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Roadkill : Merlin

Satte drei Jahre ist es auch schon wieder her, daß diese Holländer mit ihrer ersten 3-Track-EP "Pyramid" daherkamen. Nun also ist ein erstes komplettes Album angesagt (auf dem aber auch sämtliche Tracks der Single erneut verwurstet wurden), und nach gründlicher Prüfung des Rundlings läßt sich feststellen, daß sich bei dem Fünfer recht wenig getan hat in der Zwischenzeit: So sehr oldschool wie's nur geht, hauen die Jungs ihren stark NWOBHM-beeinflußten Metal dem Zuhörer entgegen. Die ganz alten Maiden sind anch wie vor der offensichtlichste Einfluß, und falls Blitzkrieg und/oder Wytchfynde anno 2005 nix mehr herausbringen sollten, hat man gute Chancen auf das "most British sounding album" des Jahres.

Wobei man ähnlich wie die japanischen Fellow-Retros von Metalucifer leider etwas mit arg dünnem Gesang zu kämpfen hat, was der instrumentalen Teil der Geschichte, der durchgehend das Metalherz am richtigen Fleck sitzen hat (feine Gitarrenleads!), nicht hundertprozentig ausgleichen kann. Dafür ist das Songwriting der Jungs noch längst nicht ausgereift genug - mögen die von der Single her bekannten Tracks zwar nach wie vor voll überzeugen und sich auch ein paar Neugewächse diesem positiven Bild anschließen (der rotzige Opener "10000 Volts", der leicht mystisch angehauchte Titeltrack oder aber der flotte Rausschmeißer "Turned Page" seien mal beispielshalber schulterklopfend angemerkt!), so geht den Fünf in der zweiten Hälfte der Platte doch kompositorisch schon mal ziemlich die Puste aus.

Ergo? Kein Überhammer, das hier. Aber immerhin ein recht solide tönendes Scheibchen, auf dessen besseren Momenten die Band für die Zukunft aufbauen können sollte. Schau'n mer mal...

(Kontakt: www.roadkill.nl )

(c)2005, Ernst Zeisberger