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Suspyre: When Time Fades

 Bis dato hatte ich den Prog-Fünfer aus New Jersey immer etwas in die „DREAM THEATER für Arme“- Schublade eingeordnet und mich nicht allzu sehr mit ihnen beschäftigt. Definitiv ein Fehler wie mir „When Time Fades“ nahezu schonungslos aufzeigt.

Naja, nicht ganz ein Fehler, denn natürlich habe ich mich nun auch nochmals intensiver mit den beiden Erstlingswerken der Band befasst. Besonders viel blieb allerdings nicht haften obwohl der direkte Vorgänger „A Great Divide“ schon sehr gute Ansätze zeigte.
Ergo kann hier doch von einer gewaltigen Weiterentwicklung die Rede sein.

Auf jeden Fall hat das Ganze mit dem Traumtheater nur am Rande zu tun, es sei denn man bezeichnet gleich alle ausufernden Kompositionen dieser Welt als Kopie. Man kann höchstens „A Change Of Seasons“ oder „Metropolis“ als Vergleiche heranziehen, überraschend auch beinahe qualitativ.
Sicher gibt es auch auf „When Time Fades“ komplexe Arrangements galore, insgesamt geht man aber weitaus dissonanter als das Flaggschiff des Genres zu Werke, erinnert dabei nicht selten an beste ZERO HOUR- Phasen oder gar an SPIRAL ARCHITECT.
Wenn überhaupt scheint man sich eigentlich also an Label-Kollegen zu orientieren, mit ZERO HOUR war man sogar auf Tour. Ob dies vielleicht ein Grund für diese Einflüsse ist ? Wer weiß das schon….

Nein Leute, das hier ist großartige düstere und komplexe Musik, die Härte zu keiner Sekunde vermissen lässt und mit ungewöhnlichen Instrumenten und Elementen angereichert wurde. Hier bekommt man schöne Saxophon-Einsprengsel ebenso geboten wie Xylophon, soundtrackartige Passagen, Klassik-Reminiszenzen und Fusion-Bausteine.
Der Wechsel zwischen ruhigen balladesken und eingängigen Passagen zu wahren disharmonischen Dissonanz-Orgien gelingt auf „When Time Fades“ nahezu perfekt, die Arrangements sind ungemein variabel und ergeben am Ende dennoch einen Song. So soll es sein !
Dass alle Beteiligten Meister ihres Fachs sind dürfte dabei wenig überraschen, besonders hervorzuheben ist aber der intensive, eher tiefer angelegte Gesang von Clay Barton, den man fast schon in einem Atemzug mit Russell Allen (SYMPHONY X) nennen kann.
Apropos SYMPHONY X, den ein oder anderen mehrstimmigen Chorus kann man hier schon auch mit ihnen vergleichen, womit die Käuferklientel abgedeckt sein dürfte.
Ich kann dieses auch superb produzierte Werk jedenfalls nur empfehlen, weil es auch fernab von jeglichen Klischees beheimatet ist.

Anspieltipps : „Siren“, „A World With No Measures“, “The Light Of The Fire” sowie “Let Freedom Ring”.

Kontakt :

http://www.myspace.com/suspyre

http://www.sayitdigital.com/suspyre/index.php
 

(c) 2009, Michael Weber