Ein echtes Bruderprojekt ist der erste Streich von Fallen
Sanctuary geworden. William (Gesang, Gitarre, Bass) und James (Gitarre,
Schlagzeug, Backgroundgesang) Dezram haben "Theories Of Ruin" im Alleingang
geschrieben und eingespielt - und zwar recht bemerkenswert, wie ich finde.
Als erstes fällt das interessante Coverartwork ins Auge,
das den leider nur einseitigen CD-Einleger schmückt. Die CD selber ist zwar
bedruckt, aber eine CDR - kein großes Problem, wenngleich "richtig" gepresste
Scheiben natürlich schöner sind. Aber wir gehen natürlich nicht nach dem
Aussehen, sondern wenden uns dem wichtigen zu: der Musik. Und die kann einiges!
Das Duo dürfte Anhängern von mittelalten Megadeth, alten
Metallica, aber auch Nevermore oder auch Sanctuary (haha!) zusagen, denn bei
allem schwermetallischen Geriffe taucht immer mal wieder ein ruhiger,
atmosphärischer Part auf, der, wie bei "Whores Of Mammon", die ganze Chose
merklich aufwertet und abwechslungsreicher gestaltet. Die beiden Brüder haben es
sogar hinbekommen, einige tolle zweistimmige Leads aufs Band zu zaubern, so dass
man konstatieren muss, dass sie das metallische ein mal eins schon sehr gut
beherrschen. "Prophecy Of The Last Deceiver" beispielsweise ist ein schleppender
Kracher geworden, der keinen Fuß ruhig stehen lässt, während es beim
Eidolon-lastigen "The Hive" wieder richtig zur Sache geht. Die beiden Musiker
fühlen sich aber definitiv am wohlsten im Midtempobereich, denn dort entfalten
sich ihre powervollen Riffs einfach am besten.
Manchmal fehlt mir zwar immer noch ein klein wenig die
Abwechslung (das gleiche Problem haben Eidolon seit Jahren - wieso nicht ein
schneller Kracher der Marke "Fallen Sanctuary" mehr, Gebrüder Dezram?),
"Theories Of Ruin" ist aber ein schöner Auftakt einer jungen, frischen Band
geworden, die hoffentlich noch von sich reden machen wird. Antestenswert!
Homepage:
http://myspace.com/fallensanctuary oder
www.fallensanctuary.net
Kontakt:
band@fallensanctuary.net
(c)2006, Michael Kohsiek