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Holy Martyr : Still At War

Durch drei Demoproduktionen dem Underground bereits wohlbekannt, präsentieren sich die Italiener von Holy Martyr jetzt also auch einem größeren Publikum, Dragonheart Records sei Dank. Holy Martyr? Da war doch mal was...Klar, Omen-Song! Und wer das weiß, den wird auch die stilistische Ausrichtung des Quintetts nicht verwundern. Neben den kultigen Amis um Kenny Powell hat man hörbar auch die ewigen Götter von Manilla Road und die alten Manowar ganz fest ins Metal Heart geschlossen. Epic Fuckin' Metal!!!

Und diesen zockt man auf dem ersten Album beinahe ebenso überragend wie weiland ihre Brüder im Geiste von DoomSword, Battleroar oder Ironsword, mit denen zusammen man eine beeindruckende südeuropäische Epic-Gemeinde der Neuzeit formt, die den oben genannten Göttern kaum in etwas nachsteht. Man höre nur zukünftige Klassiker wie die eröffnende Hymne "Vis Et Honor", die sich nicht als einziger Song textlich dem Römischen Reich und seinen Legionen widmet. Welcher Headbanger mit Geschmack möchte da nicht gleich beim ersten Durchgang ein lautstarkes "Ava, ave Roma!" gen Süden schmettern? Episch, ergreifend, einfach groß! Ins antike Hellas hingegen zieht's uns mit dem keinen Deut schlechter ausgefallenen "Ares Guide My Spear", bevor das herrlich klischeehafte "Warmonger" dann auch mal zünftig nach der Manier der thrashigeren Manilla Road aufs Gaspedal drückt. Allesamt ohne Einschränkungen Höchstnotensongs wie aus dem Bilderbuch.

Erst in der zweiten Hälfte des Albums, in der man dann auch mal wieder in Richtung des allseits beliebten Genre-Klischees Walhalla schielt, kann man mit derartigen Großtaten nicht mehr ganz mithalten. Ist natürlich noch immer sehr klasse, was dem geneigten Banger hier geboten wird, allerdings ist auch noch klar Raum nach oben. Ein komplettes Album auf dem Niveau der ersten vier Tracks wäre wohl ein ewiger Klassiker der "Doomsword"-Liga geworden. Vielleicht dann auf Album zwei?

(c)2007, Ernst Zeisberger