Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Progressive Metal > Without Warning: Step Beyond

Without Warning: Step Beyond

Dream Theater? Savatage? Fates Warning? Shadow Gallery? Heaven's Cry? Enchant? Leviathan? In The Name? Spock's Beard? Psychotic Waltz? Wem diese Bandnamen nichts sagen, hat wohl seine Hausaufgaben im Fach "Anspruchsvollste Musik" nicht gemacht. In Zukunft muß man obiger Aufzählung unbedingt noch den Namen Without Warning hinzufügen, denn was die Amis auf ihrem mittlerweile dritten Album an meisterlichem Progressive-Metal hinzaubern, läßt mich ein ums andere Mal erschauern und erinnert an eine Mischung aus In The Name und Heaven's Cry. So sehr ich auch Fan des "wahren Metals" bin: ich glaube, dies hier ist am ehesten ganz meine Welt. Anmutig, packend und eigenständig ziehen die fünf Ausnahmemusiker auf ihrer ersten Euro-Veröffentlichung ("Making Time" (liegt mir leider nicht vor) und "Believe" (ebenfalls ein Hammer!!), bisher nur in Japan erhältlich, werden aber im Herbst auch hier veröffentlicht) alle Register ihres beachtenswerten Könnens, achten dabei aber peinlichst genau darauf, sich nicht in endlosen Frickelorgien zu verfransen. Ganz im Ernst: für mich ist dies hier ein würdevoller, moderner Nachfolger des Dream Theater-Jahrhundertalbums "Images & Words", denn auch hier wechseln sich extremste, breaküberfrachtete Passagen mit eingängigen Hooklines und Bridges sowie leicht (!!) alternativ angehauchten Teilen ab und vermischen sich zu einem genialen Eintopf, der mir einfach nur die Höchstnote wert sein kann. Hervorstechend ist der phantastische Gesang von Jack Bielata, der beweist, daß es im Progressive-Metal auch ganz ohne Helden-Tenor geht. Seine Stimme ist wirklich einzigartig, nicht hoch; außerdem beherrscht er alle Schattierungen von ultra-melodiös bis (in Maßen) aggressiv. Zweifelsohne einer der Besten seines Fachs! Tja, was soll ich noch schreiben? Vielleicht, daß die Gitarre von Ted Burger (hihi) perfekt mit der an Kevin Moore erinnernden Keyboardarbeit von Vinnie Fontanetta harmoniert und ein ums andere mal die wahnwitzigsten Sachen veranstaltet? Oder daß die Rhytmussection auch die unglaublichsten Breaks zielstrebig raushaut (man höre nur das geniale "The Embrace"). Wer also Dream Theater's "Images & Words" vergöttert, dazu noch mal gerne die ein oder andere Progressive-Metal-Scheibe auflegt, für den ist Without Warning in Zukunft das neue Non-Plus-Ultra. Laßt Euch packen, mich hat's schon erwischt!!

(c)1998, Michael Kohsiek