Profound: A World Of My Own Making
So läuft das halt manchmal. Da gründet man seine Band unter dem Namen
"Black Knight" und die Klientel der Kultmetaller rümpft ob der gar nicht so
oldschoolig-scheppernden Musik (US Metal war das ja schon mal gar nicht)
sowie des dreisten Namensklaus die Nase. Es folgt die Umbenennung in "Profound"
sowie das großartige "Deep & Sincere"-Album, was aber ebenfalls kaum einen
interessiert hat. Umso mehr muss man die Niederländer loben, dass sie nicht
aufgegeben haben und vier Jahre nach dem Quasi-Debüt mit "A World Of My Own
Making" in Eigenregie einen Zweitling auf die Scharen (*lol*) der
durstenden Fans loslassen.
Anhänger aktueller Fates Warning oder auch Enchant und Everon dürften ob
der Qualität der hochmelodischen und allesamt hochklassigen Kompositionen
begeistert aufheulen. Ihr seht, Metal gibt es hier nicht viel (wobei "Star
Gazer" schon ab und an ordentlich kracht), dafür aber ohne Ende schöne
Melodien und Arrangements, die mehr Prog-Rock als alles andere sind. Die
proggige Wundertüte "Hidden Treasures" (eingeleitet durch das wundervolle
Instrumental "Blossom") mit seiner phänomenalen Gitarrenarbeit (unbedingt
auch auf die Licks im Hintergrund achten!) soll als Beispiel für die
kompositorische Reife der Band reichen, deren Stilistik auch manchmal an
Underground-Perlen wie Aztec Jade oder In The Name erinnert.
Macht euch doch am besten selber ein Bild von der Band unter
http://cdbaby.com/cd/heavyprofound oder
http://profound.nu/ - es lohnt sich!
(c) 2008, Michael Kohsiek