Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Eigenpressungen  > Order Of Nine: Season of Reign

Order Of Nine: Season of Reign

Schon der Erstling der mysteriösen Order Of Nine war ein exzellentes Undergroundjuwel (nachzulesen hier). Nun, knappe fünf Jahre später, geschieht tatsächlich das Wunder und die Band kehrt zurück! So etwas ist umso schöner, wenn der Stil, mit dem man einen ersten Eindruck hinterließ, beibehalten wird. Und genau das haben Order Of Nine mit "Season of Reign" getan. Erstmal überrascht der Hinweis im Booklet, das dieses Album bereits im April/Mai 2003 aufgenommen wurde und dann hat sich mit Nightmare Records tatsächlich ein (Kleinst)Label der Band angenommen Respekt für den Mut - denn viel verkaufen wird sich "Season of Reign" wohl kaum. Dazu ist diese Art Metal zu anspruchsvoll und zu gut.

Um einen Eindruck vom musikalischen Gehalt zu bekommen, könnte man eigentlich Olivers Review vom Debüt 1:1 übernehmen - verändert hat sich wenig. Und das ist verdammt gut so, denn die Band mit den drei Michaels zockt noch immer packenden, kraftvollen Power Metal, der jedoch keinesfalls mit der europäischen Happy-Variante in einen Topf geworfen werden sollte. Dafür sorgt schon der gewöhnungsbedürftige Gesang von Michael DeGrena, der mir zwar ausgezeichnet gefällt (und der mich immer mehr an William Wren (Ex-Oracle, nun Mystic Force) erinnert), aber auch wohl einige abschrecken dürfte.  Das famose Doppel "Bloodline" und "The End" (mit großartigem Gitarrensolo) eignet sich wohl am besten als musikalischer Appetizer - Jag Panzer meets Metal Church meets Powersurge trifft es zwar nicht perfekt, kommt dem Gehörten aber schon durchaus nahe. Eingängig sind Order Of Nine kaum - dafür gibt es viele Details zu entdecken, die es immer wieder spannend machen, dem Rundling zu lauschen. Dass man es auch schnell kann, beweist "Bull Run" - der Titel ist Programm. Das krasse Gegenteil zu dem rennenden Bullen ist die wunderschöne Halbballade "Somnia Requiem", bei dem man gar an Queensryche erinnert. Am Ende gibt's mit "Betrayal" noch einen grandiosen, sechsminütigen Schlusspunkt, der ein großartiges Album gebührend beschließt.

Leider gibt die Homepage noch keine Hörproben frei - deshalb glaubt mir einfach mal. Die ganze Atmosphäre der Scheibe ist sehr mysteriös und dunkel - ein Hördurchgang unterm Kopfhörer mit "Moment of Weakness" oder "Vow of Silence" öffnet einem das kleine (Underground)-Herz dann noch ein bisschen weiter.

Die ehemaligen Templar sind also mit aller Kraft zurück und warten nur darauf, euch mit "Season of Reign" zu begeistern. Bei mir ist es schon geschehen!

Support the Underground!!

Kontakt: www.orderofnine.com

(c)2005, Michael Kohsiek