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Towersound : Towersound

Der eigenproduzierte Erstling dieses französischen Trios ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine lausige Produktion auch die positivsten Ansätze noch verhunzen kann. Jaja, ich weiß: Eigenpressung, Underground undsoweiter, undsofort. Aber wenn denn schon ein Label wie Brennus Records eine junge Band gleich vom Fleck weg aufgreift, so sollte man meinen, daß auch noch der eine oder andere Euro für den Feinschliff drin wäre, oder? Pustekuchen - insbesondere die Gitarren kommen derart trocken daher, daß sogar Iron Maidens "Virtual XI" im Vergleich einem Wasserfall gleicht!

Schadeschade - denn insbesondere instrumental haben die Drei (allesamt Brüder übrigens! Family Business pur...) so einiges drauf. Spartanisch, aber effektiv riffend kommen Towersound daher - hie an Manowar, da an Iced Earth und überhaupt immer mal wieder an klassischen 80er Hardrock gemahnend, sind die Kompositionen des Dreiers zumeist im Midtempo angesiedelt, ein Savatage-mäßiges Pianoballädchen hat man sich mit "My Wild Rose" aber auch gegönnt. (Wobei der Gesang leider doch arg akzentbehaftet ist - wie wär's beim nächsten Mal vielleicht in der Landessprache?) Klarer Höhepunkt ist aber das über zwölfminütige Epic "Final March, Last War", in dem die Truppe mit allerlei mittelalterlichen Sounds kokettiert. Klasse Atmosphäre - in diese Richtung sollte die Band unbedingt weiterarbeiten! Das in Yngwie-Manier mit der Klassik fusionierende Instrumental "Enchanted Alloy" hingegen ist mir etwas zu lang ausgefallen.

Alles in allem ein solider, aber nicht überragender Auftakt für die Franzosen - mit einem richtigen Produzenten sollte beim nächsten Mal mehr rauszuholen sein. Das Potential ist allemal vorhanden. Dieses Mal allerdings muß ich vor allem aufgrund der gruseligen Produktion doch deutliche Abstriche machen.

Kontakt: http://english.towersound.net

(c)2005, Ernst Zeisberger