Hard Echo: Mouth Of The Sun
Die Qualität des zweiten Albums der Kalifornier (aus der Psychotic
Waltz-Heimatstadt San Diego) Hard Echo ist umgekehrt proportional zur
Hässlichkeit ihres Covers, des Logos sowie der Schriftart des Plattentitel.
Mensch Leute, schaut sich sowas auch mal jemand vorher an?
Genug gemeckert, musikalisch ist beim harten Echo alles im grünen
Bereich. Es gibt erfreulich unkommerziellen Metal zu hören, der zwar bei
weitem noch fernab von Perfektion ist, dafür aber jedoch herrlich
unbekümmert aus den Boxen donnert. Das Eröffnungsdoppel "Mouth Of The Sun"
und "Blood Red Spider" zeigt direkt, dass die Fünferbande es kann. Sänger
Mark Arrington hat mal keine Kiske-/Halford'esque Stimmlage, sondern eine
eher angeraute Stimme, die hervorragend zum powervollen Material passt und
die beiden Gitarristen Tony Jenkins / Tim Ballieul riffen und solieren
ebenfalls mehr als solide vor sich hin. Übrigens, dickerTipp: Den dritten
Song "Intruder (White Witch)" bitte schön überskippen, denn was die Band
sich dabei gedacht hat wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Vielleicht
haben sie sich beim Komponieren das Cover angeschaut? Mit "Tattoo The Sky"
geht es zum Glück anschließend wieder in die Vollen - man erinnert dabei
etwas an die Stadtbrüder von Cage. "Chasing Shadows" ist dann wiederum
nicht ganz so stark, wobei das nachfolgende akustisch eingeleitete "Black
Vengeance", das doublebassige Instrumental "Merciless" oder das toll
gesungene "Final Conflict" die Kohlen wieder aus dem Feuer holen.
Fazit: Metaller, die gerne im Underground herumstochern und auch mit
ein, zwei Ausfällen aus einem Album klarkommen, sollten sich Hard Echo auf
den Einkaufszettel schreiben!
http://myspace.com/hardecho
http://www.hardecho.com/
(c) 2007, Michael Kohsiek