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Antithesis : Dying For Life

Ich habe schon das hochklassige Debüt gemocht, nun liegt mir ein noch wesentlich verbesserter Zweitling vor. Antithesis sind Powermetal mit einer üppigen Melodienpracht geschmückt, welche zum Glück eher diesen wahnsinnigen, infernalischen Ausdruck von Lebensfreude in sich birgt, als zu oberflächlich trällernd des Rezensenten Ohren zu beleidigen. Hinzu kommt, dass Antithesis nicht gerade unkomplizierte Stücke schreiben und aufnehmen, obschon man ihren Kompositionen und Riffgebilden gut folgen kann. Sie bleiben immer an der Grenze zwischen Frickelei und Eingängigkeit, auf das ja auch ihre mystischen Melodien zum Tragen kommen und der gute Sänger, ein etwas rauherer Bursche in mittleren Höhenlagen, sich austoben kann. Für Abwechslung sorgen hier und dort geschickt eingebaute Akustikinterludien, die jedoch nach kurzer Zeit wieder in powermetallene Regionen abgehen. Antithesis sind nun nicht so abgefahren wie Dream Theater oder gar Watchtower, haben jedoch einen Weg eingeschlagen weitab jedweiger Trends wie NU oder Symphonicmetal. Antithesis klingen zum Teil erfrischend nach dem 80er Powermetal aus den USA, machen jedoch nie den Fehler, die Retroschiene bis zum Erbrechen abzunudeln. Der Sound ist fett und erstklassig transparent, dennoch lebendig und absolut zeitlos. Die Gitarren brettern erbarmungslos heavy auf die Köpfe jener unglücklichen Kreaturen, die da ihr Leben der Modemusik verschrieben haben und meinen, daß Metal altmodischer Schrott sei. Sie werden mit Feuer und Schwert bekehrt!

(c)2001, Sascha Maurer