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Ark : Burn The Sun

Vor knapp drei Jahren taten sich mit Tore Ostby (Ex-Conception-Gitarrist), John Macaluso (TNT) und dem ehemaligen The Snakes-Sänger Jorn Lande drei Meister ihres Faches zusammen, um ein gemeinsames Projekt aus dem Boden zu stampfen. Die Kritiker reagierten auf das 1999 veröffentlichte Debüt ausschließlich euphorisch und schnell galten Ark als eine der hoffnungsvollsten und besten neuen Progressive-Bands. Nun liegt der Nachfolger vor und neben der personellen Aufstockung um zwei weitere hochklassige Mannen (Basser Randy Coven (u.a. Ex-Steve Vai)und Keyboarder Mats Olausson (Yngwie Malmsteen)) hat sich noch ein bisschen mehr getan: die elf neuen Songs kommen insgesamt direkter auf den Punkt, ohne jedoch auf all die experimentellen Spielereien zu verzichten, die schon den Vorgänger aus der Veröffentlichungsflut heraushoben. Stilistisch kann man Ark unmöglich in eine Schublade stecken: es gibt Hard Rock-Elemente, die direkt aus den 70ern importiert zu sein scheinen, viele Parts, die an die Komplexität des Jazz erinnern, dann wiederum knallen einem Riffs entgegen, die auch von Dream Theater stammen könnten. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk der Band auf dem Hard Rock, ohne jedoch jemals in Banalitäten abzuwandern.
Neben der schier unerschöpflichen Kreativität des Gitarrenspieles von Ostby fällt auch bei „Burn The Sun“ ein Mann (positiv) aus der Rolle: Sänger Jorn Lande besitzt mittlerweile eine der wohl markantesten Stimmen des Genres. Klang er auf dem Debüt noch am häufigsten nach David Coverdale (Ex-Whitesnake), so kommen nun ab und an gar Erinnerungen an Freddie Mercury und Sting auf. Auf „Torn“ gibt es sogar ein Gesangssolo von Lande zu vernehmen, bei dem er tatsächlich der Gitarre Konkurrent macht. Ist schwer zu beschreiben und muss man mal gehört haben. Sämtliche Songs sind auf einem solch unverschämt hohen, sowohl technischen als auch songschreiberischen Niveau angesiedelt, dass sich ein Anspieltipp ganz von selbst verbietet. Nur eines: nach der wunderschönen Emotionen pur versprühenden Abschlussballade „Missing You“ (versehen mit einem wundervollen, keinesfalls klischeehaften Text) wird die Hand des Hörers ganz von selbst wieder den „Play“-Knopf drücken, um sich erneut von den elf Ohrwürmern umhauen zu lassen... Sollte man besitzen!

(c)2001, Michael Kohsiek