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New Eden: Stagnant Progression

Eigentlich müsste man jeden Tag mindestens fünf Minuten innehalten, um dem Herrgott für Bands wie New Eden zu danken. Mastermind und unumstrittener Kopf der US Metaller ist Gitarrero Horacio Colmenares, der vor einigen Jahren Steel Prophet verließ, um seine eigenen Visionen von kraftvollem, zeitlosem Metal durchzusetzen. "Stagnant Progression" ist das mittlerweile dritte Album (nachdem man bereits auf dem 94er Demo "Savage Garden" brillieren konnte) und es wartet mit einer nicht unerheblichen Line-Up-Änderung auf. Der ehemalige Steel Prophet-Screamer Rick Mythiasin strapaziert nun seine Stimmbänder bei New Eden!

Und dieser sorgt auch mit seiner unnachahmlichen Stimme dafür, dass bereits die ersten Töne des Openers "Threshold of Tolerance" ins Schwarze treffen: so soll US Metal klingen, so und nicht anders! Leider fällt aber auch schnell die relativ schwache Produktion auf, aber überlegt man sich, dass "Stagnant Progression" als Eigenpressung erscheinen muss (da sag ich jetzt mal besser gar nichts zu...), relativiert sich das doch ein wenig. Dennoch: mit einer besseren Produktion würden Songs wie das brillante "Mortal Realizations" ("The dust that became us and the breath that awoke us, have now given us the time, just enough time to breathe..."), das klasse aufgebaute "No Ill Intent", die phänomenal gesungene Ballade "For My Love", der Hammer "Emptiness of a Black Tomorrow" oder mein persönlicher Favorit, "Freezing my Darkside", gleich noch mal mehr knallen. Aber auch so ist "Stagnant Progression" ein grandioses Metalalbum mit zehn großartigen Songs geworden, das zwar nicht ganz an das immer noch unerreichte Debüt "Through the Make Believe" heranreicht, welches man aber aus zwei naheliegenden Gründen unterstützen sollte: 1. dass weiterhin solche Bands den Mut und den Idealismus aufbringen, um sich auf den Hosenboden zu setzen und uns zwei-, dreihundert Verrückten solche Alben zu schenken und 2. weil Ihr doch ALLE einen der Metalhammer des Jahres 2004 nicht verpassen wollt, oder? Also flugs bei den üblichen Verdächtigen geordert und dem guten Horacio eine aufmunternde Mail geschrieben:

www.newedenband.com

(c) 2004, Michael Kohsiek