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Spiral Architect: A Sceptic's Universe

Das amerikanische Sensory-Label hat neben den begnadeten, an anderer Stelle bereits besprochenen Behind The Curtain ein weiteres Sensationssigning zu verzeichnen, das musikalisch in eine ähnliche Richtung wie die Dänen schlägt. Jedoch, und das kann ich ohne Übertreibung zugeben, sind die Norweger so ziemlich das Beste, was ich jemals aus dem Progressive-Metal-Bereich hören durfte. Wenn ich im Review zu B.T.C. schon etwas von einem Vergleich mit Psychotic Waltz schrieb, so trifft dies in besonderer Form auch auf Spiral Architect zu. Nicht so sehr musikalisch, denn da ist man eher in der Watchtower-Ecke beheimatet (und steckt diese, Frevel, locker in die Tasche!!!). Vielmehr bin ich der festen Überzeugung, dass Oyvind Haegeland das (geschickt gewählte) Pseudonym des Ex-PW-Flöters Buddy Lackey sein MUSS, denn die Stimmen ähneln sich doch wirklich erschreckend. Mal abwarten...
Naja, auf jeden Fall wird 43 Minuten und 51 Sekunden lang auf "A Sceptic's Universe" ein unglaubliches Progressive-Feuerwerk abgezogen, das aber immer so sehr im Metal verwurzelt ist, dass auch Power Metal-Fans mit der Scheibe (ein wenig T.O.L.E.R.A.N.Z. vorausgesetzt) klarkommen würden. Die Produktion lag in den Händen von Neil Kernon, der der Scheibe einen ungemein ass-kickenden Gesamtsound verpasst hat, in dem besonders die beiden Gitarristen wunderbar zur Geltung kommen.
Musiker aller Welt, gehet hin nach Norwegen und nehmt Nachhilfe bei den Spiralarchitekten! Denn was in den neun Tracks an vertrackter Rhythmen, abgedrehten Basslines, verworrenen Akustikparts und hypnotischen Melodylines geboten wird, ist zumindest für mich der Himmel auf Erden. Seit dem göttlichen Power Of Omens - Debüt hatte ich nicht mehr so einen Spass an einer Progressive-Metal-Platte - und das ist ja auch schon ein bischen her... Anspieltips gebe ich einfach mal keine, denn entweder man kennt (und verehrt) alle Songs (wie das knackige "Moving Spirits" oder den Ohne-Worte-Knaller "Fountainhead" - jetzt sind mir doch Titel rausgerutscht...) oder keinen! Schlicht und ergreifend perfekt!!

(c)2000, Michael Kohsiek