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Atlantean Kodex: The Pnaktotic Demos

Als ich vor einigen Monaten die Ehre hatte, ein paar Songs von Atlantean Kodex (roh "produziert", manche Songs noch ohne Gesang oder mit Pilotvocals von M. Trummer) zu hören, erkannte ich sofort das enorme Potential dieser jungen Undergroundkapelle aus Bayern (!) und flippte schier aus vor Begeisterung. Der Vierer spielt nämlich einen Stil, den es heutzutage beinahe nicht mehr zu hören gibt. Manowar zu "Into Glory Ride"-Zeiten, Bathory auf  "Hammerheart" oder "namhafte" Undergroundheroes der Marke DoomSword, Battle Roar, Manilla Road, Cirith Ungol oder Pagan Altar kommen einem in den Sinn, wenn man sich die vier ersten silberlingveredelten Lebenszeichen zum ersten Mal durch den Gehörgang einführt.

Auf einer guten halben Stunde begeistert der Kodex durch mit Herzblut gespielten Epic Metal, den man in dieser Qualität aus Deutschland noch NIEMALS zuvor gehört hat. Und auch international hat man die Konkurrenz bereits jetzt im Visier - ich mag mir gar nicht vorstellen, wie gut die Band in vier, fünf Jahren klingen wird. Der Thron wartet!

Los geht es direkt mit "From Shores Forsaken", einem satten zehnminütigen Epic-Ohrgasmus, mit schweren Riffs, Gesangsmelodien, die einen laut "Metal" schreien lassen und völlig geilen, "singenden" Gitarren. Überhaupt ist die Gitarrenarbeit über alle Zweifel erhaben - von düster bis hin zu Twin-Guitar-Leads hat Herr Trummer alles im epischen Griff aus Stahl.

Der zweite Track "Marching Homeward" kommt dann ungleich flotter aus dem Kreuz und erinnert vage an DoomSword. Auch hier kommt schon nach wenigen Sekunden ein Gitarrenpart, bei dem man vor Freude die CD abknutschen möchte. Neusänger Markus Becker (auf der Split-Vinyl-Single war noch Phil Swanson zu hören) hat eine angenehme und erfrischend unperfekte Stimme - von Conklin'scher Brillanz ist er so weit entfernt wie Atlantean Kodex vom Gewinn des RH-Soundchecks. Dennoch passen des Beckers Vocallines wie die Faust aufs Auge zu den vier Rohdiamanten der "Pnakotic Demos" und sorgen so für einen nicht unerheblichen Teil des Reizes der Combo.

Was der gute Herr Becker kann zeigt sich endgültig auf dem wirklich phänomenalen, mit Windgeräuschen unterlegten halb-a-capella-Stück "The White Ship". Was sich hier an Atmosphäre aufbaut versetzt sämtliche meiner Körperhaare in Erregung - und auch so etwas hat man aus Deutschland noch nicht gehört. Spätestens diese drei Minuten zeigen, dass hier eine der besten nationalen Bands ever an den Start geht, von der noch eine Menge zu erwarten ist.

Zum Abschluss gibt es dann noch das Magnum Opus "The Hidden Folk", welches nun natürlich mit Markus Becker am Gesang sowie leicht umarrangiert präsentiert wird. Dieser Song ist einfach ein Meisterwerk epischen Metals!

Fans, die sich vor dem 01. Juli entschließen, diesen Meilenstein (und nichts anderes ist "The Pnakotic Demos") zu ordern, zahlen im übrigen nur 7 Euro plus P/V (für eine gepresste CD mit 8seitigem Booklet und hammermässigem Artwork wahrlich nicht zu viel!). Ab dem 01. Juli kostet die Scheibe dann 8 Euro +  P/V.

Zu ordern unter ironagerecords@aol.com oder atlanteankodex@aol.com

www.myspace.com/atlanteankodex 

 

(c) 2007, Michael Kohsiek