Speed, Speed, SPEEEEDDDDDD!!! Ich verwette den
nächsten Sommer darauf, dass es kein Jahr mehr dauert, bis Engage einen
Plattenvertrag an Land gezogen habe. In Zeiten von Dragonforce oder Cellador
muss doch ein Platz für die verrückten Vier aus Richmond sein, die jedoch um
einiges metallischer als erwähnte Bands zu Werke gehen. Zunächst einmal hat man
mit Chad Brown einen Screamer der Extraklasse in den Reihen, der direkt nach
wenigen Sekunden des Openers "Pain And Glory" seine Duftmarke setzt. Und wenn
ein Demo schon so mitreißend loslegt kann nur noch wenig schief gehen - und so
ist es dann auch. Auf beinahe durchgehend hohem Tempo hört man zwar diverse
Einflüsse von europäischen Semi- und Komplettlegenden der Marke old Helloween,
old Stratovarius, Dragonforce usw. heraus, der Kinderliedfaktor wird aber nie
ganz übertrieben, so dass man auch als verbissener Anti-Melodien-Möger mal das
ein oder andere Ohr riskieren kann. Überragend ist die klassisch angehauchte
Gitarrenarbeit, deren Einflüsse im kurzen "Cover" von Pachelbels "Canon in
D-Major" am deutlichsten zutage treten.
Ansonsten überzeugt man auf den sechs Eigenkompositionen
mit einer spürbaren Begeisterungsfähigkeit für Melodic Speed, bei dem sich auch
mal der ein oder andere schiefe Ton eingeschlichen hat (nachzuhören in der
Bridge von "My Conquer" zum Beispiel) - aber hey, das ist Metal und kein
Frauenhandball. Schließlich sei noch auf das sehr junge Durchschnittsalter
(knapp 20!) der Jungs eingegangen - da geht noch einiges!
Soundfetischisten sei zum Abschluss noch ein Satz auf
die Netzhaut geklöppelt: "Das ist ein eigenfinanziertes Demo und keine
hochgezüchtete Computerproduktion!"
In diesem Sinne: Celebrate some New European US-Speed!
Kontakt:
www.engageband.com
(c)2006, Michael Kohsiek