Twisted Motivations: Timespan
Es gehört schon einiges dazu, eine Platte mit einer Länge von beinahe 80
Minuten, verteilt auf 17 Songs (darunter zwei Intros), so spannend zu
gestalten, dass man nicht spätestens nach 40 Minuten die Scheibe entnervt
aus dem Player kickt und Slayer auflegt. Twisted Motivations gelingt auf
ihrem zweiten Streich "Timespan" genau das (Reviews des Debüts folgt noch)
und ich hoffe, dass sich hier durchaus der ein oder andere Leser findet,
der auf leicht progressiv angehauchten Metal steht, der an Combos wie The
Qiet Room, Defyance, mittelalte Fates Warning oder auch Auditory Imagerys
zweites Album erinnert. Gäbe es das von Keith Menser initiierte
Powermad-Festival noch, so wären Twisted Motivations auf jeden Fall ein
heißer Kandidat für einen Platz im Billing und auch auf den dazugehörigen
Samplern würde die Combo ein mehr als ansprechendes Bild hinterlassen.
Dabei gäbe es nur ein Problem, denn TM besteht aus nur zwei Musikern.
Kevin Colo ist für sämtliche (!) Instrumente zuständig und Darrel Pingree
kümmerte sich um die gelungenen, genretypischen Vocals und die (schönen)
Texte. Dabei gelingt es beiden Ausnahmekünstlern, die Spannbreite ihrer
Musik zwischen balladesken Material ("Into The Light") und flotteren
Power-/Melodic-Metal-Songs ("Time You Don't Have") anzusiedeln - fast immer
wirklich beachtenswert und musikalisch einwandfrei (ich wiederhole mich
gerne - alles von einem Musiker eingespielt!). Hört euch einfach die
Hörproben auf der Bandhomepage an und ihr werdet überzeugt sein.
Natürlich ist es bei 17 Songs ganz klar, dass nicht jeder Song ein
Oberknaller ist, aber im Großen und Ganzen ist "Timespan" ein für Genrefans
und Undergroundwühler ein absoluter Kauftipp!
http://www.twistedmotivations.com/
(c) 2008, Michael Kohsiek