Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Progressive Metal > House Of Spirits: Psychosphere

House Of Spirits: Psychosphere

Aufstehen, wer sich noch an House Of Spirits erinnert? Wie? Niemand? Dabei war das doch die Band, die 1994 mit "Turn Of The Tide" ein gutklassiges, vielleicht etwas eintöniges Progressive-Album veröffentlichten. Viel wichtiger aber war die Tatsache, dass mit Olaf Bilic einer der besten deutschen Sänger aller Zeiten zurück in der Szene war, der mit seiner Vorgängerband Jester's March zwei gottgleiche Klassiker auf die Menschheit losliess, die noch heute regelmässig in meinem Player landen.Und nun, fünf Jahre nach dem House Of Spirits - Debut und ganze sieben Jahre nach dem zweiten JM-Opus "Acts" ist Bilic zurück - UND WIE!! Gesanglich hat er nichts verlernt (wie auch?) und auch musikalisch knüpft man beinahe an alte JM-Klasse an. Na gut, ist vielleicht etwas übertrieben, doch besser als "Turn Of The Tide" ist das 99er Album allemal. Schon die ersten beiden Melodic-Knaller "Take Me To The Other Side" und "Back On My Own" sind ein Lehrbeispiel für modernen, leicht Queensryche ("Empire")-/Fates Warning("Parallels")-lastigen und nicht allzu harten Melodic-Metal, der zwar nicht beim ersten Mal zündet, dafür aber später umso mehr knallt. Zum Glück gibt's nur wenige Durchhänger, dafür umso mehr wundervolle Melodien (hört nur mal das grandiose "World Full Of Pain" und das nachfolgende "Voices"! Das ist Gänsehautathmosphäre pur!!) auf einem sehr gelungenen Comeback-Werk, das zu den besten Genre-Alben seit langem aus deutschen Landen zu zählen ist! Amen!

(c)1999, Michael Kohsiek