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Danger – Keep Out

 Ja holla! Im nördlichen Teil Europas scheint es wirklich wieder angesagt sein, auch optisch einen auf extrem retro zu machen. Konnte man doch in letzter Zeit vermehrt die wildesten Fönsfrisuren und die übelsten Spandex-Hosen bei so unterschiedlichen Bands wie Crashdiet und Solitaire bewundern. Auch Danger sehen aus, wie frisch aus dem L.A. der 80er rübergebeamt. Das rosa Coverartwork (Vorsicht! Augenkrebsgefahr!) tut sein übriges und passt wunderbar ins Konzept. Was aber gar nicht dazu passen will is’ die Mucke! Statt den vielleicht vermuteten Poser-Rock wird einem nämlich handfester, kantiger Heavy Metal um die Ohren geblasen. Keine überproduzierten Chöre, keine langweiligen Tralala-Melodien, hier gibt’s Rock’n Roll voll auf die 12. Zwei Gitarren, kraftvoller – mal hoher, mal rauer – Gesang, keine Keyboards (zumindest werden sie verschwiegen ;)) und Songs, die, befreit von jeglichen Schnörkeln, sofort zünden. Die Schweden befinden sich mit ihrem zielgerichteten Songwriting und ihrem archaischen 80er Jahre-Metal irgendwo zwischen alten Euro-Metal-Haudegen wie ihren  Landsmänner von Torch und neo-Metal-Bands der Marke Hammerfall und co, obwohl man manchmal, v.a. im Gitarrenbereich, doch auch gerne mal klein-Helloween wäre („Another Day In Life“). An genannte Bands kommt man zwar aus technischer Sicht noch nicht ganz ran, aber hey, taht’s Rock’n Roll, das muss und soll nicht perfekt klingen. Und mit ihrem frischen, aus dem Bauch heraus gespielten „geradeaus-Metal“ ziehen Danger auf jeden Fall am Großteil der europäischen Newcomer-Konkurrenz, deren Alben oft zu kopflastig und gekünstelt wirken, vorbei. Naja, was soll man noch gross sagen? Wer mal wieder eine kurzweilige CD will, die einfach nur Heavy Metal ist, so wie ihn sich der liebe Gott Anfang in den 80ern ausgedacht hat, der muss zugreifen. Ich freue mich, dass es einen hoffnungsvollen Newcomer mehr gibt, und müsste mich schon schwer täuschen, wenn es mit der Band in Zukunft nicht steil bergauf gehen würde.

 (c)2005, Peter Kraus