‘…and extra special thanks to Crimson Glory, who provided the inspiration for
the music on this CD, and who we consider to be the ultimate metal gods! This
album is dedicated to them.'
Auch wenn diese Widmung nicht im no-budget-Booklet von Celestial prophesy
abgedruckt wäre, hätten wir die Inspirationsquelle des Quintetts Crystal Fate
sofort detektiert. Die Truppe um das Brüdergespann Bill und Jeff Majoros (Leadgitarre
und Keys bzw. Rhythmusgitarre) spielt astreinen US Metal im Stile des zweiten
Crimson Glory-Klassikers "Transcendence". Vor allem die äußerst melodisch aus
den Boxen fließenden Gitarrenriffs, denen immer etwas bedrohlich-spaciges
anhaftet, und die Midnight-artigen Vocals von Sigmund Sigridsen III führen das
fort was Jon Drenning, Ben Jackson und Midnight in den Achtzigern als Metalstil
geprägt und leider schon früh ad acta gelegt haben.
Dabei tun die
Independentproduktion und das Mixing dem ganzen nur wenig Abbruch – in den
letzten Jahren haben eigentlich nur die Jungs von Zero Hour ihren CD-Einstand,
dank Dino Alden, besser hingekriegt. Songs wie der getragene Opener "Celestial
prophesy" und das mindestens so gelungene "Against the gods" besitzen das
gewisse etwas, dass den meisten Melodicbands bei ihrem
Mystikmetal-für-die-Imbissbude völlig abgeht. Hymnenhaft old school kommt "The
dragon’s breath" auf uns zu, gesegnet mit einem Refrain bei dem auf jedem KIT
sämtliche, ahem, Fists geraised werden würden. Die Soli in diesem Song sind
herrlich verfrickelt und wurden dennoch wieder äußerst geschickt in das
Arrangement eingefügt, dass es eine Freude ist. Aber damit nicht genug: aus dem
nachfolgenden Die by the sword (mit Superscreams von Sigridsen) sprudelt die
Energie nur so aus dieser hoffnungsvollen Band heraus.
Für Uptempo-Gitarrenriffs, die so hochmelodisch und treibend zugleich sind,
gibt es die Höchstnote – und die Soli von Bill knallen dann noch mal alles weg!
Das zähe "Sacred Flame" sammelt zwar nur bedingt Punkte, aber wird gleich von
dem Übersong "Strange eyes" abgelöst. Wieder in dieser majestätischer Manier –
man vergleiche Crimson Glory’s kleines Meisterwerk "In dark places" – entfacht
diese Nummer den einzig wahren Metalspirit. Hymnischer Refrain, tolle
Gitarrenkunst und ein melancholisches Solo das man immer wieder in sich
aufsaugen will – einfach nur anbetungswürdig. Und wie auch Crimson Glory ihren
Erstling und das "Transcendence"-Album akustisch ausklingen ließen, setzen
Crystal Fate ihrem Debüt mit der dramatischen Ballade "One destiny" die Krone
auf. Fazit: wer es nicht mag, hat entweder einen Riesenkater oder zuviel Death
Metal gehört. Hier herrscht akuter Kaufzwang für Sacred-Metaller und rege
Aufmerksamkeit seitens der Plattenlabels unter dem Motto ‘Achtung: Superband im
Anmarsch!’ Gibt’s u.A. bei den verlässlichen Jungs von CD Baby.
www.crystalfate.com
(c)2005, Oliver Kerkdijk