Zero Gravity: Passages
Belgien ist im Progressive-Bereich
irgendwie noch ein recht weißer Fleck - das ändert sich mit Zero Gravity
aber gewaltig, deren zweiten Lebenszeichen namens "Passages" zwar nur vier
Songs enthält, die aber gemeinsam die 30-Minuten-Marke locker
überschreiten. Als Vergleiche (und darauf läuft es ja immer hinaus - man
fragt immer als erstes, wonach eine neue Band denn klingt - traurig, aber
Realität) können Everon, Divine Regale oder auch sanftere Fates Warning
herhalten. Besonders angetan hat es mir der 10-Minuten-Opener und
gleichzeitige Titeltrack, der schön verschachtelt daherkommt und mit mal
ruhigem, dahinfließendem Progrock (auch mal pianounterstützt), dann wieder
mit langen Instrumentalparts aufwartet. Das ganze ist höchst
professionell arrangiert und auch produziert, so dass "Passages" nicht
unbedingt wie eine "typische" Underground-Eigenpressung klingt.
Musikalisch leisten alle fünf Musiker
bereits beachtliches - besonders Sänger Sven Dupon hat eine angenehme,
wohlklingende Stimme, die zu keiner Zeit nervt. Auch die Gitarrenarbeit von
Dupon/Vanhaesendonck ist alles andere als uninteressant - vielmehr gibt es
in allen Songs mehrere geniale Soli, bei denen ich voller Begeisterung
klatschen möchte.
Alles in allem haben Zero Gravity mit
ihrem zweiten "Demo" mehr als eine Duftmarke gesetzt und es wäre zu
wünschen, dass demnächst eine Plattenfirma anbeißt. Lohnen würde es sich
für die Prog-Gemeinde!
Homepage:
www.zerogravityband.be
(c) 2007, Michael Kohsiek