Final Stage: Flight Of The Phoenix (EP)
Kanada-Metal hat eigentlich immer
Biss. Ob traditionell (Anvil, Valkyries Cry), ob thrashig (Exciter) oder
Prog (Heavens Cry, In The Name), kaum einer der eher spärlichen
Veröffentlichungen kann man das gewisse etwas absprechen. Zu den
metallischen Hoffnungen des Ahornstaates darf man getrost ein Trio namens
Final Stage rechnen. Eine 4-Track EP namens Flight of the Phoenix
haben Brandon Wright (Gitarre/Vocals), TJ Dowhaniuk (Drums) und Josh
Kurkjian (Bass) eingespielt und diese ist Anhängern des bodenständigen
Power Metals zu empfehlen. Der Opener ist zugleich der titelgebende Track;
stampfender Metal klassischer Prägung mit einprägsamem Basisriff und
powervollem Gesang. Sofort sticht die fette Produktion ins Ohr: da haben
die drei Herren mit einem gewissen Glenn Fricker im Spectre Sound-Studio in
ihrem Heimatsort Windsor, Ontario ein sehr glückliches Händchen gehabt.
Vom Stil her erinnert das ganze
etwas an Reviver (Super Album auf Remedy Records) meets Accept, mit einer
Prise ‘British steel’. Trotz einigen europäischen
Einflüssen in den Gesangslinien/Refrains wird das powermetallische Rad
glücklicherweise nicht neu erfunden. Das Hauptaugenmerk von Final Stage
liegt auf headbangkompatible Songs, wobei die Band es schon auf ihrem
Erstling schafft einen sehr professionellen Eindruck zu machen. Zwar kann
man im Studio mogeln bis zum geht-nicht-mehr, aber man hört hier klar die
handwerklichen Qualitäten der drei Musiker heraus.
Auch die nachfolgenden Tracks können
sich hören lassen, vor allem ‘The heretic’, ein weiterer Fistraiser der im
Midtempobereich die Wände wackeln lässt. Hier wurde auch ein Break mit
akustischem Intermezzo eingebaut. Das schnellere, von einem fetzigen
Snare-Beat angetriebenen ‘Open your eyes’ fällt kaum ab; nur der kurze
Refrain könnte aggressiver, sprich etwas weniger europäisch sein. Gitarrist
Brandon Wright hat übrigens eine klare, prägnante Stimme die er in der
letzten Nummer ‘In the night’ auch mal etwas rauher einsetzt, was
hervorragend zum Accept-igem Sound dieses geilen Tracks passt. Sogar die
Gitarrensoli hören sich hier nach Wolf Hoffmann an. Macht Spass, die Mucke.
Wer sich generell für den kanadischen
Metal interessiert, sollte mal in den Songs reinhören auf der Final
Stage-MySpace oder -Website. Da den Jungs die Erstauflage zu amateurhaft
aufgemacht war, haben sie eben das bei der zweiten Pressung geändert. Die
Flight of the Phoenix-EP kommt als gepresste, bedruckte CD in
Slimcase mit schlichtem Einliegeblatt auf dickem Hochglanzpapier. Gibt’s in
Deutschland beim Helle ‘Morpheus’ Müller.
www.myspace.com/finalstage
www.finalstage.ca