Okay, spielen können sie, Pyramid aus Spanien. Doch leider haben sie das typische Progressive-Metal-Syndrom, das nur die wenigstens Bands abstellen können, denn bei aller instrumentalen Klasse vergessen die Companeros manches Mal den eigentlichen Song im Auge zu behalten. Nach einem klassischen Intro (originellerweise "Epilogue" betitelt) geht's mit "Hell Freezes Over" gleich in die Vollen - und leider gleich etwas daneben. Sänger "Javier Cespedes" krakeelt in höchsten Tönen (und erinnert mich dadurch an den Vigilante-Jauler), ohne jedoch wirklich Akzente setzen zu können. Versteht mich nicht falsch - Songs wie das überlange "Armageddon" und besonders das wirklich hervorragende, rasende "Virtual Superhuman" (bester Track des Albums) haben durchaus ihre Reize und wissen mit teilweise atemberaubenden Parts zu begeistern, doch fehlt mir meist das Originelle, das Bands wie Zero Hour, Twilight Kingdom oder Power Of Omens (um hier mal bei Newcomern zu bleiben) auszeichnet.
Zu allem Überfluss ist der Anfang der Ballade "Show Me" noch von einem mir gerade entfallen Michael Jackson-Song (!!) geklaut (dessen erste Textzeile "Each time the wind blows, I hear your voice so??? low?????" lautet - Jackson-Experten bitte ne E-Mail an mich), so dass ich nicht umhin komme, vor einem etwaigen Kauf zu einem Probehören zu raten.
(c)2001, Michael Kohsiek