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Divinus : Nine Ways To Rome

Originelle, komplexe Arrangements, hitverdächtiges Songwriting, ausdrucksstarker Gesang - in nahezu allen Belangen konnten sich die Lauterer Divinus noch einmal mächtig steigern, und das Ergebnis ihrer Mühen ist mit „Nine Ways To Rome“ ein mit völlig eigenständigem Sound jenseits der gängigen Klischees daherkommendes kleines Melodic Metal-Juwel mit leichtem Hang zu progressiven Klängen, welches aufgeschlossene Fans von Acts wie Rage oder Iced Earth ebenso begeistern dürfte wie den freundlichen Dream Theater-Maniac von nebenan.

Zwischen diesen Eckpunkten bewegt sich der Fünfer um Frontmann Daniel Ott nämlich in der Regel - ohne sich allerdings allzustark an einen ihrer Einflüsse anzulehnen. OK, der Chorus des Rausschmeißers "Death Or Rebirth" tönt 'n bißchen arg nach etwas, das sich Peavy Wagner im Orchesterwahn hätte ausdenken können, aber derartiges bleibt die Ausnahme auf "Nine Ways To Rome" (sollen nicht eigentlich alle Wege dorthin führen?). Experimentierte man auf dem (auch schon sehr starken) Vorgänger "Thoughts Of A Desperate Mind" noch mächtig in so manch verschiedene Richtung, so haben Ott&Co. heuer ohrenkundig den richtigen Weg gefunden, aus alldem ihren ureigenen Sound entstehen zu lassen. Dieser mag in Form eines ohrwurmigen Melodic-Metal-Openers wie "You Poison The Air We Breathe" daherkommen, mühelos progressivere Elemente integrieren wie in den längeren "Sphere Of Crime" und "Into My Paradise" (für meinen Begriff klar die Albumhighlights!) oder auch mal erfrischend modern klingendem Bombast frönen ("Every Darkness") - mal abgesehen vielleicht von dem mit deutschsprachigen Lyrix (sorry, Jungs, ist einfach nicht mein Ding. Musikalisch natürlich völlig in Ordnung...) ausgestatteten "Wunder" hat man hier ausschließlich Volltreffer verewigt, die "Nine Ways..." in die Riege der Underground-Highlights des Jahres katapultieren.

Und da auch Aufmachung und Sound auf der Habenseite zu verbuchen sind, kann es hier nur ein Verdikt geben - beide Daumen gen Himmel!

(Kontakt über: http://www.divinusmetal.com )

 

(c)2006, Ernst Zeisberger