Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Power / US / "True" Metal > Agent Steel : Alienigma

Agent Steel : Alienigma

"Gewöhnungsbedürftig" - so lässt sich der neueste Output der amerikanischen Stahlagenten wohl am ehesten mit einem Wort beschreiben. Könnte mir jedenfalls gut vorstellen, daß manch ein Oldschool-Fan den nach den letzten zwei Alben wohl nur als konsequent weiterentwickelt zu bezeichnenden Schritt, weg vom guten alten "Maiden on speed"-Konzept und hin zu moderner angehauchtem Power/Thrash Metal a la Nevermore&Co. nicht mitgehen mag.

Dabei ist "Alienigma" im Vergleich zum überragenden "Order Of The Illuminati"-Vorgänger noch nicht mal ein soooo gewagter Stilwechsel - in erster Linie ist es Wundershouter Bruce Hall, dessen Stimme heuer deutlich anders eingesetzt wird. Wo er vor vier Jahren noch in den höchsten Tönen jubilierend ("Avengeeeeer!") das Bindeglied zwischen der alten und der neuen AS-Schule spielte, verirren sich seine Stimmbänder anno 2007 nur noch selten in derartige Unhöhen, dazu greift er des öfteren ("Wash The Planet Clean", "Lamb To The Slaughter") noch zu richtig aggressiven Thrash-Shouts, die schon mal für einen völlig anderen Eindruck sorgen und den Status von "Alienigma" als bisher heftigstes AS-Album nur unterstreichen.

Daß die alte Schule nicht ganz vergessen wird, ist diesmal eher der einmal mehr überragenden Gitarrenarbeit des Dreamteams Garcia/Versailles zu verdanken - diese leisten aber wieder ganze Arbeit und haben nicht unwesentlichen Anteil daran, daß es sich, auch wenn man vielleicht nicht 100%ig an "...Illuminati" anknüpfen kann, auch bei dem fünften Werk der passionierten Ufologen wieder um einen ziemlichen Volltreffer handelt. Voraussetzung wie gesagt: daß man eben nicht absolut an der Vorstellung klebt, Agent Steel müßten wie auf "Skeptics Apokalypse" oder "Unstoppable Force" klingen...

(c)2007, Ernst Zeisberger