesangslinien zuständig war, versteht es so
unverfroren theatralisch mit Vibrato zu singen und fällt damit stilistisch
in derselben Kategorie wie Bobby ‘Leather Lungs’ Lucas (Exhibition,
Overlorde). Keine Note in Alpenhöhe entwischt dem guten Mann, was schon im
launigen Opener ‘Till the end’, aber besonders in den dramatischen midtempo
Tracks zu hören ist.
7th Reign unterscheidet sich von
Soulards Vorgängerband Eidolon: zusammen mit Panayiotis, Niall Mellors
(Drums) und Adrian Robichaud (Bass) bringt der Sänger eine klar
melodischere Variante vom Powermetal, leicht europäisch gefärbt und durch
die Bank etwas simpler strukturiert. Wo sich Eidolons Songs öfters
gleichen, ist der Wiedererkennungsfaktor bei 7th Reigh wesentlich höher.
Das epische ‘Asylum’, zum Beispiel, hat man nach einmaligem hören schon im
Ohr.
Ein echter Mitbanger ist ‘By way of
deception’ das, wie die anderen Tracks, mit Keys unterlegt wurde. Effektiv
wird das ursolide Grundriff variiert, die Atmosphäre ist schön abendrot,
das Gitarrensolo sitzt (wie übrigens alle Soli auf diesem Album) und die
Vocals kommen einfach klasse. Ultratraditionelles Zeug ultratraditionell
gezockt, wie auch das nachfolgende ‘Lady Babylon’.
Ein kleines Makel gibt’s aber an
dieser (gepressten und mit einem Faltbooklet ausgestatteten) CD: der
Drumsound. So gut die weitere Produktion und der Mix auch sind, und so
präzise der Niall Mellors auch auf die Pauke haut, es klingt leider so
klinisch wie der sprichwörtliche Drumcomputer und ist damit seltsamerweise
dem Eidolon-debüt Zero hour nicht unähnlich. Da das Songmaterial
aber so gut ausgefallen ist, kann man drüber hinweg sehen: das Material
kommt völlig ohne Stakkatoriffs aus, die Melodien haben die Nase vorn. Ganz
am Ende hat man das feine Instrumental ‘Executioner’ versteckt, wo Eidolons
Glen Drover zu Gitarrensolo-Ehren kommt. Welcome
back, Brian!
www.myspace.com/7threign
www.7threign.com
E-mail:
brian@7threign.com
Oder:
marios@7threign.com
(c) 2007, Oliver Kerkdijk