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Taste Of Doom : The Chronicles Of Terror (EP)

Der Thrash-Nachwuchs schläft auch in Deutschland nicht. Nach zwei Demos und einer eigenproduzierten EP haben die erst 2003 gegründeten Taste Of Doom nun erstmals den Weg in ein professionelles Studio gefunden und dort die vorliegende EP eingeprügelt. Hm, Thrash, Deutschland, da erwartet man unwillkürlich wüstes Getrümmer - aber auch wenn man insbesondere dem räudigen Organ von Shouter Björn Weber schon deutlich eine Vorliebe für Kreator anhören kann, liegt man mit derartigen Spekulationen doch falsch.

Alles in allem bewegen sich die fünf Songs nämlich eher im Bereich des groovigen Midtempos, wobei sich die Band immer mal wieder durch feine melodische Einschübe auszeichnen kann. Die Schwedenpfeile von Raise Hell in der Phase, als sie ihre Trümmermetal-Roots erstmals so wirklich abschüttelten, sind wohl nicht der abwegigste Vergleich. Wobei es dem fast durchgehend kuttenbewehrten Fünfer im Gegensatz zum "Not Dead Yet"-Killerwerk noch etwas an den ganz großen Hits fehlen mag - auch und weil die geshouteten Chorusse zwar eingängig, auf die Dauer aber auch 'n bißchen eintönig daherkommen. Das ist bei einer 5-Track-EP noch kein großes Problem, bei einem kommenden Fulltime-Werk täte die Combo aber nicht schlecht daran, über etwas Abwechslung nachzudenken. So'n richtiger Speed-Burner z.B. steht doch keiner Thrash-Band schlecht zu Gesicht, oder?

So, damit hat sich mein (eh schon minimales) Genörgel aber auch erledigt, denn auf "The Chronicles Of Terror" läßt sich klasse aufbauen. Ordentlicher Sound, professionelle Aufmachung (wenn auch für die eh schon trüben Augen des Rezensenten etwas zu düster ausgefallen!) und 'ne Riesenschippe gute Laune sorgen dafür, daß es sich bei "The Chronicles..." um eine gelungene Visitenkarte für den thrashenden Fünfer handelt.

Bandkontakt über: http://www.tasteofdoom.de/ .

(c)2007, Ernst Zeisberger