Dream Quest: The Release
Hossa, DAS Album macht aber Laune! Frisch, fröhlich und vor
allem schön schnell kicken die Kanadier Dream Quest auf ihrem Release "The
Release" (um den Gag schon gleich am Anfang rauszuhauen...) mächtig begeisternd
aufs Gaspedal und zelebrieren exquisit mundenden Melodic Metal mit leicht
progressiven Anleihen (man höre nur mal das Titelstück mit seinem schönem
Frickelpart). Musikalische Vergleiche fallen mir nur bedingt ein -
höchstklassige Stratovarius (also vor ca, 10 Jahren...), halb so schnelle
Dragonforce und gemässigte Dream Theater, doch damit tut man der Band auch
Unrecht und verschreckt eventuell potentielle Käufer. Also: geht
unvoreingenommen auf die Band zu und hört euch mal die Samples bei
www.cdbaby.com an...
Fakt ist, dass sämtliche Albumsongs exzellente Melodien,
teils irrwitzige Ideen ("Yesterday's Tomorrow, Today"!) und geniale, zwischen
thrashig und gefühlvoll-akustisch pendelnde Gitarrenarbeit von Hauptsongwriter
Mark Doerksen bieten (so zählt das tränentreibende, kurze Akustikintermezzo "Doppelganger"
zu den besten Instrumentals der letzten Monate). Herr Doerksen (dessen Bruder
Steve übrigens auf dem Drumhocker Platz nimmt) kann brillant solieren, knallhart
riffen und tolle, zweistimmige Leads spielen - so soll es (auch im
Melodic-Bereich!) sein. Sänger Phil Lanzen schließlich hat eine sehr melodische
und angenehme Stimme, die zu jeder Zeit überzeugen kann und wie die noch
fehlende Faust aufs Auge zum Melodic Speed von Dream Quest passt. Um auch den
letzten Zweifler zu überzeugen, sollte man sich unbedingt das orchestrale Intro
"Subvenio" (mit lateinischem Text) und den anschließenden rasenden
Albumrausschmeißer "Anthem Of The World" (kein Strato-Cover) anhören - wer von
diesem gigantisch gesungenen und mit wirklich hammermässigen Gitarrenleads
ausgestatteten Song nicht überzeugt ist, darf seine Finger von der Band lassen.
Für mich ist diese Band eine echte Entdeckung - und
hoffentlich für den ein oder anderen Leser ebenfalls.
(c) 2005, Michael Kohsiek
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